Kapitel 3

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Am nächsten Morgen wurde ich wie immer von dem lauten Geräusch des Staubsaugers geweckt.

Ich machte wieder die Tür zu und versuchte noch zu schlafen, denn es war noch früh. An diesem Versuch scheiterte ich.

Ich hatte keinen Hunger, also beschloss ich mich ein bisschen in der Stadt umzusehen.

Ich ging unsere Straße entlang, die nicht stark befahren war bis zu einem Park.

Dort war niemand, bis auf ein Junge. Ich schätzte ihn auf 17 Jahre, also vielleicht ein Jahr älter als ich. Er hatte braune glatte Haare, die er in einem Seitenscheitel trug. Seine blauen Augen schimmerten in dem noch schwachen Sonnenlicht.

Er hatte mich noch nicht bemerkt und so nutzte ich die Gelegenheit um ihn noch etwas zu begutachten.

Er stand etwa zehn Meter von mir entfernt neben der Bank und war in sich hinein versunken.

Ich fragte mich, wie er hier wohl leben würde, denn er weckte die Neugier in mir. Nun wand ich mich von ihm ab, denn er schien langsam wieder aufzutauen und ich wandte mich dem Springbrunnen zu.

Er ging langsam auf mich zu: "Warum hast du mich so angestarrt?"

Mein Mund wurde trocken und ich biss mir so stark auf meine Unterlippe, dass sie anfing zu bluten. Ich dachte verzweifelt nach, was ich sagen sollte.

Er schaute mich mit großen Augen an. "Ich...ich war nur neugierig." Ich stotterte. "Es tut mir leid, wenn es dich gestört hat."

Er antwortete sofort: "Ist schon ok. Bist du neu hier?"

"Ja, ich bin gestern angekommen", gab ich zurück und mir wurde erst bewusst, dass ich ziemlich ungesprächig war, als er mich immer noch erwartungsvoll ansah.

"Ich komme aus einem kleinem Dorf namens Glitterli. Wir haben beschlossen, dass wir in eine Stadt ziehen wollen, weil es bei uns nur einfach zu langweilig ist."

Warum bist du nur so schüchtern, fragte ich mich selber. Starr ihn nicht die ganze Zeit an! Ich zwang mich also wegzusehen und starrte die Bank an.

Er sagte:"Ich heiße Jason und ich wohne schon länger hier. Ich komme jeden Morgen hierher. So früh morgens ist eigentlich niemand da, sodass ich etwas Zeit zum nachdenken habe."

Als ich nichts erwiderte, fügte er hinzu:"Vielleicht werden wir uns ja noch einmal sehen."

Als ich wieder nichts erwiderte, hob er schnell die Hand und drehte sich dann um, um den Park zu verlassen.

Ich sah ihm hinterher, bis ich ihn nicht mehr sehen konnte und murmelte noch schnell ein "Tschüss", aber es war klar, dass er es nicht mehr hören konnte.

BrinthlesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt