Mein persönliches Nichts

11 0 0
                                    

Kennt ihr es, einfach im Bett zu liegen und an nichts zu denken?
Keinem aus deiner Umgebung auch nur einen Blick zu schenken?
Einfach nur dazuliegen, an die Wand zu starren und nichts mehr mitzukriegen?
Nein?
Kennt ihr nicht das Gefühl allein zu sein?
Wenn du beginnst dich selbst zu verlieren und dich auf nichts mehr fixieren kannst, als auf die Leere in dir?
Genau so geht es mir.
Mama sagt:,, Triff dich mit deinen Freunden! Geh doch mal raus!"
Man Mama, wie gern würd ich aus, doch ich kann nicht.
Wieso verstehst du denn nicht meine Sicht?
Ich sehe alles einfach nur grau, ja einfach nur grau.
Ich will schreien, doch ich bin gefangen, gefangen in mir selbst.
Es fühlt sich so an, als ob du fällst, doch nie den Boden erreichst.
Ein endloser Fall ins Schwarze.
Mama sagt:,, Lächle doch mal!"
Man Mama, das Lächeln wurde für mich zur Qual.
Die Menschen sagen, sie verstehen mich, doch das können sie nicht.
Wie könnte mich jemals einer verstehen?
Niemand musste meine Hürden und meine Prüfungen bestehen.
Aber wofür habe ich dann gelebt?
Nur, um zu leiden?
Das kann nur ich entscheiden.
Doch ich will nichts mehr entscheiden müssen.
Ich will ganz normal sein.
Leben, so wie jeder Andere.
Es ist ein ewiger Kampf, ein Kampf mit mir selbst, den ich nicht gewinnen kann.
Mama sagt:,, Das wird alles wieder!"
Doch wie?
Wie soll alles jemals wieder gut werden?
Das alles ist für mich die Hölle auf Erden.
Ich starre auf mein Spiegelbild.
Warum tue ich mir das selbst an?
Verliere meinen Verstand bei kleinen Fehlern.
,,Sei du selbst!", sagen sie.
Aber was ist, wenn ich nicht ich sein will?
Was ist, wenn ich lieber jemand Anders wäre?
Darauf weiß dann niemand eine Antwort.
Sonst reden sie doch auch so viel.
Aber vielleicht haben sie kapiert, dass sie nichts sagen können.
Dass es nichts gibt, was sie hätten sagen können.
Die einzige Absicht ist, mir einzureden, dass das Leben weiter geht.
Mir einzureden, dass ich es weiter leben soll.
Doch niemand denkt daran, dass es einfach zu schmerzvoll ist.
Ich will singen, ich will rufen, ich will schreien, bis mir die Worte ausbleiben, doch ich bleibe still.
Auch wenn ich etwas ganz anderes will.
Aber ihr seht es nicht.
Ihr könnt es nicht sehen, mein tägliches flehen, dass alles vorbei ist.
Denn niemand von euch weiß, die einzelnen Details, die dazu führen, all das genau so zu spüren.
Ein gefaketes Lächeln nach außen und erzähle jedem wie gut es mir geht.
Doch niemand weiß, wie es wirklich um mich steht.
Ich sitze allein in meinem Zimmer, bin dabei einsam wie immer.
Ich würde gerne sagen können, dieses Leben lohnt sich für mich.
Doch ich weiß ganz genau, das tut es eben nicht.
Bin am Boden geknickt, all den Hass verdräng ich nach Innen.
Kann mich an nichts mehr freuen und seh nur noch das Ende im Sinn.
Stütz mit den Händen mein Kinn, seh die Wolken im Wind.
Seh was ich bin, Vergleich mich mit dem, was ich wollte als Kind.
Langsam knicken meine Hände, mein Schädel wird schwer.
Fall vorn über, fühl mich, als wäre mein Leben nichts wert.
Fühle mich matt und zermatscht, meine Glieder sind schwer.
Denn all das Leid, das ich seh, spiegelt sich wieder in meinem Herz.
Viele nennen es Depressionen, doch ich nenne es, mein persönliches Nichts.
Kennt ihr es, einfach im Bett zu liegen und an nichts zu denken?
Keinem aus deiner Umgebung auch nur einen Blick zu schenken?
Einfach nur dazuliegen, an die Wand zu starren und nichts mehr mitzukriegen?
Nein?
Kennt ihr nicht das Gefühl allein zu sein?
Wenn du beginnst dich selbst zu verlieren und dich auf nichts mehr fixieren kannst, als auf die Leere in dir?
Genau so geht es mir.

My PoetryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt