Kapitel 3

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Ich renne bis tiefer in den Wald hinein, es dämmert langsam und es wird auch immer kühler. Mit der Zeit zittere ich am ganzen Körper und ziehe mir noch ein langes schwarzes Shirt an und schlinge meine Arme um meinen Körper. Der Mond scheint schon am Himmel und die Sterne leuchten hell am Himmel. Bei diesem  Anblick huscht mir ein Lächeln über die Lippen, aber es verschwindet wieder genau so schnell. Leider kann ich nicht mehr sehr viel erkennen und lehne mich an einem großen Baum. Aus meinem Rucksack hole ich meine Taschenlampe heraus und leuchte etwas herum. Ich erkenne einen kleinen Baum und setze mich drauf.  Mein Magen knurrt und mein Mund ist trockener als die Wüste Sahara. Ich lege den Rucksack neben mich und nehme die Wasserflasche heraus. Gierig trinke ich einige Schlücke und lege die Flasche wieder in den Rucksack. Danach nehme ich das Brot  heraus und schneide zwei dünne Scheiben herunter und esse diese auf. Mein Magen knurrt noch immer, aber ich darf es nicht. Ich lehne meinen Kopf in den Nacken und schaue in den Himmel. Mein Körper zittert wieder und ich ziehe mir meine dicke Jacke an. Mit der Zeit wird mir wieder warm und die Müdigkeit übernimmt die Oberhand und nach wenigen Minuten falle ich in einem unangenehmen Schlaf.

Mit Schmerzen im Rücken erwache ich auf dem Baum und ich reibe müde meine Augen. Ich stöhne laut auf und mein Kreuz knackst. Zuerst wundere ich mich, wo ich überhaupt bin, doch dann fällt mir alles wieder ein. Na toll, mein Leben ist ruiniert, zerstört für immer. Ich esse wieder eine Scheibe Brot und trinke Wasser. Den Rucksack werfe ich auf den Waldboden und springe vom Baum. Die Sonne scheint vom Himmel und man hört die Vögel zwitschern. Ich hebe meinen Rucksack vom Boden auf und gehe einfach gerade aus weiter. Wohin? Weiß ich nicht. Welches Ziel? Keine Ahnung. Noch immer diese Fragen, aber keine Antworten.  Es wird langsam wieder warm und ich ziehe mir die ganzen Jacken und die Jean aus und ziehe mir eine schwarze Legging, ein Trägertop und einen grauen Kapuzenpulli mit einer tiefen Kapuze.  Nach einem langen Weg, erreiche ich eine Stadt. Mir ist egal welche, denn ich ziehe die Kapuze über und schaue auf den Boden, damit keiner mein Gesicht sieht. Ich marschiere in eine menschenleere Bäckerei. „Hallo“, begrüßt mich eine ältere Dame, welche schon graue Haare hat und ihre blauen Augen mustern mich. „Ich möchte einen Latte und das Frühstücksmenü“, teile ich ihr etwas mürrisch mit. Ihr Lächeln verschwindet und sie nickt. Ich setze mich in die hinterste Bank und ziehe die Kapuze noch tiefer in mein Gesicht. Nach wenigen Minuten kommt die Frau wieder und bringt mir den Café und das Frühstücksmenü. „Danke“, meine ich und reiche ihr einen 20 Euroschein. Sie starrt mich an und ich zucke mit den Schultern. „Behalten Sie den Rest und schalten Sie den Fernseher ein“, fordere ich die Frau auf, welche nickt. Das Frühstücksmenü besteht aus zwei Semmeln, Butter, Marmelade und Nutella. Ich bestreiche die erste Semmel mit Nutella und schlinge diese hinunter. Die Frau schaltet nebenbei den Fernseher ein und ich starre auf den Bildschirm als die Nachrichten kommen, aber die Kapuze versperrt mir die Sicht, ich kann nicht riskieren, dass die Frau mich erkennt. So konzentriere ich mich weiter auf das Frühstück.

„Die 16-jährige Schülerin, Stella Blance, wird seit gestern vermisst. Ihre Eltern machen sich Sorgen um ihre Tochter.  Die Schülerin wird wegen dem Verdacht auf den Verstoß des Betäubungsmittelgesetzes gesucht. Die Schülerin hat braunes langes Haar, braune Augen und gestern trug sie eine schwarze Legging, ein schwarzes Shirt und eine graue Lederjacke. Man sah die Schülerin zuletzt an ihrer Schule und sobald Sie sie sehen melden Sie sich bei der Polizei.  Die Nummer wird unten eingeblendet“, höre ich den Nachrichtensprecher sagen. Erstarrt schaue ich auf meinem Teller. Jetzt weiß es die ganze Stadt und jeder weiß wie ich aussehe. Geht es noch besser?

You would never catch meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt