Kapitel 1.

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"War es wieder fast so weit? Oder kam es mir nur so vor?", frage ich vorsichtig und war gespannt, ob es die Bombe platzen lassen würde.
Er schaute nur rüber, sagte erst nichts.
"Weißt du Ivy? Ich weiß nicht wie ich es ihr sagen soll. Wie erzähl ich ihr was seit dem Verschwinden bei mir los ist?"
"An deiner Stelle würde ich mit ihr Mal losziehen. Geht essen, nehmt mich sonst auch mit und danach zeigst du ihr das *ich räusperte mich* einfach."
Er grinste kurz, danach kam sein ernster Blick wieder zurück.
"Ja, du sagst es. Einfach. Warum hast du das eigentlich so unter Kontrolle und ich nicht?"
"Weil es bei mir schon früh, den ersten Ausraster gab und somit ausgelöst wurde. Du erst durch das Ereignis. Mama und Papa fehlen dir sehr, oder?"
Das Nicken seinerseits nahm ich nur von der Seite wahr, da ich mir eine neue Zigarette anzündete. Ich reichte sie rüber. Mein Bruder war zwar erst 16, aber ich kannte die Momente, wo man das einfach mal brauchte und machte mir eine neue an, nachdem er einen langen Zug genommen hatte.
"Yun, du bist mir wichtig und wenn was ist, rede mit mir, wenn du rausmusst fahr ich auch mit dir, das weißt du doch. Ich nehme mir Urlaub und wir fahren in die Berge. Das wird dir guttun, du musst nur einfach mal was sagen. Wegen der Kosten musst du dir keinen Kopf machen, es wird locker weniger als die letzten 3 Küchen insgesamt kosten."
"Danke. Echt danke Ivy und ich glaube das wäre gar keine schlechte Idee."
Er lächelte. Jung, vertraut und ehrlich.
Eben so, wie ich meinen Bruder kenne.Ja Mama und Papa fehlten. Sehr.
Warum auch gerade dann, während er 16 ist? Er weiß doch gar nicht was los ist und wieso das alles so ist, wie es nun mal ist.Stille, außer die Musik. Ein tiefer Atemzug hier ein zweiter da. Einfach fahren. Das hatten wir gemeinsam. Autofahren beruhigt uns seit klein auf.Somit fuhren wir still schweigend noch ein bisschen rum und ließen beide unseren Gedanken freien Lauf.

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Langsam, auf dem Weg Richtung zuhause, kam Nebel auf. Ich drehte die Musik ein Stück leiser und fing verschärft an mehr auf die Umgebung zu achten.
"Ivy. I-Ivy, deine Augen. W-Wieso ist da ein Gold Schimmer? Warum plötzlicher neben? Was ist hier los?"
"Yun. Bleib ruhig. Sei bitte leise. Ich muss mich konzentrieren."
Ich fing an mehr auf die Außenseiten der Straße zu achten.
"I-!" Es knallte. Das vy, meines Namens hörte ich eher im Schrei und Knall verfallen.
"Yun! Yun! Sag was. Bitte sag was! Ich seh nichts. Ist alles okay? Hallo? Yun!"
Überall war Nebel. Ich konnte nichts mehr sehen. Plötzlich hörte ich neben mir was.
"Yun? Bist du das?"
"Ivy, das hätte dir niemals passieren dürfen. Die Wächter erwarten dich. Ich sage nur blau."Neben mir wurde was aus dem Auto gezogen, nahmen sie Yun mit? Und wer war das überhaupt? Diese Stimme. Ich kannte sie, aber konnte sie nicht zuordnen.
"Ivy. Das einzige, was ich gerade von dir im Nebel sehe, sind nicht deine schönen dunkelblauen, sondern leuchtend goldenen Augen und dein Türkisen innerer Kern dort drin."
Die gleiche Stimme und dann lachte sie auf. Dunkel. Eine Männerstimme. Schrill und immer leiser und entfernter.
Stille.

1 Minute oder waren es zwei? Dann verschwand der Nebel.
Ich schaute rüber und sah, das mein Bruder weg war, dann erst nahm ich das Auto vor mir wahr. Es war ein Autounfall und überall um uns standen Ersthelfer.
In der Ferne hörte ich schon den Krankenwagen.
Ich konnte selbst aufstehen und ging schockiert auf das andere Auto zu, wo drin eine schon schwer verletzte Frau saß.
"Ist alles okay bei Ihnen? Ich habe sie nicht gesehen, dieser Nebel. Es tut mir alles so leid."
Verwundert schaute mich nicht nur die Frau an, bevor sie mir nach Sekunden antwortete, sondern auch alle anderen drum herum.
"Junge Dame, welcher Nebel? Von rechts kam ein Hund und ich bin, falsch eingeschätzt, ausgewichen. Sie haben damit gar nichts zu tun, aber wo ist ihr junger Begleiter?"
Als sie es aussprach, wurde es mir erst wieder klar. Wo war Yun?
Ich sah mich um, weit und breit war er nicht zusehen.Da kamen auch schon die Sanitäter und einer schnappte genau in der Sekunde hinter mir zu, wo mich meine Kräfte verließen und mein Körper zusammen sackte.
"YUN!", schrie ich bis wir den Krankenwagen erreichten. Dann fielen mir die Augen zu.Das letzte, was ich noch mit bekam, war, wie im Hintergrund ein Sanitäter einen Funk setze.
"R531, wir kommen jetzt mit der jungen Dame von dem Unfall, sie scheint keine äußerlichen Verletzungen zu haben, jedoch schreit sie die ganze Zeit nach einer 2. Person, die nicht auffindbar ist. Wir befürchten eine psychische Störung. Der zweite RTW rückt gleich, mit der weiteren verletzten älteren Dame nach. Ende."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 12, 2019 ⏰

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