Kapital 1

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>> Harte Arme packten meinen Oberkörper wie auch meinen Unterkörper. Alles war in Dunkelheit getränkt. Schwarz. Oben, Unten, Rechts, Links. Alles. Dunkelheit ohne eine Art von Hoffnung an Licht.
Das hungrige Schnauben der Personen und der harte Griff identifizierte, dass es mindestens Zwei Männer waren. Undzwar keine friedlichen, die mit mir Kaffee trinken und schnacken möchten. "Wir sind bald da", leckte mir daraufhin einer mein Ohr ab und hinterließ seinen kalten, stinkigen Speichel. Bah! Zappeld versuchte ich mich aus ihren Griffen zu lösen, aber vergeblich. Stattdessen kassierte ich eine harte Ohrfeige, die sich in meine Wange brannte, beinah eingravierte. "Ihr Bastarde!", keuchte ich wütend und kassierte erneut eine Ohrfeige, die mich meine Augen verdrehen ließ. Etwas nasses begann mein Ohr hinunter zu fließen und ließ mich erschaudern. Der Schmerz von den Schlägen wie auch die Männer verschollten. Trotz Weiterem tropfte eher gesagt floß etwas kaltes, aber irgendwie lebendiges, meinen Körper entlang und gelang zielsicher in meinen Mund...<<

