Part 17

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„Hey“, begrüßte ich meine Familie als ich die Tür reinfiel und meine Sachen auf die Treppe legte. „Hallo Maus“, sagte meine Mum und ich kam zu ihr, sie umarmte mich und gab mir einen Kuss auf meine Stirn. „Wie geht es dir?“, fragte sie und man konnte direkt erkennen wie sich ihre Mimik veränderte. Warscheinlich ging ihr gerade durch den Kopf wie ich mich umbringen wollte und die vergangenen Wochen waren mit Sicherheit nicht einfach für sie! Ich wollte auch auf keinen Fall meine Mutter damit verletzen. „Viel besser“, sagte ich und setzte mich zu ihr auf den Barhocker. „Möchtest du auch eine heiße Schokolade?“, fragte sie. „Jaa“, sagte ich und meine Augen glänzten bei dem Gedanken an ihre Schokolade. Sie machte einfach die Beste! Ich war süchtig nach dem Zeug, aber sie war leider viel zu selten hier, sodass das immernoch etwas besonderes blieb, wenn wir sie mal gemeinsam tranken. „Hier mein Engel“, sagte sie und überreichte mir eine Tasse. „Danke“, sagte ich und probierte einen kleinen Schluck des noch sehr heißen Getränks. „Schmeckt´s?“, erkundigte sie sich und ich nickte und zeigte ihr einen Daumen nach oben. Ich schleckte meinen Schokobart ab und schaute meiner Mutter in die Augen, die mich ernst an schaute. „Warum hast du das getan?“, sprach sie ihre warscheinlich schon lange im Kopf formulierte Frage. „Ich..Mum ich will nicht darüber reden“, sagte ich und hoffte sie würde das Thema fallen lassen. „Sprich doch mit mir“, bat sie mich. „Ich werde es dir irgendwann sagen“, versprach ich ihr, „Es ist nicht einfach...“. Sie nickte verständnisvoll, aber ich wusste das sie das nicht mehr los ließ, aber was sollte ich ihr denn sagen? Ich kann mir nicht einfach etwas ausdenken! Das ist ein ernstes Thema. „Ich würde mich jetzt gerne etwas hinlegen“, sagte ich. „Tut mir leid Mum“, sagte ich ehrlich und ging mit meiner Tasse nach oben. Wieder legte ich mich an die Decke starrend in mein Bett. Aber das war das einzige was ich in dieser Situation zur Perfektion beherrschte. Wieder schlief ich unruhig. Aber sehen wir´s mal so, immernoch besser als gar nicht. Am Morgen wachte ich ohne Wecker auf, denn auch heute musste ich noch nicht in die Schule, erst wieder am Montag, was ich auch nicht unbedingt schlecht fand. Ich mein, wer findet denn auch freie Tage doof? Ich kenne keinen! „Morgen“, begrüßte ich meine Mum und mein Dad war erstaunlicherweiße auch noch da. „Wir haben etwas überlegt“, sagte meine Mutter. „Was denn?“, fragte ich verwirrt und runzelte die Stirn. „Wie fändest du´s wenn wir hier weg ziehen und nochmal in einer anderen Stadt von vorne anfangen, ich habe das Gefühl du fühlst dich hier nicht wohl und dich bedrückt doch etwas“, schlug meine Mum vor. „Ich denke darüber nach“, sagte ich und schenkte ihr ein Lächeln. Ich muss sagen, diese Idee gefiel mir gut. Weg von hier und vorallem weg von Justin. Nie wieder seine hässliche Visage. Okay Nein, Tris er ist alles andere aber nicht hässlich! „Ich machte mir einen Kaffee und setzte mich zu ihnen an den Tisch. „Müsst ihr heute nicht arbeiten?“, fragte ich die Beiden. „Warum willst du uns los werden?