~ Kapitel 1 ~

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*VictoriaSicht*

„Tyler wo willst du denn hin?" mein Bruder lief mit schnellen Schritten aus seinem Zimmer und an mir vorbei. In der Hand hielt ereine große Reisetasche in die er vor paar Sekunden noch gehetzt ein paar seiner Sachen geschmissen hatte.
„Ich muss so schnell wie möglich von hier verschwinden Victoria,"antwortete mein Bruder schließlich doch noch auf meine Frage. Doch seine Antwort verwirrte mich nur noch mehr.
„Was ist denn los?" versuchte ich noch mal eine genaue Antwort von ihm zu bekommen.
„Klaus ist nicht mehr im Haus von Elena eingesperrt. Er hat mir zwar bisschen Vorsprung versprochen, aber er will mich nach wie vor umbringen. Ich habe mich schon von den andren allen verabschiedet. Du bist jetzt achtzehn und noch dazu ein Werwolf, du musst jetzt ohne mich klar kommen," mit diesen Worten die mich mitten ins Herz trafen, lief Tyler die Treppe hinunter in Richtung Haustüre.
Zuerst war ich wie gelähmt, der Gedanke dass nun auch er mich verlassen würde schockte mich einfach zu sehr. Doch dann erwachte ich aus meiner Starre und rannte ihm die Treppe runter hinterher.
„Jetzt warte doch mal! Du kannst mich doch nicht einfach ganz allein hierlassen. Gerade jetzt wo Mam auch nicht mehr da ist. Und wo willst du überhaupt hin?" rief ich ihm verzweifelt entgegen. Ich bekam ihn an seiner Jacke zufassen und hielt ihn daran fest. So zwang ich ihn stehen zu bleiben. Endlich wandte er sich mir zu und sah mir zum ersten mal, seit er vorhin das Haus betreten hatte in die Augen. Auch ich sah meinem Bruder ins Gesicht, doch was ich da sah ließ mich in meinem erbärmlichen Verhalten inne halten. In Tylers Augen sah ich genau die Verzweiflung und Trauer die ich selbst verspürte. Da wurde mir klar, dass es auch für ihn nicht so leicht ist wie er vorgab. Diese Erkenntnis ließ mir Tränen in die Augen steigen und mein Bruder zog mich plötzlich in eine feste Umarmung.
„Ich will doch nicht gehen, aber was soll ich den machen? Ich kann nicht hier bleiben und vielleicht dich auch noch in Gefahr bringen. Du schaffst das, ich glaub an dich," sprach er mit ruhiger Stimme in mein Ohr und ich drückte ihn noch fester an mich. Er war meineFamilie, alles was ich noch hatte.
Langsam löste er sich von meiner Umklammerung und legte mir eine Hand an die Wange. Er sah mich so verzweifelt an und ich wusste das ich genau so aussah.
„Ty bitte... verlass mich nicht du auch noch. Du bist alles was ich noch habe," versuchte ich es ein weiteres mal mit zittriger Stimme. Mein Bruder umschloss nun mit beiden Händen mein Gesicht und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich schloss die Augen und versuchte diesen wahrscheinlich letzten Moment zwischen uns zu genießen. Die Tränen waren kurz davor aus meinen Augen zu treten.
„Tori bitte stell nichts dummes an und pass auf dich auf. Ich hab dich lieb Schwester," brach er mit zittriger Stimme hervor und ich merkte dass auch er die Tränen zurück halten musste. Und als er meinen Spitznamen nannte brach aus mir ein klägliches Schluchzen.
Langsam öffnete ich die Augen und wollte schon anfangen zu widersprechen, doch ich war allein. Mein großer Bruder, der immer auf mich aufgepasst und beschützt hat, war nun wahrscheinlich für immer weg. Ein Leben lang auf der Flucht, in Angst getötet zuwerden. Nun konnte ich meine Tränen nicht mehr zurück halten. Immer mehr verließen meine Augen und strömten mir über die Wangen. Meine Beine fingen an zu zittern und könnten schließlich meine erbärmliche Gestalt nicht länger halten. So sank ich schließlich auf die Knie und landete auf den kalten Boden.
