05.11.2019
Schmerz...
Liebe...
Gehören diese Dinge nicht immer unweigerlich zusammen? Ich meine wenn man jemanden liebt, dann spürt man doch die meiste Zeit, neben den schönen und glücklichen Gefühlen auch einen gewissen Schmerz. Fühlt sich die andere Partei unwohl, so fühlen wir uns doch auch meist unwohl. Wir übertragen den Schmerz auf uns selbst und versuchen damit zu leben. Wir müssen damit leben, weil wir ein Rettungsanker für die andere Partei sein wollen. Wir stützen und auf sie und sie stützt sich auf uns. Und was passiert, wenn diese Partei wegbricht? Wie können wir dann noch schwimmen? Bei einem Wellengang, wo jedes Schiff untergeht? Wie können wir es schaffen diesen Sturm zu überstehen? Allein? Nun irgendwie werden wir es schaffen müssen. Alleine.
Denn im Leben sind wir genau das. Zumindest die meiste Zeit. Jeder ist allein für sich selbst verantwortlich. Niemand ist da und wird gerettet. Niemand. Nur du selbst und das große weite Meer.
Und da stehe ich nach allem, was je passiert ist. Nach allem Schmerz, den ich je spüren musste und blicke auf die unendlichen Weiten des Meeres. Ich blicke hinaus und sehe nichts als das dunkle Schwarz der Nacht. Das Schwarz, das alles verschluckt. Alles vergräbt. Jedes gesprochene Wort mit sich nimmt und es verschwinden lässt.
Und ich stehe hier. Ganz allein und blicke hinaus. Mit einer Last von einem Zenter. Und kann kaum noch stehen und frage mich wie es weiter gehen soll. Denn ich bin allein. Und allein...
Was fangen die Menschen nur damit an? Wie können sie alleine überleben? Wie schaffen sie es?
Und ich mache einen Schritt auf das Meer zu. Und ich spüre wie ein Gramm hinunterfällt. Ich blicke hinaus und erinnere mich an die vergangenen Personen und versuche zu überleben. Überleben..
Auch wenn der Schmerz noch so schlimm und tragisch ist, kann ich dennoch froh sein. Denn ich lebe und bleibe am leben. Ich bin am Leben. Gerade weil ich es geschafft habe. Weil ich überlebt habe. Ich habe Erfahrungen gemacht. Und diese gehören zum Menschsein nun mal dazu. Die guten wie die schlechten. Und nur, weil die vergangenen Lieben nicht gut geendet sind heißt es nicht, das es nur schlechte Zeiten gab. Ich habe daraus gelernt, ja. Aber ich will auch die guten Zeiten im Herzen behalten und an all das denken, was diese Personen mir geschenkt haben.
Denn genau genommen bin ich nicht alleine. Es ist vorbei, dennoch trage ich von jedem von ihnen ein Stück in mir. Und ich straffe meine Schulten und das erste Kilo fällt von mir herunter und gleich darauf fällt das zweite.
Und ich erkenne die rabenschwarze Nacht nicht nur als Anker an, der die dunkelsten Momente mit in die Tiefe zieht, sondern auch als Freund der die Klarheit bringt und mit Ruhe bringt.
Und so langsam drehe ich mich um und drehe den Rücken zum Meer. Denn ich habe gesehen, dass auch wenn ich allein bin, ich überlebensfähig bin. Nein nicht "auch wenn" ,sondern "obwohl" trifft es wohl besser. Obwohl ich alleine bin, bin ich überlebensfähig und werde auch ein tolles Leben haben. Denn alle Erfahrungen, die guten, wie die schlechten, sind ein Teil von mir und sie machen mich aus. Und genau deswegen werde ich leben und nicht untergehen. Ich werde alleine ein tolles Leben haben.
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Der Abgrund ist nicht das Ende
RandomIn dieser Geschichte oder eher Gedankenfassung teile ich meine Gedanken, die so ab und an aufkeimen und sich zu einem Gedankenknäuel entwicklen. In den Texten stricke ich sozuagen einen Schal aus ihnen und versuche Texte zu formen. Gerne teile ich m...