Kapitel 5: Neuer Tag, neue Probleme

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Ich werde von Polizeisirenen geweckt und schrecke sofort hoch. Schnell renne ich zu einem Fenster und starre hinaus. Draußen fahren einige Polizeistreifen herum und suchen wahrscheinlich nach mir, da ich gestern ja die Polizisten geschlagen habe. Es tat mir auch leid, aber es musste sein, ich habe immerhin nichts gemacht, aber wie kamen die Drogen in meinem Spind? Verdammt.

Ich nehme meinen Rucksack und ziehe mir eine andere Hose und wieder meinen Kapuzenpulli an, welchen ich mir wieder tief ins Gesicht ziehe. Meinen Rucksack schmeiße ich mir auf den Rücken und verlasse das Hotel. Mein Magen knurrt wieder und ich gehe in eine Bäckerei. Wieder ziehe ich viele Blicke auf mir und ich setze mich an einem Tisch. „Hallo. Was möchten Sie bestellen?“, fragt mich eine junge Dame. Die Frau hat langes kurzes Haar, blaue Augen, Sommersprossen und eine wunderschöne Figur. Sie trägt eine schwarze Hose und eine schöne weiße Bluse, ihre Haare hat sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. „Zwei Donuts und einen großen Kakao mit viel Schlagobers und könnten Sie bitte den Fernseher einschalten?“, bestelle ich und zeige auf den Fernseher. Ich schaue die Frau gar nicht an, sondern mein Blick ist auf den Tisch gerichtet. „Okay, kommt sofort“, meint sie lächelnd und verschwindet wieder. Sie schaltet den Fernseher ein und ich höre den Nachrichtensprecher sagen:

„Die Jugendliche, Stella Blance, wird noch immer gesucht und vermisst. Gegen Sie versteht der Verdacht des Drogenhandels. Sie wird als „Gefährlich“ eingestuft, da sie gestern zwei Zivilpolizisten niedergeschlagen hat. Also wenn sie Stella Blance sehen, bitte ruft die Polizei und bitte  halten Sie dann abstand. Weitere Informationen gibt es in den 18 Uhr Nachrichten.“

 

„Verdammt. Jetzt werde ich auch noch als brutale Schlägerin dargestellt?“, denke ich wütend. „Hier bitte schön“, sagt die Kellnerin. Ich krame aus meinem Rucksack meine Brieftasche raus und reiche ihr einen 20 Euro-Schein. „Behalten Sie den Rest“, meine ich und trinke einen Schluck Kakao. „Danke“, sagt sie und grinst über beide Ohren. „Jaja, und jetzt verschwinden Sie“, schnauze ich sie an und sie verschwindet. Schnell würge ich mein Essen runter und natürlich starren mich auch einige an. Aus Versehen blicke ich auf, da jemand ein Glas runterschmiss. Die Menschen in der Bäckerei starren mich erschrocken an und man muss kein Genie sein, um zu wissen, dass sie mich gerade erkannt haben. „Du bist doch Stella Blance“, sagt die Kellnerin und wählt eine Nummer. Wie vom Blitz getroffen springe ich auf und renne aus der Bäckerei. Ich höre schon die Polizeisirenen und renne weiter. Einmal links, dann mal rechts und einfach gerade aus. Ich habe keine Ahnung wohin ich renne und achte auch nicht auf meine Umgebung. Zu meinem Pech knalle ich gegen eine Person und falle zu Boden. Schnell stehe ich auf und sehe einen Polizisten vor mir stehen. „Stella Blance, Sie sind festgenommen“, sagt dieser und grinst mich dämlich an. „Entschuldigung, aber ich muss Sie leider enttäuschen“, meine ich und trete ihn in seine Kronjuwelen. „Sorry“, meine ich und renne weiter. Natürlich starren mich alle an und weichen aus dem Weg, als ich vorbeirenne. Ich sprinte die Gassen entlang und immer wieder höre ich die Polizeisirenen. Ich komme an einer Landstraße und renne am Asphalt entlang. Hinter mir kommen die Polizeiautos immer näher und jedes Mal, wenn ich atme brennt es in der Kehle.  Plötzlich stehen die Polizeiautos neben mir und ich bleibe stehen. „Stella Blance. Bleiben Sie stehen“, höre ich eine weibliche Stimme sprechen. Keine Ahnung warum, aber ich bleibe stehen und hebe meine Hände hoch. „Wow, hätte nicht gedacht, dass das so einfach wird“, sagt sie und ich muss lachen. „Das war ein Versehen“, fügt die Frau noch schnell dazu. Was die Polizei nicht weiß, dass ich schonwieder einen Fluchtplan habe. Aus den Autos steigen Polizisten, die zu meinem Glück, keine Pistolen auf mich gerichtet haben. „So sie sind verhaftet“, sagt die einzige Frau von den Polizisten. „Verdammt“, meine ich gespielt traurig. „Jaja. Hab ich schon oft gehört“, meint die Frau und packt mich am Oberarm. Sie muss eine Anfängerin sein, denn sie legt mir keine Handschellen an und packt mich einfach so ins Auto. „Zentrale, wir haben Blance. Ich wiederhole nochmal wir haben Blance“, sagt die Frau in ein Handy. „Ja, sie hat mich“, lache ich und sie starrt mich empört an. „Sei still“, faucht sie mich an und ich grinse nur dämlich. „Okay“, meine ich und bin still. Sie fährt los und stellt mir immer wieder Fragen, die ich aber nicht beantworte. Die Polizistin und ich sind die Einzigen in diesen Wagen und der Rest ist nicht vor, nicht neben, oder hinter uns. „Gut so“, denke ich mir, als wir bei einem Stau stecken bleiben. Ich schaue mich im Wagen um und kann vor mir Handschellen erkennen. Vorsichtig und leise nehme ich die Handschellen und die Polizistin konzentriert sich auf den Verkehr. Prompt lege ich ihr die Handschelle an und kette sie am Lenkrad fest. „Verdammt, was sollte das?“, schreit sie mich wütend an und versucht mich zu packen, aber ich springe aus dem Auto und renne in den Wald, welcher sich neben der Straße erstreckt.

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