“, fragte mein Vater lachend und ich musste auch grinsen. „Nein, naja doch“, scherzte ich und trank einen Schluck. „Also, dann geh ich mal“; meldete sich mein Vater und nahm seine Arbeitstasche. „Ich wollte dich nicht verscheuchen“, sagte ich ehrlich und sah ihm hinterher. „Tust du nicht, ich muss sowieso los“, antwortete er und gab mir einen Kuss auf die Wange, „ruh dich aus“. „Ja, viel Spaß Dad“, sagte ich bevor ich das Klicken der Tür hörte und er gegangen war. „Ich muss jetzt auch gleich“, sagte meine Mum und packte auch ihre Sachen ein, die sie im Büro brauchte. „Bis heute Abend“, sagte sie und ging ebenfalls. Nun war ich alleine und hatte keine Ahnung was ich jetzt machen sollte. „Hallo?“, fragte ich in den Hörer, als das Telefon geklingelt hatte. „Ich bins Katy, wie geht es dir Süße“, fragte meine beste Freundin. „Etwas besser“, antwortete ich. „Kann ich morgen vorbei kommen, ein bisschen reden?“, fragte sie. „Klar“, sagte ich und schmunzelte. „Bis dann, tut mir leid ich muss auflegen, ich hab jetzt Mathe“, sagte sie und schon war das bekannte Tuten zu hören. Ich beschloss mich fertig zu machen und nach Justin zu sehen. Auch wenn ich keines Falles zu ihm wollte, aber die Abmachung war immernoch die gleiche! Es hat sich nichts verändert. Mein Versuch zu sterben ist schief gegangen, also..hier bin ich wieder im harten Leben. Der Realität. Ich zog mich geschwind an und nahm mir meine Tasche, die ich mir über die Schulter hängte. Meine Jacke schnappte ich mir, schloss die Tür ab und machte mich langsam auf den Weg ins Haus des Bösen. Ich hatte zwar keine Angst mehr vor ihm, weil ich merkte, das er es wirklich bereute und den Fehler hoffentlich nicht wieder machte, aber ich wollte ihn einfach nicht sehen. Ich mein, wer besucht gerne den Grund weswegen er sich umbringen wollte? Er war der Grund warum ich es versucht hatte. Aber auf der einen Seite war ich froh, das ich noch lebte und das nun so ziemlich vorbei ist. Er wird mir jedenfalls nichts mehr antun, und wenn doch werde ich schlauer sein und es dieses mal der Polizei sagen. „Hey“, sagte plötzlich Justin und lief neben mir. „Hi“; sagte ich erschrocken. „Wolltest du gerade zu mir?“, fragte er. Von wollen kann hier keine Rede sein! „Ja“, log ich und lächelte zaghaft. „Komm“, sagte er und öffnete mir die Tür. „Danke“, sagte ich und setzte mich auf einen Barhocker in der Küche. „Magst du etwas trinken?“, fragte er und ich schüttelte nur den Kopf. „Tris, wir gehen heute Abend essen“, sagte Justin und ich schaute ihn verwirrt an. Mit gerunzelter Stirn wartete ich auf eine Erklärung. „Ich möchte dich einladen“, sagte er und lächelte. „Okay“, sagte ich monoton. „Kann ich jetzt was für dich machen?“, fragte ich. „Nein“, sagte er, „Ich werde dich nicht mehr ausnutzen“. Wie lieb von ihm... Er ist ja so gütig. „Ich will Zeit mit dir verbringen“, sagte er und legte seine Hand an meine Wange. Unter seinen Berührungen zuckte ich zusammen. Er nahm seine Hand wieder zu sich, da er warscheinlich merkte wie angespannt ich war. „Gehst du mit mir einkaufen, ich brauch noch eine neue Hose“, sagte er und ich nickte. Hatte auch irgendwie keine andere Wahl. „Geh schon mal raus, ich hol nur noch meine Autoschlüssel“, sagte er und ich wartete draußen auf ihn. Er schloss gerade die Tür ab und kam dann auf mich zu, öffnete mir die Autotür und wartete bis ich saß, das er sie wieder schließen konnte. Als wir an dem Einkaufszentrum ankamen, parkte Justin auf dem großen Parkplatz vor dem Eingang und nahm mich an der Hand mit. „Du kannst dir auch etwas aussuchen wenn du magst“, sagte er und sah mir in die Augen. Ungewollt schlug mein Herz einen Takt schneller als gewohnt. Ich mochte ihn immernoch sehr, aber ich wollte das verdrängen. „Danke“, sagte ich und folgte ihm.

