🌸Goldenes Blut 🌸

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,,Verdammt! Wieso habe ich mir auch meine Haare so lang wachsen lassen? Verfluchte Scheiße!"
Meine Bürste hatte sich in meinen langen roten Haaren verfangen und machte gerade aus  einzelnen Strähnen ein sibirisches Vogelnest.

,,Filla soll ich dir vielleicht mal helfen?"
Delia hielt sich vor lachen den Bauch. Ihr Lachen klang wie eine sterbende Seekuh aus der Amerikanischen Insel Hibbos.
,,Nein danke. Du machst es bestimmt nur noch schlimmer mit deinen krüpligen Froschhänden."
Mit bösem Blick schaute ich auf Delia die sich nun lachend auf mein Bett geworfen hatte.
,,Haha. Echt lustig."
Ich verdrehte meine Augen und hockte mich stöhnend vor den Zimmerspiegel.
Einzelne Strähnen ließen sich mit Geduld und ein wenig Fingerspitzengefühl aus dem Sturm der Bürste entfernen. Aber selbstverständlich blieben die hartnäckigsten in der Bürste hängen. Frustriert schmiss ich mich mit meinem Rücken auf den Boden.
Plötzlich bemerkte ich ein leichtes ziehen an meinem Hinterkopf.
,,Und schon fertig. Ich weiß gar nicht was dein Problem ist?! Hast du dir MEINE Haare eigentlich mal angeschaut?!" Ich setzte mich auf und fuhr mit der Hand durch meine nicht mehr verknoteten leichten Locken.
,,Wow. Wie machst du das nur immer?"
Staunend sah ich Delia an. Ihre kleinen schwarzen Locken fielen ihr bis über die Schultern. Sie zuckte mit ihren Schultern, sodass es aussah, als ob ihre Löckchen auf ihren Schultern tanzen würden. Sie lächelte ihr übliches leichtes lächeln, welches jedem Jungen die Sinne raubten. Ihr tiefbraunen Augen ließ sie zufrieden über meine feuerroten Haare gleiten und stand dann wieder auf.

Es klopfte leicht an der Tür. Ich schaute Delia fragend an doch sie zuckte wieder nur mit ihren Schultern. Langsam erhob ich mich und machte mich mit leichten Schritten auf den Weg zur Tür und öffnete sie. Im ersten Moment dachte ich es stände niemand vor meinem Zimmer, doch dann ließ ich den Blick tiefer gleiten und sah in zwei riesige blaugraue Augen.
,,Xander!" Ich schloss meinen kleinen vierjährigen Bruder in die Arme.
Er legte seinen kleinen Apfelkopf an meine Schulter und vergrub sein Gesicht in meiner Armbeuge.
,,Wo ist denn Dad schon wieder?"
Ich flüsterte mit leiser Stimme an sein Ohr.
,,Der räumt noch das Auto aus." Er löste sich aus meiner Umarmung und betrachtete mich mit einem kleinen süßen Kinderlächeln. Dann schaute er über meine Schulter und sein lächeln wurde noch breiter als es eh schon war.
,,Deliiiiii" ,kreischend rannte er in ihre Arme.
Von unten hörte ich schwere Schritte und den Kühlschrank aufgehen. Mit einem lächeln verdrehte ich die Augen.
Natürlich.
Das erste was Dad immer machte wenn er nach Hause kam, war zu checken ob seine geliebte Haselnussmilch noch im Kühlschrank stand. Doch er würde sie wieder nicht vorfinden, da Delia jedes mal aufs neue seine Haselnussmilch trank.
,,Fillora!"
Und schon hörte ich seine vertraute dunkle  Stimme nach mir rufen.
,,Jaha!"
Ich richtete mich auf, da ich vorher in die Hocke gegangen war um Xander in die Arme schließen zu können.
Ich ging die weiße Wendektreppe herunter und auf dem direkten Weg in die Küche. Dort sah ich Dad auf die leere Packung Haselnussmilch starren und fing an zu lachen.
,,Delia?"
,,Delia."
Lachend nahm ich die leere Packung aus seiner Hand und schmiss sie in den Müll. Kurz darauf schloss er mich lächelnd  in seine Arme.
,,Danke fürs aufpassen. Ich soll dich von Oma grüßen."
Ich löste mich aus seiner Umarmung und nickte ihm lächelnd zu.
Dad und Xander waren übers Wochenende bei unserer Oma gewesen. Und ich sollte solange den Haushalt schmeißen. Naja stimmt nicht ganz. Ich musste an einem Schulprojekt mit Delia zusammen arbeiten.
,,Filloraaaaaaaaaaa!" Xander schlang seine kleinen Arme um meine Beine. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er sich wieder einmal lautlos in seinen Kuschelsocken an mich heran geschlichen hatte.

Ich liebte meinen kleinen Bruder. Morgens brachte ich ihn immer in seinen Kindergarten und anschließend fuhr ich mit dem Bus zur Schule. Wir verbrachten immer viel Zeit zusammen und machten auch ganz schön viel Mist. Meine Familie besteht zwar nur aus meinem Dad, Xander und mir, aber dafür hätte diese Familie nicht perfekter ein können. Wie Lebten in einem roten Backsteinhaus mit großen Fenstern in einem Dorf. Meine Schule war nur eine Stadt weiter entfernt und die Meisten meiner Freunde lebten hier im Dorf. Dad  arbeitet als Gentechnicker in einem riesigen Labor und verdiente auch dementsprechend viel Geld.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 11, 2019 ⏰

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