Erster Verdacht

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Die Ermittler suchten noch in der Tatnacht das lediglich fünf Fahrminuten entfernte Anwesen von O. J. Simpson in der Rockingham Avenue auf. Dort traf man Simpson jedoch nicht an. Auf dem Grundstück befanden sich zu diesem Zeitpunkt nur Arnelle Simpson, seine erwachsene Tochter aus erster Ehe, und ein Hausgast namens Brian »Kato« Kaelin. Sie erzählten den Polizisten, dass O. J. Simpson das Haus am Vorabend gegen 23.15 Uhr verlassen habe. Er sei zum Flughafen gefahren, um einen Flieger zu erwischen, der um 23.45 Uhr nach Chicago abgeflogen sei.

Wie die weiteren Überprüfungen ergaben, hatte O. J. Simpson um 4.15 Uhr im O‘Hare Plaza Hotel in Chicago eingecheckt. Gegen 5.45 Uhr riss ihn die Polizei wieder aus dem Schlaf. Sie informierte ihn telefonisch über die Ermordung seiner Ex-Frau Nicole Brown. O. J. Simpson kündigte an, die nächste Maschine nach Los Angeles zu nehmen. Der Flieger startete um 7.41 Uhr.

Währenddessen nutzten die Beamten die Gelegenheit und schauten sich auf dem Grundstück von Simpson um. Den Beamten war vor der Einfahrt ein weißer Ford Bronco aufgefallen, der auf die Autovermietung Hertz zugelassen war. Den Polizisten war bekannt, dass O. J. Simpson für diese Firma Werbung machte. Im Innern des Fahrzeugs lagen mehrere Kartons mit der Aufschrift »Orenthal Products«. Sie gehörten zweifelsohne Simpson. Am Türgriff auf der Fahrerseite war ein Blutfleck zu erkennen. Vom Ford Bronco führte eine Blutspur direkt die Einfahrt hinauf bis zur Haustür von Simpson. Außerdem bemerkten die Ermittler im Garten von Simpson einen rechten Lederhandschuh, der wie das fehlende Gegenstück zum Handschuh am Tatort aussah und gleichfalls blutbefleckt war.

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