Nach ein paar Stunden kamen wir mit vielen Tüten bepackt am Auto an und schmissen diese in den Kofferraum. „Noch einen Kaffee?“, fragte Justin. „Ja gerne“, sagte ich und zog ihn mit mir zum Starbucks. „Was möchtest du, ich hols“, sagte er. „Caramel Frappuccino“, bestellte ich und Justin nickte. Er kam mit dem Getränk wieder an den Tisch und setzte sich mir gegenüber. „Justin?“, fragte ich, da ich die unangenehme Stille nicht mehr aushielt, die zwischen uns herrschte. „Ja?“, sagte er und sah zu mir hoch. „Wir werden bald umziehen“, sagte ich und hoffte das er nicht sauer wurde, aber nichts. Er sah sogar ein bisschen enttäuscht aus, aber das bilde ich mir warscheinlich sowieso nur ein. Warum sollte er enttäuscht sein? Er findet schon jemand anderen zum Ficken, da mach ich mir überhaupt keine Sorgen. „Wann?“, fragte er neugierig. „Ich weiß es nicht...Meine Eltern haben das erst gestern mit mir besprochen und ich dachte es wäre eine gute Idee, auch wegen der Sache. Ich könnte das ein bisschen vergessen“, sagte ich ehrlich. Traurig schaute er auf seinen Latte Macchiato. „Es tut mir so leid Tris, ich weiß ich hab das oft gesagt, aber ich kann es nicht oft genug sagen“, sagte er und schaute mir wieder in die Augen, „Ich wünschte wirklich du würdest hier bleiben, ich mag dich sehr... das war nicht alles gespielt“. „Justin, ich kann das nicht...wir werden nie mehr als Freunde sein. Ich will das nicht mehr, ich hoffe ich kann dir irgendwann verzeihen, aber...es wäre besser wenn wir uns nicht sehen“, sagte ich und meinte jedes Wort davon ernst. Ich konnte ihn schlecht vergessen, wenn ich jeden Tag was mit ihm unternehmen musste. Aber wenn ich hier weg wäre und dann könnte ich vielleicht irgendwann darüber hinweg sehen oder es sogar vergessen und ihm womöglich irgendwann verzeihen. „Wenn es dich glücklich macht, ich möchte einfach nur das es dir gut geht..glaub es mir oder nicht, aber ich will das du glücklich bist“, sagte Justin und ich schaute ihn schon etwas überrascht an. „Warum hast du mir das angetan?“, fragte ich, auf die vergangenen Monate bezogen. „Ich hab keine richtige Erklärung dafür, und will mich jetzt auch nicht mit irgenwelchen Ausreden besser dastehen lassen.. ich habe scheiße gebaut und das weiß ich, aber glaub mir ich mochte dich schon lange sehr gerne“, sagte er und ich sah in seinen Augen, das er das ernst meinte. Ich war froh ihm das gesagt zu haben und ich war froh über seine Antwort. „Wirst du meinen Bruder verraten wenn ich weg gehen würde?“, fragte ich. „Nein“, sagte er. „Ich will, das wenn wir uns das nächste Mal sehen, das du es freiwillig tust und nicht von mir gezwungen wirst“, sagte er.

Gegen Abend gingen wir in ein Restaurant und aßen etwas, mein Bauch war mir auch sehr dankbar, denn ich hatte seit dem Frühstück nicht mehr viel oder sogar gar nichts zu mir genommen. Deshalb war das an der Zeit. Ich muss sagen, der Abend mit ihm war schön und ich genoss die Zeit zusammen, aber ich könnte uns immernoch nicht als Freunde bezeichnen. Das braucht erst etwas Zeit. „Es war schön“, sagte Justin als wir aus dem Restaurant gingen und er mir die Autotür wieder aufhielt. Er fuhr mich noch heim. Justin stieg mit aus und brachte mich bis vor die Tür. „Also dann...“, fing er lächelnd an und sah mir in die Augen. „Ich hatte einen tollen Abend“, sagte ich und lächelte ihn auch an. „Ja, das war er“, stimmte er zu und legte vorsichtig seine Hände an meine Taille. „Ich wünsche dir alles gut Tris..“, sagte er und wollte gehen, aber ich hielt ihn auf und drückte meine Lippen auf seine. Unsere Lippen bewegten sich syncron und ich wusste ich hatte das vermisst, egal was er mir angetan hatte, ich mochte ihn trotzdem. „Tut mir leid“, stotterte ich danach und sah ihm nochmal in die Augen. „Schon okay“, sagte er, „Bis dann Beactrice“. Ich sah ihm noch nach, wie er von unserem Gelände fuhr und dann in der Nacht mit seinem Auto verschwand.

My adorable MaidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt