Prolog

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Ostküste Northumbria, Kloster Lindisfarne

Es war ein kühler Morgen an der Westküste Englands. Das Meer war mit einer Nebeldecke gedeckt und ließ die Sonne nur wenig hindurch blicken, doch man erkannte deutlich drei Kreaturen die sich im Nebel befanden. Wie jeder Tag begann auch dieser sehr früh mit einem Gebet an den Herren. Die Mönchen gingen eifrig bei Sonnendämmerung zum Altar im Untergeschoss, und beteten eine Zeit, nur einem Mönch blieb dies an jedem Tag aus. Bruder Mathias läutete die Glocke mehrmals mit ruhigen Bewegungen um die Bewohner im nahen gelegen Dorf aufzuwecken. Verträumt, schon fast verliebt, schaute Mathias auf die See hinaus un begutachtete wie sich der Nebel allmählich lichtete, und der Dunst zum Herren emporstieg. Plötzlich vermag er seltsame Wesen im Meer zu sehen, wie riesige Schlangen. Mit zusammengekniffenen Augen nahm er war, dass sich die Bestien auf das Land zubewegten. Hektisch lief er die Treppen hinunter um das Fernglas zu holen das in dem Gemeinschaftsraum das Klosters aufbewahrt wurde. Wie vom Teufel gejagt lief er zurück zu seinem Posten, und zu seinem Entsetzen sind die Wesen deutlich näher gekommen sodass er das Fernglas nicht mehr benötigte, um das bevorstehende Unheil wahrzunehmen. Er erkannte drei Drachenboote, von denen aus Krach hervorging um den anstehenden Angriff anzudeuten und die Mönche in Angst und Schrecken versetzte. Hektisch leitete Mathias die Glocke erneut und lief in die Hauptkammer zu seinen Brüder.

-Die Wikinger kommen! DIE WIKINGER!!, schrie er und alle schauten entsetzt auf ihn, doch sie versuchten ruhig zu bleiben. Anstatt zu fliehen versteckten sie schnell ihre Schätze im Keller hinter einer versteckten Tür und schoben einige Möbel vor das Tor zur Klosterhalle. Anschließend gingen sie erneut für ein Gebet zu Altar und beteten. Mitten im Gebet hörten sie das Geschreie der Nordmänner, welches immer lauter wurde. Dann ein pochen. Sie schlugen wie wild gewordene Tieren gegen das Tor. Die Mönche erkannten nun die wirkliche Bedrohung, da sie die Wikinger sehen konnten und rannten schnell zum Hinterausgang. Vergebens! Die Horde Berserker durchschlugen die enorme Tür und stürmten in das Kloster. Selbst der Farn und die Ranken an den Mauern schwangen wild hin und her, als der Sturm an ihnen vorbei  zog. Schnurstracks liefen die Berserker auf die Mönche zu und brüllten. Wie Hasen krochen die Mönche in eine Ecke, duckten und knieten sich.

-Allmächtiger Vater, erbarme uns! Dass wir auf Leben und Tod dir folgen werden. Im Namen Jesus, erwarte uns!, flehten die Mönche. Der Boden begann an zu vibrieren, als würde ein Erdbeben beginnen. Mit erhobenen Äxten und Schwertern stürmten die Wikinger auf die Gottesdiener zu und ließen ihre Waffen auf sie nieder. Mathias sah wie seine Brüder abgeschlachtet wurden. Sein Gesicht wurde so blaß, wie der Schnee in den Nordländer. Sein Körper bebte als würden Berge explodieren und der rote Regen das Land verwüsten.

-Wer stand auf dem Turm?, brüllte einer der Wikinger. Seine Gestalt war furchteinflößend. Bei jedem Hieb gegen einen Mönchen erkannte man die Adern pulsieren und die Anspannung der Muskeln. Seine langen blonden Haare und der Bart verdeckten fast sein komplettes Gesicht, sodass man nur noch Nase und Augen erkannte, in denen Vorfreude herrschte.

-WER STAND AUF DEM TURM?!, brüllte er nun wieder, jedoch wütender sodass es schien als würden die Mauern vibrieren. Mathias erhob sich langsam und stolperte über eine Leiche. Er fiel vor die Füße, des Anführers. Als er sich erheben wollte spürte er das kalte Metal der Axt auf seinem Nacken. Er sah wie das Blut langsam über seine Robe kroch und dann zu Boden tropfte.

-Wie ist dein Name?,  ersuchte den Wikinger sich, und kniete sich vor den Mönch um in die furchterfüllten Augen zu schauen.

-Mat...Mathi...as., stammelte er und Tränen flossen über seine Wangen, seine Augen waren ganz feucht, sodass er den Wikinger nur unscharf erkannte. Er war zumindest etwas froh über die Feststellung so würde er das grauenhafte lächelnde Gesicht, selbst im Himmel nicht vergessen.

Der Weg nach ValhallaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt