The Reality

Was wäre wenn?

Schon seit dem ich geboren wurde, fahren meine Eltern mit mir nach Dänemark, immer zum selben Campingplatz und immer mit den selben Leuten, somit war Dänemark das übliche eben.

Himmelfahrt und Pfingsten verbrachte ich jedes Jahr in Dänemark, doch als ich älter wurde durfte ich jemanden mitnehmen, ich entschied mich für Tony, da wir zu dem Zeitpunkt noch Kontakt hatten.

Auf diesem Campingplatz befindet sich ein kleiner Spielplatz mit einer relativ großen Hüpfburg, auf der wir den ganzen Tag spielten. Irgendwann kam ich auf die Idee Kinder in unserem Alter anzusprechen, da es zu zweit langweilig wurde, also ging ich zu zwei Personen hin und fragte sie, ob sie Deutsch sprechen könnten, zuerst sahen sie mich sehr verwirrt an, doch antworteten mit einem kurzen ja, sie sagte, dass sie Sarah und Paul hießen, Tony und ich stellten uns ebenfalls vor.

Ab diesem Wochenende waren wir einfach unzertrennlich, das einzige was sie nach dem 1 Jahr abänderte war, dass Tony nicht mehr mit in den Urlaub kam, aufgrund des Kontraktbruches, die nächsten 3 Jahre kam meine frühere beste Freundin mit, ja genau, die die mir seit Jahren den Tod wünscht und es am liebsten selbst beenden würde.

Nachdem sie dann ja der Meinung war mir damit drohen zu müssen entschied ich mich logischerweise dafür sie nicht mehr mitzunehmen und ab dem Jahr kam dann Pia mit, jedes Jahr seit der 6 Klasse, wir 4 waren ab diesem Jahr dann unzertrennlicher als eh schon.

Ebenfalls in Dänemark war ein Junge Namens Simon, er hatte eine Behinderung und trotz dessen machten wir was mit ihm, jedoch war er der Meinung die Hüpfburg sei sein Eigentum, dementsprechend scheuchte er uns jedes Mal von der Hüpfburg wenn wir uns darauf befanden, es war bis zu einem gewissen Zeitpunkt auch lustig weil wir daraus ein Spiel machten, doch irgendwann wurde Simon brutaler und er fing an uns zu schlagen und zu schubsen, noch hatten wir keine Probleme damit, wir mussten einfach nur mehr aufpassen, bis zu dem Moment, wo ich nicht damit rechnete, Sarah, Pia und Paul kamen rechtzeitig von der Hüpfburg, ich jedoch nicht.

Er packte mich und drückte mich auf die Hüpfburg, meine Arme hielt er mich einer Hand fest und er setzte sich auf meine Beine, er wendete seine ganze Kraft auf, dementsprechend hatte ich keine Chance mich richtig zu wehren, er versuchte mir mein T-Shirt auszuziehen und ich versuchte mich so gut wie ich konnte dagegen zu wehren, was nicht einfach war, er fing an mich anzufassen und ich schlug jedesmal seine Hände weg, doch er ließ einfach nicht von mir ab, langsam merkte ich das mir die Kraft ausging mich ständig gegen ihn zu wehren und in dem Moment fiel mir ein, dass Simon Paul hasste, er konnte ihn nicht ab und wurde jedesmal so unfassbar aggressiv wenn er ihn sah, weswegen ich nach Paul rief und ihn mehrmals um Hilfe bat, er kam sofort zu mir und fing an ihn zu provozieren, damit Simon von mir abließ, was er schon nach kurzer Zeit tat und Paul ihn so lange beschäftigte bis ich weit genug weg war, sodass ich wusste, Simon würde nicht mehr zu mir kommen.

In dem Moment wo ich mich nicht wehren konnte hatte ich so unfassbare Angst, ich wusste, dass wenn Paul mir nicht geholfen hätte, was dann passiert wäre und dieser Gedanke machte mich Jahre lang so fertig und ich selbst war so unzufrieden mit meinem Körper, ich habe mich geschämt mich umzuziehen, denn jedesmal musste ich daran denken, ich habe lange gebraucht darüber hinweg zukommen und ich habe dadurch vor allem gemerkt was für tolle Freunde ich habe und das sie mir immer helfen, Paul und Sarah treffe ich zwar immer noch in Dänemark aber Simon habe ich danach nie wieder gesehen.