pi & ulda ≥ 피 & 울다

Prolog.

Ich war empört, als ich mal wieder die Umstände in der Küche sah. Überall lagen kaputte Teller auf dem Boden und in der ein oder anderen Schranktür war ein Loch oder die Tür war komplett abgerissen. Ich will gar nicht drüber nachdenken wie viel unserer Ersparnisse momentan in die Küche fließen. Alle paar Wochen können wir sie renovieren, obwohl das Investieren sowieso keinen Sinn mehr machte, für die kurze Dauer. Von draußen hörte man mal wieder meinen Bruder und unsere Pflegemutter, die sich erneut am liebsten an die Kehle springen würden. Ich durfte in der Zeit schon wieder den Müll wegräumen und putzen, wie immer. Diese Aktivitäten gehörten zu meinen Standards und lassen sich nicht einmal mehr mitzählen, seit dem wir hier wohnen.

"Yun, mir reicht es langsam. Du bist 16 Jahre alt! Bekomm dein Leben und dich endlich mal in den Griff!" Als dieser Satz fiel, war mir genau klar was jetzt passiert, wenn ich nicht eingreifen würde, also rannte ich die Treppe hoch, schlüpfte in meine Schuhe, schnappte mir meine Jacke von meinem Bett und zog sie beim runterlaufen an. Mir blieb nicht viel Zeit, das war mir klar.

"Yun!", rief ich meinem Bruder zu, als ich aus dem Haus kam. "Steig ins Auto ein, aber sofort!" Ich liese mich auf den Fahrersitz fallen und hörte neben mir die Beifahrertür zu knallen. Ohne ein Wort zu sagen, nickte ich noch kurz meiner "Mum" zu, was ein Zeichen dafür sein sollte, das ich alles im Griff haben würde, dabei war, ich mir selbst nicht mal sicher, ob ich das tat. Der Motor startete sofort und ich machte das Fahrerfenster auf, zündete mir eine Zigarette an und fuhr Richtung Stadt.

Im Augenwinkel bemerkte ich, das mein Bruder Tränen übers Gesicht liefen und ich startete die Playlist mit seinen Lieblingsliedern. Mehr konnte ich gerade nicht mehr für ihn tun, egal wie sehr ich ihn in solchen Momenten einfach nur glücklich machen wollte. Es ging nicht und das war für mich ein sehr großer Schmerz und ein teuer Nerventrip, des Kettenrauchens.

Prolog Ende.