Frank

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Interpret: Indila
Song: S.O.S

Kaily, eine junge Schülerin aus Köln, lief wie jeden Tag durch die Kölner Innenstadt auf dem Weg zu ihrem kleinen Minijob in einer kleinen Stadtbäckerei. Sie war gerade um die Ecke einer kleinen Seitengasse gebogen, als sie einen strengen Geruch wahrnahm. Sie sah sich nach diesem Geruch um, entdeckte nichts weiter als Bio Mülleimer und erklärte dies nicht für weiter vom Belangen. Doch hinter ihr war ein Obdachloser, der Kaily genau beobachtete. Kaily hatte ihre Kopfhörer auf voller Lautstärke, weshalb sie nicht einmal bemerkte, dass er hinter ihr lief. Doch sie beschlich das Gefühl, es folge ihr jemand. Sie winkte es immer wieder mit Einbildung im Kopf ab. Sie blieb an einer roten Ampel stehen, dann roch sie wieder diesen strengen Geruch und sah nach hinten. Nichts als andere Menschen, die ebenfalls darauf warteten, dass die Ampel grün wurde. Langsam wurde diese grün und Kaily setzte ihren Marsch fort. Der Obdachlose folgte ihr unauffällig hinterher. Doch Kaily war nicht blöd, denn sie hatte ihre Musik gestoppt um zu lauschen, wer hinter ihr her war. Als sie diese schweren Schritte hinter sich vernahm, hoffte sie, es seien andere Passanten, doch dieser strenge Geruch war in ihrer Nase empor gestiegen. Kaily wurde nun panischer, ihr Atem und ihr Puls schnellten in die Höhe, auch Kailys Schritt wurde nun größer und schneller. Der Obdachlose war ihr auf den Fersen, folgte ihr einfach weiter. Kaily bemerkte dies, versuchte ihren Verfolger abzuhängen, doch sie verlief sich eine Gasse, auch der Obdachlose folge ihr bis dorthin. Kaily drehte sich nicht um, versuchte Ruhe zu bewahren, nahm ihre Kopfhörer aus den Ohren. "Du bist echt mutig hierher in diese Gasse zu gehen, Kleine." sagte er. "Ich wollte wissen, warum du mir die ganze Zeit folgst?!" sagte Kaily mit zittriger Stimme. Sie drehte sich herum und statt wütend zu werden, sah sie ihn nur erschrocken an. Ihre Angst verschwand bei dem Anblick des Obdachlosen. "Ich wollte dich nicht erschrecken, tut mir leid." sagte er mit weicher Stimme. "Warum bist du mir gefolgt? Und wer bist du überhaupt?" fragte Kaily sanft, jedoch bestimmter als zuvor. "Ich bin Frank. Ich habe kein Zuhause und wandere umher in der Stadt. Du bist hübsch. Ich hatte dich schon des Öfteren in dieser Gegend gesehen." sagte Frank und lehnte sich gegen eine Wand. "Nun ja Danke! Aber wieso hast du kein Zuhause? Wolltest du mich um Geld bitten?" fragte sie ihn verlegen und doch war sie skeptisch. "Nein - Nein! Das wollte ich nicht. Ich würde nicht weit kommen. Ich habe eine üble Vergangenheit, doch dies wird dich nicht interessieren. Aber ich erkenne nun so langsam die Vorteile eines gesunden Lebens." erklärte er und sah dabei zu Boden. Kaily erkannte, dass Frank zu Zittern begann. Sie wagte einen mutigen Versuch. Sie ging auf Frank zu, versuchte den strengen Geruch auszublenden und nahm ihn in den Arm. Kaily wusste nicht, was nun gleich kommen würde, doch sie hatte großen Mut in sich. Frank war perplex und konnte sich anfangs nicht bewegen, doch nahm er diese herzliche Umarmung an. Zum ersten Mal fühlte er Wärme, die er monatelang nicht mehr gespürt hatte. Als Kaily ihn losließ, sah Frank sie fragend an. "Warum hast du mich umarmt?" fragte er und grinste verlegen. Auf Franks Wangen zeichnete sich eine Röte ab. "Weil es hart sein muss, alles zu verlieren und am Abgrund zu stehen. Nicht jeder Obdachlose ist böse. Das merkte ich bei dir sofort, auch wenn es nicht cool war, mir zu folgen." lachte Kaily. "Danke!" Frank bedankte sich aus tiefstem Herzen. "Also Frank, ich gehe nun zu meiner Arbeit. Ich arbeite bis 16 Uhr, danach kannst du mir deine Geschichte erzählen. Vielleicht schaffe ich es, dir etwas zu Essen mitzubringen. Willst du mich begleiten?" fragte Kaily und Frank nickte. Er begleitete sie zur Bäckerei und blieb bis Schichtende in der Nähe.

Doch man sollte Eines immer im Kopf behalten: Nicht jeder Obdachlose ist gleich und muss wie Dreck behandelt werden. Manche Umstände führen zu so einem Leben und wenn man zu seinen Mitmenschen etwas aufmerksamer ist, dann kann man etwas ändern.

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