Der Strand und die vier Elemente

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Der Sommer ist da! Zeit, um sich bei Strandferien wieder einmal richtig zu entspannen... Das ist zumindest der Plan. Denn der Schein trügt. Hinter dem Rauschen der Wellen und den im Wind wehenden Palmenblättern verbergen sich Dinge, welche alles andere ausser Entspannung verheissen...

Beim Betreten des «Paradises» erwartet mich schon die erste Herausforderung: Der Sand. Einmal mit den Flipflops das Terrain betreten haftet er an den unangenehmsten Stellen und erzeugt beim Reiben an diesem Stiel der Flipflops zwischen den Zehen Wundscheuerungen der dreckigsten Art. Entweder entscheidet man sich nun, diese Tortur den restlichen Weg fortzusetzen oder man zieht die lästigen Fussgehängsel ab. Ich entschiede mich für Zweiteres. Erst dann bemerke ich, wie stark sich der Sand erhitzen kann. Wie eine behinderte Antilope hüpfe ich über den kurz vor dem Glas werdenden Sand und entstelle meine Füsse noch ein wenig mehr mit Brandblasen. Hat man sich für einen Platz entschieden und will sein Badetuch ausbreiten meldet sich der Sand erneut, indem er es jedes Mal schafft, irgendwie auf unerklärliche Weise auf meinem Tuch zu landen. Beim Versuch, den Sand wieder herunter zu bekommen meldet sich auch schon der Wind und klatscht meinem Nachbarn eine schöne Ladung Sand in die Fresse. Nach anhören einer Mischung aus undefinierbaren Fluchwörtern, welche ich wegen mangelnden Sprachkenntnissen meist nicht verstehe lasse ich das Tuch liegen und bemerke, wie die Sonne schon anfängt, meine oberste Hautschicht zu zerstören. Da ich nicht wie die armen Männer enden möchte, welche mit der Farbe ihres Rücken eine neue Stufe von Pink erreichen, greife ich zur Sonnencreme und schmiere meinen Körper mit einer dickflüssigen, undefinierbaren Substanz ein, welche den Sand nun erst recht haftend macht. Jetzt endlich bin ich bereit zum Baden und renne freudig auf das türkisfarbene Meer zu. Zu spät merke ich den stärkeren Widerstand des Wassers und strauchle mit weniger Eleganz als ein Mistkäfer ins Wasser. In der Hoffnung, niemand hätte etwas gesehen begebe ich mich tiefer hinein und erleide einen Herzstillstand, weil ein Stöckchen meinen Fuss berührte. Aus dem Nichts heraus meldet sich der Wind wieder und klatscht mir eine gesalzene Welle ins Gesicht, welche meine Atemwege erstmal gründlich durchspült. Ich habe die Nase voll (wortwörtlich) und begebe mich nach Hause, paniert mit Sonnencreme, Salz, Sand und einem Sonnenbrand.

Schlussendlich haben mir alle vier Elemente in Form von Salzwasser, Sand, Sonne und Wind klar gemacht, dass der Strand nichts für mich ist. Wir Menschen sind vor langer Zeit aus dem Meer gekommen und sind eindeutig nicht dazu bestimmt, wieder dahin zurückzukehren. Strandferien? Ohne mich. Ich bleibe daheim!

Was zum lächeln:)Where stories live. Discover now