Wenn die erste Träne fällt || (?)xOc || A Haikyuu Love Story

Die erste Träne fällt, unsre Blicke treffen sich

[Sicht Iwaizumi]

Langsam wurde das große Eichenportal vor ihm geöffnet, und wieder stand die schüchterne Frau vor ihr.
„Hallo" sagte ich freundlich zu ihr. „Ich war heute schonmal hier und möchte Natsuki noch etwas fragen... darf ich reinkommen?"
Die Frau nickte zögerlich und geleitete mich in die Diele. Naja, Diele konnte man es nicht mehr nennen. Eingangshalle würde es eher treffen. Irgendwie witzig, dass ich schon so oft hier war aber noch immer von der Größe und der Architektur beeindruckt wurde.

„Sie ist oben in ihrem Zimmer, Treppe rauf und dann links bis zum Ende des Ganges." sagte sie zu mir, ohne mich anzusehen. „Ich kann sie heute leider nicht mehr dahin bringen, ab jetzt darf ich diesen Teil nicht mehr betreten." Ich zog eine Augenbraue hoch. Was für Regeln herrschten hier denn bitte?
Aber anstatt was zu sagen entschloss ich mich einfach in die angewiesene Richtung zu gehen.

[Sicht Natsuki]

Ruhig atmend lag ich auf meinem Bett und lauschte einfach nur der Musik aus meiner JBL-Box.

Could you find a way to let me down slowly?
A little sympathy, I hope you can show me
If you wanna go then I'll be so lonely
If you're leaving baby let me down slowly

Irgendwie reflektierte dieses Lied meine Stimmung gerade bestens. Warum mussten alle mich nur so verlassen? Warum musste ich mich nur in diesen Arsch von Kapitän verlieben? Und warum war Iwaizumi nur so nett zu mir?!
Ich hatte meine Freundin Yukiko angerufen, um mir Rat zu holen. Wir hatten ganze vier Stunden lang telefoniert und ich versuchte steht's optimistisch und fröhlich zu klingen. Ich weiß nicht, ob sie es geschluckt hat, jedoch hatte sie während dem Telefonat auch nicht nachgebohrt. Also hatte sie es wahrscheinlich geglaubt. Ihre Stimme wirkte beruhigend auf mich und half mir ein wenig, zu vergessen. Jedoch war das Telefonat auch wieder drei Stunden her.

Don't cut me down, throw me out, leave me here to waste
I once was a man with dignity and grace
Now I'm slipping through the cracks of your cold embrace
So please, please~

Ich konnte spüren, wie heiße Tränen mir in die Augen schossen. „Warum?" flüsterte ich in die Dunkelheit und augenblicklich flossen mir die Tränen auch übers Gesicht.
Langsam wanderte meine Hand zum kleinen Cuttermesser, das immer auf meinem Nachtschränkchen lag. Ich richtete mich auf und setzte den Cutter auf meine Haut. Ich wollte schon schneiden, doch etwas hielt mich zurück. „Warum?" wisperte ich wieder und Tränen tropften auf die Klinge. War es das wirklich wert? Sollte ich mich weiter ritzen?
Ich nahm den Druck vom Messer.

And I can't stop myself from falling down~
Dröhnte es sanft aus der Box.
Dann schnitt ich mir ins Fleisch.
Ich spürte den Schmerz, jedoch fiel gleichzeitig eine große Last von meinem Herzen.

And I can't stop myself from falling down~

Ich konnte fühlen, wie das warme Blut mir den Arm runterlief und auf meine Bettdecke tropfte. Doch es machte mir nichts aus und ich schnitt nochmal zu.

And I can't stop myself from falling down~

Ich fand eine Antwort auf die beiden warum's vom Anfang.... Ich schluckte und erneut flossen Tränen aus meinen Augen
Denn wenn ich gehen würde, würde es nur drei Personen interessieren. Und diese saßen wahrscheinlich gerade sonstwo in Tokio und hatten spaß, während sie alleine hier saß.

And I can't stop myself from falling down~

Der dritte Schnitt, dieses Mal eindeutig tiefer, sodass ich einen Aufschrei unterdrücken musste. Jedoch war es nur ein kleiner Preis wenn den ich bereit war zu zahlen wenn dafür, wenn auch nur kurz, mein Herz aufhörte zu sterben. Ich warf meinen Kopf in den Nacken und stieß einen leisen Ton aus. Ich hätte auch schreien können, da meine Eltern nicht zuhause waren, jedoch würde Natalié dann darauf aufmerksam werden...
Und Aufmerksamkeit war das allerletzte was ich wollte...