Es war Abends. Übermüdet saß Sasuke oben auf der Baumkrone einer alten, großen Buche und hatte die Augen geschlossen. Den ganzen Tag hatte er trainiert um die Chakrakontrolle zu meistern, welche heute morgen Sensei Kakashi ihm präsentiert hatte. Er war ein Ass gewesen, immer der beste in der Akademie und kaum einer konnte ihm das Wasser reichen – und all das hatte auch seinen Grund. Er musste der beste sein. Stärker als ER. Er, der damals seinen Clan zerstört hatte, jeden ermorchelt, den er finden konnte und letzten Endes seinen traumatisierten Bruder zurück ließ, gefangen in einem Genjutsu das Massaker immer und immer wiedererlebend. Besser werden, und Ihn töten. Wer er war? Sein Bruder Itachi. Uchiha Itachi, welcher einst die große Hoffnung Konohas war. Klassenbester, das jüngste Anbu-Mitglied der Geschichte. Ein Überflieger.
All jenes wusste auch Mayu. Die schwarzhaarige, schlank gewachsene junge Dame, welche mit Sorgen Sasukes Lebensweg betrachtete. Doch konnte sie dort nicht eingreifen, so gern sie es wollte. Sie gab ein Versprechen, das versprechen, sich raus zu halten und jenes Ruhen zu lassen, was ohnehin unabdingbar war. So konnte sie nur eine gute Freundin für den kleinen Bruder sein, ihn unterstützen wo sie nur konnte und ihm das lehren, was einst ihr gelehrt wurde.
Nun, bei Sonnenuntergang, ging sie in den Wald zu dem Fleckchen, an dem Team 7 trainiert hatte. Tatsächlich musste sie sich kurz umsehen, so konnte sie zwar das Chakra des jüngeren spüren, doch nicht seinen Körper sehen. Es brauchte einige Minuten, ehe Sasuke ihr mit einem Flockigen „Jo" half. Sie blickte auf und sah den Uchiha gelassen in den Baumkronen sitzen. Doch konnte sie erkennen, dass er erschöpft war. Immerhin war sie eine Iyrounin (Medizin-Ninja) und somit geübt im erkennen vom versteckten. Kurz schlich sich ein schmunzeln auf ihren Lippen. Es war typisch Sasuke, solch ein Detail verstecken zu wollen, dann aber erhob sie ihre Stimme.
„Magst du runter kommen und mit mir zu Abend essen?" dabei stemmte sie ihre Hände entspannt in die Seiten. Ihre Augen strahlten eine wärme und Freundlichkeit aus, die dem Uchiha vor einigen Jahren genommen wurde. Nun jedoch nickte der Uchiha auf seine Worte und sprang neben ihr zu Boden. Kaum war er dort aufgekommen drehte sich die schwarzhaarige schon um und lief los zurück zu ihrem Zuhause. Dabei fragte sie den jüngeren nach seinem Tag, und ohne große Scheu begann er sogleich zu erzählen. Er sprach von dem Training, dass Kakashi sich verspätet hatte, Naruto eine reine Nervensäge war und auch, obwohl es ihn störte und ein wenig in Verlegenheit brachte, dass Sakura die Chakrakontrolle sogleich schaffte und er bei ihr Tipps holen musste, um sie selbst meistern zu können. Doch wie kam es, dass Sasuke ihr das alles so problemlos erzählte, betrachtet man den Fakt, dass er sonst nicht so gesprächig oder gar Kontaktfreudig war? Wie erwähnt kümmerte sich Mayu um ihn seit dem Massaker, und mit der Zeit schaffte er es, zumindest zu ihr, die Distanz zu überwinden und ein wenig vertrauen wieder fassen zu können. Nicht zuletzt da sie ihm half seinem Ziel näher zu kommen, Itachi irgendwann töten zu können.
Nach einem längeren Gespräch kamen sie letzten Endes bei Mayu Zuhause an. Als wäre Sasuke hier selbst zuhause zog er sich die Schuhe an, die Hausschuhe an, nahm sich was zu trinken und machte es sich im Wohnzimmer bequem. Mayu hingegen verschwand in die Küche, wo sie zu kochen begann. „Ich hoffe Kakashi ist nicht zu streng zu euch, ich hab gehört, ihr seid das erste Team, dass überhaupt seine Glöckchen-Prüfung bestanden hatte" entkam es ihr nach einiger Zeit schweigen. Sasuke blickte verwirrt zu der schwarzhaarigen. Es schien als hätte er den Fakt, dass sein Team das erste war, dass die Prüfung bestanden hatte, nicht gewusst. Zumindest blickte er genauso verwirrt in die Wäsche. Sie seufzte kurz, natürlich wusste er es nicht. Wieso sollte Kakashi auch sowas erzählen, bedachte man, dass auch der weißhaarige ein gewisses Problem mit der Offenheit besaß. „Er ist streng, aber das ist gut." Entkam es dann Sasuke. Mayu nickte kurz und machte sich dann wieder ans essen, welche sie kurze Zeit später auch schon servieren konnte.
Um zu essen kam Sasuke ins Esszimmer, deckte den Tisch ehe er sich dran setzte. Als Mayu das Essen servierte, blickte er hungrig drauf. „es sieht gut aus." Bemerkte er nicht gerade laut, doch laut genug, dass Mayu es hören konnte. „wenn es auch so schmeckt ist doch alles gut" entgegnete sie ihm ehe auch sie sich setzte. Sie war früher keine gute Köchin gewesen, und das trotz dessen, dass sie, wie Sasuke, schon in jungen Jahren alleine leben musste. Es war jedoch auch nicht groß notwendig. Sie aß meistens mit ihrem Sensei nach dem Training oder ging zu Freunden, welche ihr wie selbstverständlich zu essen gaben.
Doch irgendwann musste auch sie es lernen sich selbst zu verpflegen. Immerhin wollte sie auch mal ihre eigene Familie ernähren können. Früher.
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Once upon a ParallelUniversum
RomanceWas ist, wenn alles wie wir es kennen, so nicht geschehen ist? Jede Welt hat viele Paralleluniversen. So auch die von Naruto. Ein Paralleluniversum, wo manch eine Entscheidung anders getroffen wurde. Beginnend mit der, dass Menschen in ein Leben gel...