Nun war ich allein, völlig allein. Doch urplötzlich durchzog ein Gedanke meinen Kopf und ein teil der Trauer wandelte sich in Wut um.
An all dem war nur dieser Urhybrid schuld. Auch Elena und ihren Freunden gab ich teil Schuld an dem ganzen. Wäre Elena nicht gewesen, würde Klaus nicht sein Unwesen in Mystic Falls treiben und so viele Menschen würden noch am leben sein. Mein Vater, meine Mutter und mein Onkel würden noch leben und mein Bruder müsste nicht die Stadt verlassen.
Und hier saß ich nun, in einem großen Haus ganz allein weinend und zitternd auf dem Fußboden.

*ein paar Wochen später

Jetzt war es schon fast drei Wochen her, dass Tyler Mystic Falls verlassen musste. In dieser Zeit hatte ich mich bewusst von Elena und den anderen fern gehalten. Ich wollte einfach nichts mehr mit ihnen zutun haben. In meinen inneren gab ich ihnen die Schuld an all dem was passiert ist und ich schon wieder jemanden verloren haben. Tyler hatte sich in der ganzen Zeit auch nicht gemeldet und ich glaubte auch nicht mehr daran, dass er es irgendwann tun wird. Die meiste Zeit verbrachte ich zu Hause, doch wenn ich es in diesem leeren Haus nicht mehr aushielt, was sehr oft vorkam, ging ich in den MysticGrill.
Auch heute hatte es mich wieder in den Grill gezogen. Hier war ich wenigsten unter Leute und nicht völlig allein. Auch wenn ich meistens kein Wort mit irgendjemanden wechselte.
Ich saß an der Bar im Grill und kippte einen Drink nach dem anderen in mich hinein. Der Alkohol half mir ein bisschen auch wenn ich wusste, dass dies nicht die beste Lösung ist. Heute war wieder einer dieser Tage an denen ich meine Bruder extrem vermisste. Elena und ihre Freunde saßen auch an einem Tisch im Grill und machten Pläne für den Schulabschluss. Und dies ließ meine Wut auf sie nur nochweiter steigern. Ihnen allen schien es völlig gleichgültig zu sein das Tyler nun nicht mehr hier war. Und Klaus dieser Mistkerl ließ es sich in seiner Villa gut gehen. In den letzten Wochen war ich immer öfter zur Mikaelson Villa gegangen und stand dann nur Minuten lang davor. Ich hatte immer mit mir selbst gerungen, ob ich nicht einfach zu ihm rein gehen sollte um meine Wut auf ihm freien lauf zu lassen. Doch bis jetzt habe ich mich immer noch zusammen reisen können. Ich hatte ja meinem Bruder versprochen nichts dummes zu machen. Und dem Urhybriden eine zu scheuern ist definitiv etwas sehr dummes.
Ich war so mit meinen Gedanken beschäftigt, dass ich gar nicht mit bekam wie sich jemand neben mich an die Bar setzte. Erst als mich derjenige ansprach, fuhr ich erschrocken aus meinen Gedanken.
„Willst du dich nicht zu uns setzen Victoria?" hörte ich eine scheinheilige Stimme und ich wusste sofort zu wem diese gehörte. Meine Vermutung wurde auch bestätigt als ich dieser Person den Kopf zudrehte. Elena saß da neben mir und grinste mich unsicher an.
„Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen, geschweige miteinander geredet," versuchte sie es weiter, da ich nicht antwortete und sie nur ausdruckslos anstarrte. Ich lenkte meine Aufmerksamkeit wieder meinen Drink zu, kippte den Rest hinunter und stand auf. Ich konnte sehen wie sich ihr Gesicht aufhellte, wahrscheinlich glaubte sie jetzt, dass ich mich zu ihnen setzenwürde. Aber ich ging einfach ohne noch einen Blick an sie oder die andren zu verschwenden an ihr vorbei und verließ den Grill. Sie glaubte ja wohl nicht wirklich, sie könnte einfach zu tun als ob alles in bester Ordnung wäre.