Keuchend sprang ich auf und schaute mich panisch um. Keine Schwärze, nichts floß meinen Körper entlang und keine Männer, die etwas von mir wollten. Albtraum? Wahrscheinlich...
Eine bunte Rutsche, Sandkasten und eine Schaukel stachen mir ins Auge. Ein Spielplatz... Erleichtert fuhr ich mir durchs Gesicht und dann durch meine, wie viele finden, "außergewöhnlichen" Haare. Was war so besonders an ihnen? Sie besitzen eine Grundfarbe, die, wie es aussieht, nicht natürlich war. Weiß/Platin. Vom Ansatz bis zu den Spitzen, die mir bis zum Po reichten. Konstant weiß.
Seufzend stand ich vom Boden auf und ließ den Regen, der spontan begann, auf mich prallen. Die Kälte, die mich durchfuhr, entblößte mir ein seufzen und langsam ging ich voran. Die Frage, wie ich zu diesem Spielplatz kam, plagte mich bis zur meiner Wohnung.
Durchnäßt und halb erfroren öffnete ich die Wohnungstür und betrat mein privates Reich. Meine ganze Kleidung lag zerissen auf dem Boden und alle Möbel sahen beschädigt aus. Nicht schon wieder. Genervt zog ich mir meine Kaputze über den Kopf, damit, wenn noch jemand hier sein sollte, meine Haarfarbe wie auch mein Gesicht nicht sehen und somit irgendwelche relevanten Informationen weiterleiten kann. Es ist nichts neues hier im Viertel, dass, wenn man "Nach Hause" kommt die Wohnung verwüstet ist und oder man jemanden findet, der dich entführen möchte. Wieso ich nicht wegziehe? Nicht genügend Kaufkraft und genauso wenig Sicherheit wo anders. Wer etwas anders ist als andere wird als gefährlich eingestuft. "Demokratie". Ein Rascheln ist aus der Küche zu hören dem ich folgte. Die Kaputze noch tiefer gezogen und achtsam wie ein Adler schaute ich mich um. Schwarze Schatten sprangen umher, die ungewöhnlich schnell für menschliche Verhältnisse waren. Plötzlich flog einer direkt auf mich zu, wobei ich schnell einen Blick auf sein Gesicht lassen konnte.
Er trug eine Maske...
Ruckartig wich ich seinem Angriff aus, womit der Gegner vor mir nicht gerechnet hatte, da er gegen die zerissene Couch flog. Unterschätze mich bloß nicht. Ein normaler, "natürlicher" Mensch könnte nicht mit dir mithalten, aber wer sagt denn, dass ich natürlich bin?
Ein Keuchen war zu hören wie auch ein stumpfer Schrei. Ohne wirklich darüber nachgedacht zu haben, ging ich zu ihm. Als sein Kopf zum Vorschein kam, wurde ich langsamer. Vorsichtig trat ich einen Schritt weiter auf ihn zu, wobei meine schwarzbraunen Augen zu kribbeln anfingen. Oh, dass wird nicht gut ausgehen. Ruckartig verändert sich meine Sicht, die viel klarer, schärfer und präziser wirkte. Meine Körperhaltung wurde selbstbewusster, sicherer und mörderisch. Langsam drehte der Fremde seinen Kopf in meine Richtung und erstarrte bei meinem Anblick. Ob er sterben wird? Wahescheinlich. Die Augen brannten fürchterlich, aber stattdessen wusste ich, dass ich jetzt meine Kraft zum Vorschein bringen kann. Er sah meine Augen, sah meine Haare und meine Gestalt. "Ich will noch nicht sterben", flüsterte er zuerst verzweifelt und sprang dann verängstlich mehrere Meter von mir Entfernt in eine Ecke. Niemand durfte von meiner wahren Existenz erfahren, keine Ausnahme, kein Vertrauen und am wichtigsten keine Liebe. Gleichgültig nahm ich die Kaputze vom Kopf und sah ihn an. "Klauen sieht Gott als Todesstrafe, wusstest du das?", wendete ich mich grinsend dem Fremden zu und ließ die mörderrische Gestalt in mir ihren freien Lauf. Ohne mit den Wimpern zu zucken, riß ich ihm die Maske vom Gesicht und dann die Zunge aus dem Mund und ließ ihn an seinem eigenem Blut ertrinken. Ein grausames Lachen ertönte, dass mich jedesmal aufs neue erschauderte. Mein eigenes Lachen. Grinsend schaute ich mir noch das Opfer an, bis ich eine Bewegung im rechten Augenwinkel wahrnahm. Ruckartig konnte ich noch sehen, wie ein paar Finger am Fenster waren und dann verschwanden. Ohhh scheiße. Er oder Sie weiß, was ich gemacht habe...
Eiskalter Schweiß schoss aus mir heraus, was mich erzittern ließ. Fuck, Fuck, FUCK! Panisch zog ich die Blutgetränke Strickjacke aus und rannte zum Fenster, die ich aufriß und erneut nur eine Hand erkennen konnte. Ich kann Ihn/Sie einholen. Unüberlegt sprang ich heraus und folgte meiner Vermutungen, wie auch der Hand, die ich ab und zu mal zu Gesicht bekam. Irgendwann gelang ich in eine Gasse, die ich nicht kannte. Wo ist er hin? Oh scheiße, wo?! Er muss sterben! Das Geräusch einer rollenden Dose zog mich aus meiner Gedankenwelt, worauf ich hektisch in die Richtung sah und eine lange, schlanke Person mit einer Maske, die von dem Clan 0 (Zero) stammte, erkannte. Sie besaßen eine einfache schwarze Maske, wo Drei Nullen vorhanden waren. Bei den Augen und einen beim Mund. Faken kann man diese Maske nicht, da jedes Exemplar eine eigene Nummer hat. Viele grausame Geschichten wurde von diesem Clan erzählt. Ob natürliche Menschen oder mit 'Kräften', Sie nehmen es mit jeden auf und gewinnen immer. Sie sollte angeblich noch nie verloren haben und wenn Sie etwas haben wollte, nahmen Sie es sich einfach. Ob Mensch oder Objekt Sie unterschieden nicht, aber man wusste, wenn einer zum Vorschein kam, wie jetzt zum Beispiel, wird er einen töten oder mitnehmen.
"Was wollen Sie?!", schrie ich etwas verzweifelt und bereitete mich auf einen harten Kampf vor. So einfach mitnehmen lasse ich mich nicht, genausowenig töten. Die dürften mich nicht unterschätzen.
"Ich möchte, als Boss des Clanes, dass Sie uns beitreten, Angel...".

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28.08.2019
Erstes Kapitel. Kritik etc. würde mich freuen.
Wird noch bearbeitet. (:

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