pathological writing addiction

Von Albträumen, Tagträumen Und Traumhaften Vorfällen

//Nansy//

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Was bist du schon wert? Ein Loser, ein Nichts. Man hat dich schon vergessen, ehe man dich überhaupt richtig kennenlernt.

Nevilles Schädel dröhnte. Bereits das achte Mal in nur zwei Wochen war er keuchend und schwitzend aufgesprungen, den Zauberstab fest umklammert, nur um feststellen zu können, dass er einfach nur geträumt hatte.
Der Gryffindor bekam kaum noch Schlaf, nickte im Unterricht ein und reagierte gereizt auf jegliche Art der Aufmunterung seiner Hauskollegen.

Ein besonders schlimmer Fall immer wiederkehrender Nachtmahre, mochte man sich anhand der Beschreibung wohl denken. Ironischerweise, und das fand der junge Longbottom am deprimierendsten, waren diese nächtlichen Unruhen nicht unbedingt Albträume. Genau das Gegenteil eigentlich, so sollte es zumindest sein.

Was ihn heimsuchte war die Gestalt einer recht bekannten Slytherin seines Jahrgangs. Pansy Parkinson hieß sie. Allein schon die Erwähnung des Namens reichte aus, um Neville in eine Art Trance zu versetzen, aus der er ohne Hilfe anderer nicht mehr so schnell erwachen würde. Nein, die Reinblüterin hatte ihn weder verhext, noch seinen Verstand manipuliert oder gar Legilimentik bei ihm angewendet.

Der Zustand des Fünftklässlers ließ sich sogar recht einfach erklären, tatsächlich so einfach, dass jeder, der nicht blind und taub zugleich war, es einfach mitbekommen hätte müssen. Schlichtgesagt war Neville das Opfer eines ganz kritischen Falls von unerwiderter Liebe.

Traurig war es nur, dass das Mädchen seiner Träume ihn nicht ausstehen konnte, er würde selbst soweit gehen und die Behauptung aufstellen, dass Pansy ihn verachtete.

Der regnerische Samstag glich Nevilles Laune exakt. Der Fünfzehnjährige hatte es satt, durchgehend von den Slytherins herumgeschubst, beleidigt oder ausgelacht zu werden. Wenn es so weiterging, würde die Braunhaarige ihn immer nur als Opfer der Schule, Blutsverräter und Tollpatsch sehen.
Jetzt reichte es. Aber endgültig.

Mit schnellen Schritten, die in den alten Korridoren hallten, hastete Neville zum Zaubertränkeklassenzimmer, welches ihm über all die Jahre hinweg nie richtig geheuer vorgekommen war, möge es auch nur an Professor Snape liegen.

"Alohomora", murmelte der Junge dem Türschloss schon von weitem entgegen, dieses öffnete sich jedoch erst mit abnehmendem Abstand des jungen Zauberers zu ihm.

Einige Schweißtropfen kullerten von seiner Stirn und seine schwitzigen Hände zitterten beim Berühren der Türklinke. Noch nie hatte der Gryffindor es geschafft, gut mit Nervosität und Zeitdruck umzugehen, doch dieses eine Mal schien sein Herz bei dem kleinsten Geräusch einen Schlag lang auszusetzen.

Zugegeben war es kein Wunder, schließlich brach er gerade während der Ausgangssperre in das Klassenzimmer seines meist gefürchteten Professors ein, und die wenigen Ausreden, die er sich zuvor für den Notfall ausgedacht hatte, schienen sich in seinen Gedanken einfach aufgelöst zu haben.

Krampfhaft umklammerte Nevilles Hand die alte, quietschende Türklinke, während er sich den Kopf über die wie weggefegten Notlügen zerbrach. "Jetzt hast du noch die Chance. Du kannst im letzten Moment einen Rückzieher machen und wieder ins Bett gehen", meldete sich sein Unterbewusstsein, das wahrscheinlich auch im Recht war. Aber diesmal konnte er es nicht so hinnehmen, nein, er musste seine verschollen geglaubte Geschicklichkeit auspacken und den besten Amortentia brauen, den die gesamte verflixte magsiche Welt je gesehen hatte.

Und so kam es, dass der junge Longbottom all seinen Mut zusammenfasste und so kräftig es ging die klemmende Holztür aufstieß.

....Das vielleicht etwas zu kräftig. Der Knauf auf der anderen Seite der schweren Tür knallte heftig gegen eine bunte Glasflasche, in der sich eine seltsame, schwarze Substanz befand, welche sofort auf dem Boden in tausende Scherben zersprang.