Es war schon dunkel geworden, als ich die Straßen von Mystic Falls entlang schlenderte. Ich musste sehr aufpassen, dass ich nicht hinfiel. Anscheinend waren es doch ein paar Drinks zu viel. Doch dies war mir in diesem Augenblick auch schon egal.
Leicht schwankend ging ich die Straßen entlang und achtete nicht weiter auf meine Umgebung. Als ich mich dann doch nach einer gewissen Zeit umsah, um doch mal zu schauen wo ich eigentlich gelandet war, musste ich kräftig schlucken. Ich war wider mal direkt vor der Mikaelson Villa gelandet. Ob das nun Schicksal oder doch einfach nur ein dummer Zufall war wusste ich nicht. Ich wusste nur, dass die ganze aufgestaute Wut nun wieder die Oberhand zu gewinnen drohte. Und der Alkohol war da nicht gerade hilfreich.
Mein Bruder war auf der Flucht vor diesem Mistkerl und wer weiß wo auf der Welt. Und Klaus saß einfach hier gemütlich in seiner Villa und ließ es sich gut gehen! Ich hatte mich schon so oft zurück gehalten, heute nicht mehr. Es war an der Zeit, dass dem Hybriden mal jemand die Meinung sagt. Durch den Alkohol hatte ich alle Hemmungen verloren und so stapfte ich über die Wiesen inRichtung des Anwesens.
„Klaus! Bewegen Sie Ihren verdammten Arsch hier raus!" schrie ich so laut ich konnte. Obwohl ich wusste, dass er mich auch gehört hätte wenn ich flüstern würde. Es dauert nicht lange und die Türe der Villa wurde tatsächlich geöffnet. Und da stand er vor mir,Klaus Mikaelson. Ich hatte ihn zwar nur ein paar mal gesehen aber noch nie persönlich mit ihm geredet, da Tyler immer versucht hat mich von ihm fernzuhalten. Kurz schlich sich wieder ein klarer Gedanke ein und ich machte instinktiv einen Schritt von dem Urhybriden zurück. Doch so schnell die Vernunft kam so schnell war sie auch wieder weg, als ich das selbstsichere Grinsen des Hybriden sah.
„Macht es Ihnen eigentlich Spaß das Leben anderer zu verstören?"fing ich sofort an ohne Klaus auch nur eine Chance zu geben irgendwas zu sagen.
„Ich amüsiere mich eigentlich immer," meinte er darauf nu rgelassen und grinste mich selbstgefällig an.
„Sie machen ja auch was Sie wollen wie zum Beispiel meinen Bruder zu jagen, wahrscheinlich das nächste ganze Jahrhundert," redete ich mich weiter in Rasche. Nun sah man leichte Erkenntnis über sein Gesicht huschen. Nun wusste er wer ich war und warum ich vor seiner Haustür anfing ihn anzuschreien.
„Oh sicher nicht das nächste ganze Jahrhundert, nur solange bis ich ihn umbringe," sprach er locker weiter obwohl nun das hochnäsige lächeln aus seinem Gesicht verschwunden war. Jetzt sah er mich eher neugierig und abwartend an.
„Haben Sie überhaupt einmal darüber nachgedacht was Sie mit dem Leben anderer anstellen können? Wegen Ihnen musste Tyler fliehen. Sie sind schuld, dass so viele Leute ihr Leben verloren haben. Sie haben mein Leben zerstört!" schrie ich und sah ihn dabei finster an. Ich merkte wie sogar meine Augen golden zu glühen begannen. Doch Klaus sah mich nicht mit wütenden oder feindseligen Blick an, wie ich vermutet hatte. Nein, er sah mich weiter neugierig und fasziniert an.
