Genervt und halb verzweifelt fahre ich mir durch die schwarzen Locken, die mir jetzt noch mehr ins Gesicht fallen als zuvor. Mein genervter Blick gilt allein dem blondhaarigen Jungen, der sich grinsend auf meinem Bett breit gemacht hat und mich mit allen möglichen Fragen durchlöchert, sodass ich keine einzige Zeile zu Ende lesen kann. Oder wenn ich es einmal schaffe, muss ich sie erneut lesen, um auch den Kontext zu verstehen.
„Ach komm schon, jetzt leg doch mal dieses blöde Buch weg."Mit einem lauten Knall werfe ich das Buch auf meinen Holzschreibtisch und drehe mich in meinem Stuhl zu ihm herum.
„Hast du mir nicht versprochen, ruhig zu sein und mich nicht beim Lernen zu stören?" Den verärgerten Unterton in meiner Stimme ignorierend zuckt er einfach nur mit den Schultern, bevor sich wieder dieses typische
Grinsen auf seine Lippen legt.„Ich war noch nie besonders gut darin, den Mund zu halten.", er macht eine kurze Pause, bevor er fortfährt „Und das solltest du eigentlich am besten wissen."
Auf sein Augenzwinkern bekam er von mir nur ein Augenverdrehen als Antwort.„Tja, hätte ich nein gesagt, wärst du mir auch nicht weniger auf die Nerven gegangen." Obwohl er weiß, dass es die Wahrheit ist, zuckt er nur unschuldig mit den Schultern und setzt seine Engelsmiene auf. Zu blöd, dass diese bei mir nicht zieht.
„Okay okay, bevor du mich tatsächlich noch rauswirfst, bin ich wirklich still."
Glauben kann ich dieses Versprechen nicht so ganz, aber aus einem mir unbekannten Grund geht mein Griff wie automatisch wieder zu dem Buch, das ich gerade eben noch auf den Tisch gedonnert habe.Wie ich es befürchtet habe, hält sein Versprechen nicht lange an. Geschlagene fünfzehn Minuten hat er den Mund gehalten, aber auch in diesen fünfzehn Minuten ist es mir nicht gelungen, auch nur einen Satz zu lesen und diesen dabei auch noch zu verstehen. Aus irgendeinem Grund macht mich sein Starren nervös oder zumindest kann ich mich nicht konzentrieren.
„Josh!"
„Ich mach doch gar nichts!", erwidert dieser prompt, aber weiß genau was ich meine. Im Grunde genommen macht er wirklich nichts, aber sein intensiver Blick, der stets auf mir liegt, lässt mich keinen klaren Gedanken fassen.
„Starr mich nicht die ganze Zeit so an." Jetzt hat er wieder dieses dämliche Grinsen im Gesicht.
„Wie starre ich denn?"Genervt stöhne ich auf. Er wird mich noch in die Hölle bringen. Wie soll ich dieses Buch in seiner Gegenwart bis übermorgen beenden?
„Können wir nicht irgendwas Spannendes zusammen unternehmen? Anstatt nur hier rumzusitzen?"
DU LIEST GERADE
Beste Freunde oder mehr?
Teen Fiction„Unsere Initialen?", es ist nicht mehr als ein Hauchen. „Warum?" „Damit jeder weiß, dass das hier unser Platz ist" Mirko und Josh sind bereits seit Kindergartentagen unzertrennlich und das ändert sich auch nicht als die beiden kurz davor sind, ihren...