POV myrah
Die Nacht war inzwischen vollkommen hereingebrochen und fahle Wolken zogen am Mond vorbei. Der Wind und der Regen hatten aufgehört, die stille in den Straßen wurde nur von den rufen der betrunkenen und dem gelegentlichen Grunzen der Einhörner im Stall des ,, berstenden Ebers" unterbrochen.
Vor diesem lokal lehnte eine Gestalt mit einem abgewetzten Zylinder auf dem Kopf. Sie war klein und schmal und ihre Jacke war dünn und ein bisschen zu groß. Der Zylinder war das Erkennungszeichen der Laufburschen, aber auch wenn es nicht so schien war die Gestalt ein Mädchen. Myrah sah sich auf der Straße um. Es war ein guter Tag gewesen und sie hatte viel Geld verdient, aber jetzt war es unglaublich kalt geworden. Sie wollte bald nach hause und war gerade dabei loszugehen, als sie eine heisere
Stimme hörte. ,,he, Bursche!" Sie runzelte verärgert die Stirn, beschloss aber hinzugehen. Wenn man ihr das Geld schon hinterher warf ... Myrah lief über die Straße. Auf der anderen Seite stand ein kleiner Mann mit Fischermütze dessen Gesicht im Schatten verborgen war.
,,kein Bursche" meinte sie schlecht gelaunt und verbeugte sich knapp.
,, was wollen sie, Sir?" Eine seltsam vertraute Stimme antwortete ihr ,,kein Sir" sie stutzte und musste dann lachen als ihre Freundin Lys die Fischermütze absetzte und um zwanzig Zentimeter, die sie irgendwie in ihrer Wirbelsäule versteckt hatte wuchs. "ich hasse dich" grinste myrah. Lys verdrehte die Augen. "da gibt man sich schon die Mühe und holt dich ab ..." "kein Grund mich zu Tode erschrecken" meinte sie. "Ich dachte echt du wärst ein alter buckliger Fischer ... woher hast du die Mütze?" Lys lächelte. "von einem alten buckligen Fischer" Myrah schüttelte den Kopf. "Du Angeberin! war das das einzige was du heute gekriegt hast?" Das Lächeln wich aus Lys Gesicht."nein" sagte sie und wickelte einen länglichen Gegenstand aus einem schmutzigen Päckchen. Myrah reckte neugierig den Hals um einen Blick drauf zu werfen. Lys hielt ihr ein im gelben Licht der Wirtshauslaterne blitzendes Messer hin. "hast du irgendwas darüber gehört?" fragte sie ernst. myrah runzelte fragend die Stirn "Ja, das ist ein Messer. Es wird häufig dafür genutzt fleisch, brot oder Menschen zu zerschneiden. Darf ich fragen wie du daran kommst?" "ich habe es zufällig aus der Tasche eines Magiers gezogen. Es hat irgend was gruseliges an sich." Myrah sah sie skeptisch an. "ein Magier? Du hast einem Magier die Taschen geleert?" sie sah das Messer genauer an. "dann könnte er allerdings etwas wert sein." myrah grinste Lys schief an. "meinen Respekt, dafür bist du noch ganz schön gut erhalten! Also hoffen wir mal dass es nicht einfach sein Brieföffner war. Für ein magisches Messer würde man auf dem Schwarzmarkt sicher viel kriegen."
"Ich weiss nicht ob ich es irgendwem andrehen will, es hat echt gruselige Magie." myrah schaute Lys zweifelnd an. "meinst du es ist gefährlich?" "Ich will es jedenfalls nicht nochmal anfassen. Und ich will wissen was es ist." Lys wickelte es wieder in die Lumpen, sorgsam darauf bedacht es nicht zu berühren.
Die beiden Mädchen stiessen sich von der Mauer ab und gingen langsam durch die nächtlichen Strassen nach Hause.
POV lys
Als Myrah und ich endlich zuhause waren warf der Mond seine bleichen strahlen auf die dächer. ein paar verirrten sich in die Gasse und auf das Schild mit der Aufschrift ''Druckermeisterbetrieb Grendstin und Sohn'' Welches über der niedrigen Tür hang. Das Haus wirkte zusammen gewürfelt, als hätten 7 Architekten gleichzeitig versucht etwas zu bauen aber die Vorstellung wären auseinander gegangen so dass das Endergebnis an übereinander gestapelt Hundehütten erinnerte. Der Unterbau, die Werkstatt, war angeblich einmal rot gestrichen gewesen., jetzt war es ein verwaschenes graubraun. Das Grün das Obergeschoss dagegen war nur an einigen Stellen abgeblättert und noch gut erkennbar . Durch einen der Fensterläden drangen gelbes Kerzenlicht und Arbeitsgeräusche . ich trete den Türknauf und die Tür öffnete sich quietschend. Sofort Flug mir die Wärme und der intensive Geruch nach Druckerschwärze, papierg, Holz und Leim entgegen. Ich ließ Myrah ebenfalls in den schmalen flur. Sie schüttelte sich wie ein Hund und setzte den Zylinder, ihre Arbeitskleidung Ab. Darunter kam ein Wust roter , lockiger Haare zum Vorschein. Ich grinste sie an. "was die anderen wohl wieder ausgefressen haben" Plötzlich verdunkelte eine grosse Gestalt die Tür. Es war Thoben , der Druckermeister, Hausherr und die einzige Art von Vater die ich hatte.