„Victoria Lookwood nehme ich an. Schön dich mal persönlich kennenzulernen. Aber dein lieber Bruder hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht mich zu töten. Da ist es nur verständlich wenn ich ihn auch töten möchte, findest du nicht Liebes? Doch ich war gütig und habe ihn laufen lassen. Also solltest du mir lieber dankbar sein und mich nicht vor meiner Haustür anbrüllen," er redete weiterhin mit ruhiger Stimme, aber das was er sagte steigerte meine Wut umso mehr.
„Ich soll Ihnen danken? Für was den bitteschön? Das Sie meine Freunde terrorisiert haben? Das Sie meine Mutter getötet haben? Oder dass ich nun auch noch meinen Bruder verloren habe und ich ihn wahrscheinlich nie wieder sehen werde? Dann ja, dann danke das Sie mein Leben zerstört haben!" Mir liefen mittlerweile schon Tränen über die Wange. Die ganze Wut war verflogen und hat nun der Trauer wieder Platz gemacht. Und nun änderte sich auch der Blick desHybriden ein weiteres mal und glaubte schon etwas wie Schuld in ihnen zu sehen. Es wirkte schon fast so als könnte er mir nicht in die Augen sehen. Doch ich redete mir weiterhin ein das dies gar nicht möglich sein kann. Doch damit was Klaus dann tat hätte ich nie in meinem Leben gerechnet. Er wich weiterhin meinen Blick aus, doch fing nun wieder an zu reden.
„Es tut mir leid, Liebes. Es tut mir leid, dass du wegen mir soviel durch machen musst. Du musst mir glauben es geht nicht gegen dich persönlich. Ich habe so nichts gegen dich eher im Gegenteil. Ich finde es sehr mutig von dir mir so deine Meinung zu sagen. Hat Tyler nur die Hälfte deiner Entschlossenheit überlebt er das ganze vielleicht," Klaus Worte ließen mich denken ich würde träumen. Hatte der Hybrid sich gerade bei mir entschuldigt und mir gleichzeitig ein sehr komische Kompliment gemacht? Meine Tränen waren zwar versiegt doch war ich nun in einer Starre in der ich Klaus nur ungläubig anstarren konnte. Dies veranlasste den Urhybriden zu schmunzeln und sogar ein bisschen nach den nächstenWorten zu suchen.
„Kann ich dich dazu überreden rein zukommen und dir einen Drink anbieten? Vielleicht als sehr kleiner Anfang einer Wiedergutmachung?" fragte er mich schon fast schüchtern und schenkte mir ein bezauberndes Lächeln welches einen Hüpfer meines Herzens verursachte. Was war denn jetzt los? So ein Verhalten hatte ich von ihm nicht erwartet. Laut den Erzählungen der anderen war er ein psychopathisches Monster ohne Gefühle. Doch so kam er mir jetzt garnicht vor.
Er sah mich weiterhin abwartend an und ich fing wie paralysiert an zu nicken. Klaus machte einen Schritt zur Seite und ließ mich eintreten. Wortlos folgte ich ihm durch das Anwesen, als er mich in ein großes Wohnzimmer führte. Erst jetzt als ich im warmen war, merkte ich wie kalt es eigentlich draußen geworden war.
Mit einer Handbewegung deutet Klaus mir an mich auf das Sofa zusetzen als er sich daran machte uns ein paar Drinks zu holen. Doch ich war zu aufgeregt und zu zapplig als das ich mich jetzt einfach hinsetzen hätte können. So schlenderte ich durch das Wohnzimmer und ließ neugierig meinen Blick durch den Raum wandern. Dabei weckte ein Bild an der Wand mein Interesse. Es zeigte eine Stadt im Dunkeln. Es war wirklich schön. Ich hatte schon immer eine Ader für Kunst. Früher hatte ich auch selber öfter gezeichnet doch in letzter Zeit hatte ich einfach keine Energie für so was.
