POV SERONachdem ich meinen kleinen Denki beruhigte, schlief er friedlich neben mir. Ich war noch wach, denn was er mir erzählte, schockierte mich sehr und raubte mir den Schlaf. Unglaublich, dass so ein lieber Junge wie er... Ich will es gar nicht aussprechen oder mir vorstellen. Ich werde auf jeden Fall dafür sorgen, dass dieser eklige Typ seinen Job verliert.
Aber jetzt... Will ich seine Nähe genießen. Er schlief so ruhig... Ich musterte ihn und strich ihm vorsichtig eine Strähne aus seinem Gesicht. Er ist so hübsch... und süß...
Manchmal wünschte ich mir, wir wären mehr als nur Freunde.Zuerst muss ich aber noch etwas erledigen! Fest entschlossen nährte ich mich ihm langsam, nahm ihn in meine Arme und küsste zärtlich seine Stirn.
„Schlaf gut... Und hab keine Angst... Ich beschütze dich..."
Obwohl ich wusste, dass er bereits schlief, bin ich mir sicher, ihn nochmal lächeln gesehen zu haben. Nachdenklich schloss ich meine Augen, genoss seine Wärme und schlief auch endlich ruhig ein.
~
Am nächsten Abend verließ er mich wieder. Er sah echt mitgenommen aus von dem Abschied, aber er weiß ja noch gar nicht, was ihn morgen auf der Arbeit erwarten wird. Zumal alles nach Plan läuft.
Zum Glück hatte ich Montags etwas früher aus und konnte mich gleich auf den Weg zum Laden machen. Kunden waren nicht zu sehen, dafür aber eine Tür mit der Aufschrift „Für Unbefugte keinen Zutritt". Das muss es sein. Hier werde ich ihn finden.
Ich klopfte zwar, platzte aber trotzdem einfach rein. Der Raum war schlicht. Ein Schreibtisch samt Stuhl, ein paar Ordner in einem Regal und eine Topfpflanze auf dem Fensterbrett. Ein älterer Mann erschreckte sich, wandte sich zu mir und wollte schon anfangen zu schreien, aber als er mein Gesicht erkannte, wusste er, dass ich einmal einen Strauß bei ihm kaufte. Ich muss wohl ein Kunde sein. Sofort änderte sich seine Miene und er lächelte mich gespielt charmant an.
„Kann ich Ihnen helfen?"
„In der Tat..."
Mein ernster Gesichtsausdruck schien ihn zu verunsichern. Ich kam langsam näher auf ihn zu. Erst blieb er stehen, jedoch ging er ein paar Schritte zurück als ich immer näher kam.
„Was machen Sie? Ich würde sie bitten, diesen Raum zu verlassen..."
„Ich werde schon gehen... doch zuerst gehen Sie."
„Bitte?!"
„Sie stehen unter dringendem Tatverdacht Ihren Mitarbeit Kaminari Denki des öfteren geschlagen zu haben..."
„Ach, der Bengel erzählt öfters solche Geschichten. Kinder eben..."
Sein Gesichtsausdruck wurde finster. Wie Denki es sagte... Zum Glück ist er nicht hier. Aber ich habe diesen Mann jetzt.
„Ich habe die blauen Flecken selbst gesehen... Durch Zufall... Sie sollten ihren Job abgeben."
„Tsk! Nen Scheiß hast du gesehen. Du hast keine Ahnung was du redest, dieser Laden ist meine Existenzgrundlage!"
„Achja?"
Ich aktivierte zur Einschüchterung meinen Quirk, welcher ihn umschlung. Er soll sich diesen Tag einprägen. Gut einprägen.
„Sie werden Kaminari Denki nie wieder unter die Augen treten. Nie. Wieder. Sie machen sich strafbar... Ist Ihnen das bewusst?"
Er stutzte, was mich ehrlich gesagt überraschte.
„Das kann nicht sein... Ich wollte doch immer ein Held werden..."
„Ein Held?..."
„Genau! Ein Held! Nur, dass ich nicht das Glück hatte, mit einer Fähigkeit geboren zu sein und diesem Bengel Denki wurde es gegönnt! Und er nutzt sie nicht, er will sie nicht mal! Er verdient dieses Glück nicht!"
Meine Augen weiteten sich. Denki besitzt einen Quirk?... Warum weiß ich davon nichts?... Er hatte sicher seine Gründe, wenn er es wirklich nicht will...
„...Mit ihren Taten haben Sie leider das Gegenteil bezweckt. Ich muss die Polizei rufen, wenn Sie nicht eigenständig ihr Amt abgeben. Sie haben die Wahl..."
Denki würde sicher auch nicht wollen, dass sein Chef ins Gefängnis kommt. So viel Tumult gefällt ihm nicht. Und uns auch nicht. Ich versuchte also, ihn zu überreden, sich in den Ruhestand zu begeben. Zuerst schwieg er eine Weile, bis er schließlich nachgab und sich entschuldigte. Ich erklärte ihm, dass ich nicht derjenige war, bei dem er sich entschuldigen muss. Niedergeschlagen begab er sich auf den Weg nachhause. Der Laden geht an seinen Neffen, einen Jungen etwas älter als Denki und ich.
Jetzt heißt es für mich den Laden aufpäppeln. In einer Stunde wird Denki hier erscheinen und seine „Schicht" antreten. Er weiß noch nichts von dem, was ich heute erreicht habe. Er denkt, es wird ein normaler Arbeitstag... Ich werde ihn überraschen. Gut gelaunt schmückte ich den Laden. Und zwar mit Denkis Lieblingsblumen. Er wird sich sicher freuen, wenn ihm bei seiner Ankunft so viele Sonnenblumen zulächeln. Das Ladenschild drehte ich während meiner Vorbereitungen auf „geschlossen".
Ich muss sagen... Ich habe es echt schön dekoriert. Der Laden strahlt eine freundliche und entspannte Aura aus... Ich hoffe er wird es mögen. Der Blick auf die Uhr versicherte mir, er wird jeden Moment hier eintreffen. Ich drehte das Schild wieder zurück auf die Seite mit der Aufschrift „geöffnet" und stellte mich sichtbar hinter die Kasse. Nach nur fünf Minuten hörte ich das Ladenglöckchen über der Tür klingeln. Freundlich lächelte ich dem gerade eintretenden, verwirrten blonden Jungen zu, wessen Augen sich mit Neugier und Anmut füllten.
„Willkommen..."
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Sunflower | Serokami
FanfictionKaminari Denki besitzt seit kurzem einen Nebenjob in einem kleinen Blumenladen. Neben seinem Taschengeld, wollte er eigentlich nur ein bisschen was dazu verdienen, doch was er dort fand, war viel wertvoller als Geld... ~Serokami FF~