Tree of Life - The Game Never Ends

Part 1

Alles ist verschwommen. Sie kriegt keine klare Sicht, und von dem vielen Alkohol ist ihr schlecht. Undeutliches Stimmengewirr dringt an ihr Ohr, aber sie kann sie versteht die Wörter einfach nicht. Es ist dumpf. Ihre Augen können nichts scharf erkennen und ihre Haut fühlt sich falsch an. Ihr ganzer Körper, bemerkt sie, passt einfach nicht richtige zu ihr.

"...Wahrheit oder Pflicht, Kayleigh?" Auf einmal dringt eine, ihr sehr bekannte, Stimme in ihren Kopf, und plötzlich laufen alle ohre Sinne auf Hochtouren. Wie selbst verständlich antwortet sie ganz entspannt.

"Pflicht!" Kommt es aus ihrem Mund, und sie erschrickt. Sie nimmt nie Pflicht. Nie hat sie den Mut dafür, und jetzt?

"Super! Also, was soll sie tun?!" Ruft das Mädchen in die Runde, in welcher sie sitzen, und alle fangen wild durcheinander zu reden und zu spekulieren, was sie tun solle.

"Gruppenknutschen!!" Schreit ein Junge lauthals, und übertönt somit alle anderen Ideen. Na ganz toll, denkt sie sich,und klatscht sich innerlich gegen die flache Stirn.

"Ich bin dabei!" Diese Stimme kennt sie. Öfters hat sie sie mal auf dem Flur gehört, aber konnte sich nir ein Gesicht vorstellen,und jetzt hat sie eins direkt vor sich. Dieses Ebenbild eines Gottes geht weit über jegliche Spekulationen, über diese ungewöhnliche tiefe und raue, aber dennoch so wunderschöne Stimme. Aber diese Wangenknochen erst. Oh je. Perfekte Augenbrauen und ein paar einzelne Stränen hängen lose über seine etwas gerunzelte Stirn. Die strahlend goldbrauen Augen, welche das gedimmte Licht reflektieren sind einfach himmlisch. Fast hätte sie nicht mitbekommen, wie die restlichen sechs "Freiwilligen" ausgewählt wurden, da sie so abgelenkt wurde, als sie auch schon auf die Füße gezogen wurde.

"Hey, ich bin Marygold, aber meine Freunde nennen mich Mary. Das wird bestimmt super lustig gleich!" Kichert das hübsche Mädchen vor ihr, und sie kann nicht fassen was hier gerade passiert. Auch diese Stimme hat sie irgendwo mal gehört, aber hat sich nie ein so bildhübsches junges, augewecktes Fräulein als die Besitzerin vorgestellt. Nun steht diese, man könnte meinen sie wäre wirklich eine, Frau vor ihr, und strahlt ihr mit so einer Lust und Freude entgegen, dass sie gar nichy anders kann, und unaufhörlich anfängt zu grinsen.

"Hey, ich bin Kayleigh, wie du sicher mitbekommen hast. Und es wird sicher großen Spaß machen!" Spricht sie ihre Gedanken aus, und spielt etwas mit einem sarkastischen Unterton.

"Wenn das dann geklärt ist können wir ja endlich ins Zimmer!" Dringt eine männliche, aber etwas höhere Stimme, als die des Halbgottes, an ihr Ohr. Genau wie die beiden anderen hat sie auch diese schon irgendwo mal gehört. Es ist eine ruhige und weiche Stimme, obwohl sie etwas gereizt und genervt klingt. Die Person, zu der die Stimme gehört, hat ein hübsches Gesicht und dunkel braune Knopfaugen. Der junge Mann, welcher nun, unter ihrem prüfenden Blick, gelangweilt mit dem Fuß auf den Boden tippt, hat eine etwas grummelig aussehende Miene aufgesetzt, und dennoch ist sein ganzes Erscheinungsbild mit der schwarzen Ripped Jeans, dem grauen Champion-Pullover und der typischen blauen Jeansjacke, und den sehr alten, und gut getragenen Vans, sehr harmonisch.

Endloch fertig mit dem Gestarre nickt sie kurz etwas schüchtern und setzt sich, wie auch die anderen, in Bewegung.

Während die Truppe die Treppen zu dem vorgeschlagenen Raum hinaufsteigen hat sie herrausgefunden, wie denn ihre Mitspieler heißen. Der Hottie heißt Damien. Das hübsche Mädchen, wie sie schon vorher erfahren durfte, Marygold. Der grummelige, aber harmonische Kerl hat den Namen Jordan. Die restlichen heißen Amelie, Aubrey und Ian. Das erste A - so kann sie die beiden Mädchen besser unterscheiden, da sie beide total gleich aussehen - ist eher ruhig, und das Zweite lächekt fröhlich und lässt ihre Augen strahlend zu Ian gleiten. Dieser ist durschnittlich attraktiv, ihrem Geschmack nach. Brauen Haare, markante Gesichtszüge, ruhiger Blick. Ein normaler Typie eben.

Ihre Gedanken werden unterbrochen, als sie vor einer schwarz gestrichenen Schlafzimmertür stehen bleiben.

"Alles herreinspaziert! Lasst uns anfangen!" Nach dieser Aussage von Jordan, welcher übrigens farbig und im etwas helleren Gang unglaublich attraktiv aussieht, wird ihr schlecht. Schmerzlich wird ihr bewusst, dass sie nun mit allen Anwesenden Rummachen muss, und das mindestens für zehn Minuten, insgesamt. Einer dieser sechs Jugendlichen wird ihr erster Kuss sein, also trifft sie eine Entscheidung.

"Okay, aber ich möchte eins klarstellen! Wir werden das Licht ausmachen, und die Mädchen werden sich, während das Licht noch an ist, im Raum verteilen. Erst wenn es dunkel ist dürfen die Jungs losziehen und diese doofe Pflicht beginnt." Also betreten alle den Raum, und nachdem die Mädchen, darunter auch sie, sich verteilt haben geht das Licht aus und alles wird still. Alles was sie hören kann ist der schwere Atem von Mary, welche nur wenige Schritte von ihr entfernt steht.

Plötzlich vernimmt sie einen ruhigen, regelmäßigen Atem. Herbes Parfum dringt ihr in die Nase und vernebelt ihre Sinne. Schon immer hatte sie eine schwäche für diese betörenden Düfte, welche die Männer stehts tragen und sie meistens total verrückt damit machen. Angenehm warme Hände berühren zaghaft und ruhig ihre Taille, und sie spürt wie der heiße Atem ihres Gegenübers gegen ihren nackten Hals prallt. Sanft legt er seine Lippen darauf und von der Stelle aus, strömt ein wohliges Kribbeln durch ihren ganzen Körper. Er bemerkt ihre Reaktion auf seine Berührung, und sein Griff um ihre Taille verfestigt sich. Seine eine Hand gleitet über ihren freien Rücken, und als er über ihre nackte Haut fährt saugt er zischend die Luft ein. An ihrem Nacken angekommen streicht er sanft mit seinem Daumen über ihre rechte Wange und nimmt nun ihr Gesicht in seine beiden Hände. Sie bemerkt eie er sich langsam zu ihr hinunterbeugt. Stück für Stück. Ihr Atem prallt auf seinen und vermischt sich. Nichts kann sie sehen, aber als diese weichen Lippen ihre berühren und sich nach kurzer Zeit bewegen, bricht ein Feuerwerk in ihr aus, und sie gibt sich ihrem ersten Kuss völlig hin. In dem sie leidenschaftlich erwidert.