Ich war so auf das Bild konzentriert, dass ich nicht bemerkte das sich Klaus in der zwischen Zeit neben mich gestellt hatte und mich neugierig beobachtete.
„Gefällt dir das Bild?" fragte er mich und ich fuhr erschrocken zusammen.
„Entschuldige ich wollte dich nicht erschrecken. Hier...," er hielt mir ein Glas mit einer klaren Flüssigkeit hin. Ich nahm es entgegen und sah ihn kurz dankbar an.
„Ja es gefällt mir. Es ist schön gemalt. Der Farbverlauf gefällt mir sehr, nur das Motiv an sich ist nicht so meins. Ich bin nicht so der Stadttyp, ein Wald hätte mir besser gefallen," beantwortete ich ihm seine Frage. Doch er hatte anscheinend nicht mit so einer Antwort gerechnet, weshalb er mich verwundert und dann doch schmunzelnd ansah.
„Es freut mich dass es dir gefällt," lächelte er mich an doch nun war ich verwirrt.
„Du... Sie haben das gemalt?" fragte ich verwirrt was ihn nur mehr lächeln ließ. Ich hätte nie gedacht, dass der böse Urhybrid in seiner Freizeit solch schöne Bilder malen würde.
„Ja ich male und du kannst ruhig Du zu mir sagen," meinte er belustigt über meinen kleinen Ausbruch. Dieser Man steckte voller Geheimnisse und je länger ich mit ihm redete desto mehr wollte ich sie erforschen und den Mann hinter dieser Monstervasade kennenlernen.
„Warum malst du?" wollte ich wissen und sah ihn dabei neugierig an. Da ich es immer noch nicht ganz glauben konnte.
„Malen ist eine Metapher für Kontrolle. Ich entscheide über alles. Die Farben, das Motiv, die Leinwand. Als ich klein war, kannte ich weder die Welt noch meinen Platz darin. Aber Kunst hat mich gelehrt, ich kann Visionen mit reiner Willenskraft erreichen. Dasselbe gilt für das Leben," fing er an seiner Sichtweise darzustellen. Ich kam mir vor als würde in mir ein Kampf ausgetragen. Einerseits sollte ich diesen Mann vor mir hassen für das was ich wegen ihm erleiden musste. Aber andrerseits war dieser Mann hier und jetzt ganz anders als ich ihn mir immer wieder ausgemalt und von den anderen gehört habe.
Und so nahm der Abend seinen lauf. Wir saßen auf den Sofa tranken und redeten über Gott und die Welt. Doch irgendwann hatten wir aufgehört zu reden. Ich weiß nicht mehr genau wer angefangen hat und im Nachhinein ist es auch eigentlich egal. Aber schließlich saßen wir küssend und fest umschlungen auf dem Sofa.
Er küsste meinen Hals nach unten und ich musste meine Zähne zusammen beißen um nicht laut zu stöhnen. Es fühlte sich einfach zu gut an in diesem Moment. Dann drückte er seinen Mund wieder gegen meinen. Plötzlich hob er mich hoch, ohne dabei seine Lippen von den meinen zu nehmen. Nun stand er auf und sauste mit uns nach oben. Oben angekommen brachte er mich in sein Schlafzimmer und warf sich mit mir auf das Bett. Und zum ersten mal nach langer Zeit fühlte ich mich wieder lebendig und schaltete meine Gedanken ab. 

Als ich langsam aufwachte wusste ich erst nicht wo ich mich befand. Ich wusste nur das ich schrecklich Kopfschmerzen hatte. Da war definitiv zu viel Alkohol im Spiel.
Langsam versuchte ich mich aufzusetzen, was mir aber nicht gelang denn ein Arm war um mich geschlungen. Mein Herz setzte einen Moment aus. Nun merkte ich auch das ich nichts an meinem Körper trug.
Mein Blick folgte dem Arm der mich immer noch in seiner Umklammerung hielt. Der Arm gehörte zu einem Körper und dieser Körper gehörte... KLAUS!
