teil drei - pausen und wiederholungen

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Herr Min nannte sein neues Stück "Fille au clair de lune", Mädchen im Mondlicht.

Dieses Kunstwerk von Musik erkämpfte sich mit jedem Mal, indem ich nur eine Abfolge von Tönen aus seinem Werk hörte, einen noch größeren Platz in meinem kleinen Herzen.

Und ich bildete mir nur allzu gerne ein, das er es nur und nur für mich spielte.

Die seltenen Momente, in denen ich spät des Nachts auf dem Weg zu meinem Zimmer einen Abstecher in das obere Stockwerk machte, waren die Nächte, in denen das bleiche Mondlicht durch die großen Fenster auf mich niederschien und Min Yoongis Allegro wirklich ein Stück jediglich für meine Ohren war.

In diesen Nächten war ich sein Mädchen im Mondlicht.
Nunja...ich wäre es gern gewesen.

Aber ich war nicht blond und blieb länger, als jede Frau vor mir.

Madam Tuoissa war wohl die einzige Liebhaberin Min Yoongis, die länger als eine Nacht blieb und die ich tatsächlich leiden konnte.

Auf einer gewissen Ebene war sie mir sympathisch gewesen, mit ihren mausgrauen Augen und dem kurzen rot-blondem Haar, das sie immer unter einem weitgreifendem Hut aus chinesischer Seide versteckte.

Sie selbst sprach mit einem stark ausgeprägtem französischem Akzent, der Herrn Min das ein oder andere mal bei Tisch oder in der Bibliothek zum lachen brachte.

Auch er mochte sie.
Mehr als die anderen.

Und er spielte ihr vor.
Viele Stunden, oft, Stücke die ich schon längst kannte. Trotzdem hörten sie sich an wie als würde er sie zu diesem Zeitpunkt nur für sie neu schreiben.

Es war Liebe.

Versteht mich nicht falsch, ich sage nur war da sie ihn schnell wieder verließ. Für einen Mann der ein armer Schlucker war und blieb.

Deshalb mochte ich sie.
Sie war nicht verdorben von Gier und Wollust.

Aber sie verdarb meinen Herren mehr als jede vor ihr.

Er spielte nie wieder sein Allegro.


divine music → min yoongiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt