Kapitel 2

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Am Sonntag standen meine Mutter und ich (mein Vater war vor Jahren an Krebs gestorben) am Bahnhof von Grinneton, einer Stadt, die eine Stunde von unserem Kaff, entfernt war.

Ich hatte mich von allen verabschiedet, hatte alles eingepackt und wir hatten uns ein Haus dort gekauft.

Ich wollte in Brinthles ein komplett neues Leben anfangen und meine Mutter wollte sich ein paar Monate Ferien nehmen, da sie in letzter Zeit ziemlich gestresst von der Arbeit war.

Meine neue Schule war das Death Internat, in der ich auch bleiben sollte, wenn meine Mutter weg war.

Jedenfalls kam dann nach einer Stunde der Zug. Wir mussten ja wieder eine Stunde früher fahren, damit wir dann noch Zeit hatten. Das war meiner Meinung nach eine schlechte Idee, aber meine Mutter hatte sich das vor langer Zeit angewöhnt.

Als wir dann nach einer weiteren Stunde endlich Plätze gefunden hatten, erwartete mich eine zwei Stunden lange Fahrt.

Der Zug war richtig voll und als wir gestern vor dem Schalter standen, um die Fahrkarten zu kaufen, sagte uns der Mann noch, dass wir Plätze reservieren sollten, aber meine Mutter wollte kein zusätzliches Geld ausgeben.

Ich saß in einem kleinem abgeschlossenem Abteil neben einem nach Schweiß stinkenden Mann. Die Sitze waren blau-weiß gestreift und auf dem Fenster waren Flecken zu sehen.

Ich hoffte, dass die Stadt nicht mit dem Zug zu vergleichen ist. Und der Fette musste natürlich erst aussteigen, als auch wir aussteigen wollten. Die ganzen zwei Stunden musste ich den ekelhaften Schweißgeruch aushalten.

Jedenfalls sind wir dann nach diesen zwei Stunden angekommen.

Als ich aus dem Zug stieg, überkam mich ein seltsamer Geruch. Er war mit nichts zu vergleichen.

Von dort aus gingen wir zu Fuß zu unserem neuen Haus. Nach einer viertel Stunde waren wir da.

Ich musste zugeben, dass ich schlimmeres erwartet hatte. Aber es war das komplette Gegenteil. Ich sah vor mir ein weißes, großes Haus. Es hatte ein blaues Dach und schöne, große Fenster. Außerdem gab es noch einen Garten mit Blumen.

Meine Mutter musste ein Vermögen dafür ausgegeben haben, denn im Gegensatz zu unserem alten Haus, war es deutlich heller und moderner.

Ich war so froh, dass wir hierher umgezogen waren. In der ganzen Stadt verzauberte mich alles. Es war so, als wäre ich im Paradies.

Allerdings war das nur der erste Eindruck und ich wollte mir nicht zuviel daraus machen. Ich wollte mich später nicht enttäuschen lassen.

Da stand ich nun in Shorts und Tanktop neben meinem großen, schwarzen Koffer und meinem Rucksack. Ich wurde auf einmal wieder hellwach und meine Mutter rief nach mir.

Sie stand schon am Fenster und hatte alle ihre Sachen ausgepackt. Wie lange habe ich da schon gestanden?

Ich ging langsam auf das Haus zu und trat dann durch eine Holztür in einem schönem Braunton, ging den Flur entlang zu dem freien Zimmer.

Ich öffnete die Tür und blickte in ein großes Zimmer mit einer lila gestrichenen Wand, einem Bett mit weißem Bezug, einem Schreibtisch in braun und einem Kleiderschrank. Meine Mutter kannte mich und meinen Geschmack. Sie hatte alles gut eingerichtet. Rechts neben meinem Schreibtisch sah ich durch ein Fenster und erblickte den Garten.

Nachdem ich meine Sachen ausgepackt und mich umgesehen hatte, gab es Abendbrot.

Diesmal schwiegen wir beide die ganze Zeit und ich war froh, dass ich Zeit zum nachdenken hatte.

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