Land hinter den Bergen

Entscheidung

Noch immer starrte er das Geschöpf an. Ihre zarten Flügel, mit denen sie atemberaubend schnell flatterte.
Wunderschön. Magisch.
Aber zugleich so falsch an diesem Ort.
Falsch in dieser Welt.
,,Ich warte", schnitt das Wesen in seine Gedanken. ,,Nimmst du sein Schicksal an?"
Schicksal. Das konnte sie nicht ernst meinen.
,,Ich weiß nicht. Ich meine..."
,,Du weißt nicht? Das ist ganz ganz schlecht. "
,,Aber..." Was sollte er denn sagen?
Er konnte doch nicht wirklich...
Nein. Das ging auf gar keinen Fall.
,,So Bürschchen", herrschte die kleine Fee ihn an und ließ alle Lieblichkeit aus ihrer Stimme tröpfeln. ,,Vielleicht habe ich mich nicht klar ausgedrückt. Du kommst mit. Es ist deine Entscheidung, natürlich. Aber denk an die Konsequenzen."
,,Aber..."
,,Die anderen wissen nicht, dass ich da war."
,,Aber sie haben dich doch gesehen."
,,Gesehen... Der Mensch ist so vergesslich. Sie werden sich nicht daran erinnern. Glaub mir."
Ein Schnipsen, und das Wesen verschwand. Alles war übrigblieb, war ein Hauch ihrer eisigen Stimme.
,,Entscheide dich klug."
Dann setzten die Gespräche wieder ein. Das Schreien. Das Flüstern.
Alles gegen ihn gerichtet.
Es wäre feige, zu verschwinden.
Feige, ihnen den Sieg zu überlassen
Und gleichzeitig eine Wunschvorstellung.
Ein Traum.
,,Eierkopf!"
,,Idiot!!"
,,Nichtsnutz!"
Ihre Worte taten nicht mehr weh.
Er würde einfach bleiben.
Eine Fee...
Es gab keine Feen.
Seine Überzeugung hielt genau bis ans Ende der Stunde.
Dann...