Nun liegst du vor mir auf der Erde mit deinen toten Augen.
Du hast es nicht kommen sehen. Nichts von alle dem.
Die Schaufel hat dich hart am Kopf getroffen und dir den Schädel zerschmettert. Dein Blut sickert ins nasse Erdreich und färbt es rot.
Es hat lange gedauert dieses Loch für dich zu graben, eine wahre Ewigkeit.
Doch als es fertig war, wusste ich was zu tun ist.
Stück für Stück hast du dich verändert, das konnte ich nicht zulassen.
Wir waren nicht mehr eins, also musste einer von uns beiden sterben.
Einige Entscheidungen brauchen eben eine absolute Kompromisslosigkeit und keinerlei Empathie. Um jemanden zu töten, muss man, zumindest für einen kurzen Moment alles loslassen und abschalten. Jede Empfindung.
Doch was braucht es um einen Teil in sich zu töten?
Du warst eine echte Qual für mich, langweilig und einfach schwer zu ertragen.
Jetzt liegst du in einem Loch in der kalten Erde und ich beginne dich zu begraben. Gehasst habe ich dich nicht, du warst ein Teil von mir, doch musste ich dich loswerden. Ich bin deiner entwachsen.
Das Letzte was ich von dir sehe ist dein Gesicht, bevor ich es mit Erde bedecke.
Dein Gesicht, welches auch meines ist, unseres.
Du warst ein Teil von mir, doch nun bist du für mich gestorben. Endgültig.
Und ich fühle mich unbeschreiblich gut....ohne dich.
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Texte und Fragmente über Einsamkeit und Verlust
RandomDies ist eine Sammlung meiner Texte, die sich mit Einsamkeit, Verlust, Depressionen, Tod und der dunklen Seite des Menschen im allgemeinen Befassen.