*Kapitel 6: »Mit jeder Stunde des Wartens wird die Lust mehr entfacht«*
Die immer näher rückende Hochzeit versetzte das ganze Schloss in Aufregung. Ich glaube Lilly hatte seit Tagen nicht geschlafen, zumindest ließen ihre Augenringe darauf schließen. Auch schien sich Sorgen zu machen, denn als sie Mal wieder durch den Ballsaal hetzte um einem Diener höchst unsanft zu sagen, dass er einen Fehler gemacht hatte, fing er sie ein. Protestierend versuchte Lilly sich aus seinem Griff zu befreien, aber als Mark leise auf sie einredete, beruhigte sie sich langsam und ließ sich von ihm zu ihrem Zimmer geleiten. Zufrieden beobachtete ich die beiden - das bedeutete nämlich einen freien Abend für mich. Ein Abend ohne Kleider, Dekoration und Tischordnung, ein Abend ohne Stress. Gut gelaunt ging ich also in mein Zimmer, zog mich um und legte mich einfach ins Bett. Schlafen erschien mir gerade so attraktiv wie noch nie, also drehte ich mich auf die Seite und schloss die Augen. Gerade als meine Gedanken ins Land der Träume abdriften wollten, hörte ich, wie sich die Tür öffnete. Leise fiel sie wieder ins Schloss und ich dachte schon, einer der Diener hätte sich vielleicht im Zimmer geirrt, als sich plötzlich die Bettdecke hob und jemand zu mir ins Bett kroch. Jan. Kurz tauchte in meinem Kopf das Bild von seinem muskulösen Oberkörper auf - aber ich verdrängte es schnell wieder. Heute nicht, heute wollte ich einfach nur schlafen. Jan allerdings nicht. Sobald er neben mir lag, spürte ich seine Hände auf meinem Körper. Erst lagen sie auf Höhe meiner Knie, dann rutschten sie gefährlich weit unter mein Nachthemd. »Jan« murmelte ich »lass das, ich bin müde.« Ich hörte ein leises Lachen. Wieso lacht er, ich meinte das ernst?! »Beweis mir, dass du das jetzt nicht genauso sehr willst wie ich« flüsterte er mir ins Ohr. Allein wegen seiner Stimme hätte ich meine Meinung schon geändert, aber das letzte bisschen Stolz in mir, hinderte mich am Nachgeben. Ich drehte mich zu Jan, der mich, in dem Glauben er hätte gewonnen, triumphierend ansah und lächelte ihn an. Seine Augen waren fast schwarz, das faszinierte mich immer wieder. Jedes Mal, wenn er mich mit dieser Mischung aus Liebe und Verlangen ansah, waren seine Augen unergründlich und dabei trotzdem wunderschön, jedes Mal verlor ich mich in ihnen. Bevor das allerdings dieses Mal passieren konnte, löste ich den Blick von seinen Augen und ließ ihn zu seinen Lippen wandern, um ihn unterbewusst zu einem Kuss zu bringen. Es funktionierte und als Jan anfing, mich fordernd zu küssen - tat ich einfach gar nichts. Ich kämpfte gegen mich selbst, verlor den Kampf fasst, riss mich aber zusammen. Nach ein paar Sekunden, die mir vorkamen wie eine Ewigkeit, löste Jan sich von mir und sah mich verwundert an. Ich schaute ihm wieder in die Augen, kratzte den letzten Rest Selbstbeherrschung zusammen und lächelte ihn an »Ich sagte doch, ich bin müde.« Dann drehte ich mich wieder um und führte den Kampf gegen mich selbst fort. Wie gern würde ich mich einfach wieder umdrehen, von Jan so geküsst werden, dass es mir den Atem raubt, seine Hände spüren, seine Küsse auf meiner Haut und - wenn ich jetzt nicht aufhöre daran zu denken, dann war's das mit der Selbstbeherrschung. Hochzeit. Genau, darüber kann ich nachdenken. Die Tischdeko erschien mir langweilig genug, um die Gedanken an Jan und seinen perfekten Körper zurückzudrängen.
Jan allerdings machte es mir nicht gerade einfacher, er kuschelte sich eng an mich und strich mit den Fingern sanft über meinen Hals.
Trotzdem schlief ich irgendwann ein, mit den Gedanken halb bei Jan und halb bei der Tischdeko______________________________
Hallo ihr Lieben, ich melde mich auch Mal wieder. Diesmal ohne viel Gerede, ich hoffe einfach, dass euch das Kapitel gefallen hat und freue mich natürlich auf eure Kommentare. Nur eine Anmerkung hab ich: Nick ist der Spitzname von Nicolas und ich werde ihn jetzt meistens so nennen, weil mir der Name besser gefällt.
Bis zum nächsten Mal, eure Lichtrune!
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Die Ewigkeit beginnt heut' Nacht |Tanz der Vampire FF
VampireUnsere Geschichte begann lange vor seinem Antrag und doch war er der Beginn von etwas Neuem. Seine Geschichte war lange ein Geheimnis und lässt ihn noch immer nicht los. (Eine kleine Geschichte, die im Tanz der Vampire-Universum spielt, allerdings w...