Er war ein Schrank von einem Mann mit breiten Schultern und starken Armen. Seine Augen waren so schwarz wie sein Haar, ehergesagt sein eines Auge, das andere war hinter einer dicken ledernen Augenklappe verborgen. Er hatte es nicht versteckt weil es nichts sah, sondern damit man es nicht sah. Sein zweites Auge sah alles, aber vor allem sah er damit Magie. Angeblich war es rot glühend aber myrah behauptete steif und fest es sei eine leere Augenhöhle. Es musste irgendwie anders sein, sonst würde er es wohl nicht verstecken. Diese Fähigkeit war einzigartig und er hielt sie so weit wie möglich geheim - das heißt er versuchte es. Trotzdem kamen nicht alle der Kunden wegen Büchern zu ihm. Er er lächelte als er uns sass. "Ihr kommt spät, Tom hat schon essen auf dem Feuer." Dann sah er mich an."du hast etwas mitgebracht." Es war keine Frage. Natürlich hatte er den Dolch in meiner Tasche gesehen, wahrscheinlich schon, als ich vor der Tür stand. Ich nickte nur als Antwort und er ging nicht weiter darauf ein. "Wo ist Tem?" Fragte ich und ging in die Werkstatt. Kaum hatte ich gefragt kam kam dieser steile Treppe heruntergerannt. Er war ein kleiner, flinker junge der älter war als er aussah. Seine Hände und sogar das Gesicht waren dunkel von der Druckerschwärze, aber seine Augen und die Zähne leuchten hell. er arbeitete als Lehrling in der Druckerei, damit hatte er die angesehenste Arbeit von uns dreien. Ich dagegen verdient am besten und Myrah ... Hatte die interessanteste Kopfbedeckung. tom war leicht außer Atem und lehnte sich unten erstmal gegen die Werkbank.,"Dachte ich mir doch dass ich euch gehört habe. Niemand außer dir bitte sims kriegt es hin darf die Tür so laut quietscht. " grinste er."du dagegen bist ja wirklich Grazil wie eine Elfe runtergetrampelt, du halbe Portion" entgegnete ich trocken. Er runzelte die Stirn. "Ich bin ein Mann, Grazil sein ist eher nicht mein Gebiet" meinte er dann energisch und Trampelte zum Beweis seiner Männlichkeit laut die treppe hoch. "aber offenbar Kochen?" fragte ich spöttisch und kam hinterher. Das brachte ihn auf andere Gedanken. Er zeigte in den Suppentopf. "der Vogel ist in die Falle auf dem Dach getappt. Scheint also doch zu funktionieren." ich schaute skeptisch in den Topf. "Welcher Vogel?" er kratzte sich im Nacken. "also ich hab die Hälfte gegen Kartoffeln eingetauscht und der Rest hat sich ein bisschen aufgelöst ... Aber man riecht ihn noch."
Es war tatsächlich eine gute Suppe, die beste seit langem und Tem war von uns allen der beste Koch. Während des ganzen Essens wanderte mein Blick immer wieder zu meiner Jacke in der der Dolch versteckt war. Er schien die Wärme aus dem Raum zu ziehen. Als alle fertig waren seufzte Thoben und meinte: "Du solltest mir dieses Ding jetzt endlich zeigen bevor es dir auch noch geklaut wird." Als ich es ihm gab beugte sich auch Tem vor um es zu betrachten. Thoben betrachtete es nur kurz und gab es mir dann mit ernstem Gesichtsausdruck zurück. "Ich möchte dass du es morgen sofort loswirst, ich will es hier nie wieder sehen. Es ist gefährlich und was mir noch mehr Sorge macht, ich kann es nicht verstehen." Ich nickte besorgt. "Und du wirst auch keine Nachforschungen dazu anstellen, du hältst dich da vollkommen raus!" Mist. Ich sah ihm in die Augen. "Ja" log ich.
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LYS
FantasyEine Stadt voller Magie unter der Herrschaft eines Tyrannen. Eine junge Diebin die mitten in einen Krieg hineingerät. Drei Freunde die ihre Welt für immer verändern...