Und mit einem Schlag waren die Erinnerungen an die letzte Nacht wieder da. Ich hatte mit Klaus Mikaelson geschlafen. Mit dem Mann der mein Leben zerstört hatte. Wie weit kann ein Mensch nur sinken? In mir stieg der Selbsthass. Zwar könnte ich es auf den zu vielen Alkohol schieben aber das würde nur eine billige Ausrede sein. Ich konnte nicht fassen, dass ich mich darauf eingelassen hatte. Ich hätte einfach nicht in sein Haus kommen dürfen. Jetzt stand ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Tief ein und aus atmen, versuchte ich mich zu beruhigen.
Ich beschloss mich so schnell und leise wie möglich anzuziehen und dann zu verschwinden. Ich hatte die kleine Hoffnung, dass er einen Kater hat und nicht mehr weiß was gestern passiert war.
So versuchte ich ganz vorsichtig seinen Griff um mich zu lockern, was mir auch Gott sei Dank gelang. So schnell und leise ich konnte sammelte ich meine Klamotten ein und zog mich an. Als ich schließlich angezogen war, schlich ich leise nach unten. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Immer wider machte ich mir vorwürfe, wie konnte das nur passieren?
Bei jedem Schritt den ich tat, hatte ich Angst Klaus könnte mich hören und aufwachen. Und so wie es kommen musste verschwand meine Hoffnung mich unbemerkt aus dem Staub machen zu können, als ich die letzte Treppenstufe erreichte.
„Machst du dich davon, kleine Wölfin," hörte ich ihn hinter mir amüsiert fragen. Abrupt drehte ich mich um und da stand er, Klaus. Er hatte mich anscheinend gehört und sich nur schnell seine Boxershorts angezogen um mich noch abzufangen. So stand er nun nur in Unterwäsche vor mir und wartete auf eine Antwort. Doch ich wusste nicht was ich sagen sollte. Die ganze Situation überforderte mich ungemein.
Klaus kam auf mich zu, bis uns nur noch ein paar Zentimeter trennten. Dann hob er eine Hand, er führte sie zu meinem Gesicht und strich eine Haarsträhne hinter mein Ohr. Die Berührung war so zärtlich fast ehrfürchtig doch ich konnte nicht anders und schreckte einen Schritt vor ihm zurück.
„Fass mich nicht an!" brach es unkontrolliert aus mir heraus. Das schöne Lächeln welches eben noch die Lippen von Klaus zierte verschwand augenblicklich. Stattdessen machte er einen traurigen und verletzten Ausdruck platz. Doch dieser hielt nicht lange. Nur ein Augenblick dass ich dachte es mir eingebildet zu haben. Nun lächelteer mich bloß gehässig an.
„Gestern hast du meine Brührungen doch auch genossen," lächelte er mich belustigt an. Er kam wieder auf mich zu und strich mir über die Wange. Mein Herz begann zu rasen und mir wurde heiß. Am liebsten hätte ich mich gegen seine Hand geschmiegt. Ich verfluchte meinen Körper, dass er so darauf reagierte.
„Das hatte nichts zu bedeutet. Ich hatte zu viel getrunken," versuchte ich mich zu rechtfertigen und suchte wider Abstand von Klaus zu gewinnen. In seinen Blick trat wider dieses verletzliche oder bildete ich mir das nur ein?
Schnell drehte ich mich um Richtung Tür. Ich öffnete sie gerade als Klaus noch etwas sagte, was mich mehr traf als es sollte.
„Da gebe ich dir recht, Liebes. Ein bedeutungsloser OneNightstand," rief er mir noch hinterher. Ich schluckte nur kräftig und erwiderte nichts mehr darauf. Mit schnellen Schritten verließ ich das Anwesen.
Nie hätte ich gedacht, dass diese eine Nacht mein ganzes Leben so beeinflussen würde.

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⏰ Last updated: Aug 28, 2019 ⏰

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