Chapter 1

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Anneke saß in ihrem kleinen vollbepackten Auto auf den Weg nach Dortmund in ihre erste eigene Wohnung. Eigentlich sollte sie erst in 2 Stunden losfahren, aber sie hielt es nicht mehr aus sich anzuhören, dass dies der größte Fehler ihres Lebens sein wird und das sie ohne ihren Vater gar nicht klar kam. Ihre Mutter stand nur daneben und hat nichts gesagt, so wie die letzten 6 Jahre. Man sollte meinen sie führt gar kein selbstständiges Leben mehr.

 Annekes Familie besteht aus einem Erfolg Süchtigen egoistischem Vater und einer Mutter die keine eigene Meinung mehr vertritt, weil sie sonst großen Streit mit ihrem Ehemann hat. Anneke nahm sich ihre Eltern aus Beispiel, wie man es nicht macht, wie man sein Leben nicht lebt und wie mein kein Kind liebevoll erzieht. Nach außen sah die Familie Winther allerdings wie eine liebliche Vorzeigefamilie aus. Ja, man könnte fast meinen, wenn man ihnen über den weg läuft, dass Harmonie und Liebe bei ihnen groß geschrieben wird, aber Anneke wusste wie es wirklich war. 

Auf der Autofahrt wurde ihr erst bewusst, wie frei sie sich fühlte. Keiner der ihr etwas vorschrieb oder ihre wenigen Entscheidungen die sie alleine treffen durfte, in Frage stellte. Nur sie, ein neues Leben und hoffentlich auch endlich Freunde, die nicht nur auf ihr äußerstes achten, sondern sie selbst sehen. Ein Fußballverrücktes Mädchen, dass ehrgeizig aber auch witzig ist. Anneke wünscht sich nichts mehr als eine Freundin und vielleicht einen Familienersatz. 

Nach 6 Stunden Auto fahren kam sie endlich an ihrem Apartment an. Sie hatte Glück das sie ein so schönes und vor allem zentralgelegenes Apartment gefunden hatte. Das hatte sie allerdings zum großen Teil ihren hohen Gehalt zu verdanken, dass sie beim BVB bekommen wird. Sie hatte direkt vor dem Wohnblock einen Parkplatz gefunden und hatte auch direkt festgestallt das es zum Glück einen Fahrstuhl gibt. So muss sie ihre ganzen Kisten und Koffer nicht einzeln hochschleppen. Vor zwei Tagen war schon der Umzugslaster da und hat die Möbel in die richtigen Räume gebracht, so das Anneke nun nur noch ihre Koffer auspacken musste und anfangen konnte zu dekorieren. 

Allerdings musste sie das nach hinten verschieben, denn sie hatte nur Zeit ihre Sachen nach oben in ihre Wohnung zubringen, da sie dann direkt los musste nach Brackel um sich dort vorzustellen und ihre Vereinskleidung abzuholen. 

Sie stieg also zurück in ihr Auto und schaltete das Navi ein, damit sie schnellst möglich zum Trainingsgelände kommt, wo sie dann hoffentlich schon ihre ersten zukünftigen Kollegen kennenlernt kann. 

Als sie auf dem Parkplatz ankam und ausstieg, war sie beeindruckt. Sie kannte zwar das Trainingsgelände, aber in echt sah es nochmal viel größer aus. Sie ging schnellen Schrittes durch die Eingangstür, wo sie direkt mit jemanden zusammen stieß und ihre Physiobücher nacheinander auf den Fußboden oder ihre Füße fielen. 

"Ach, verdammt! Kannst du nicht aufpassen wo du hingehst??", motzt sie ein junger Mann an. 

"Ich soll aufpassen wo ich längs gehe? Vielleicht solltest du deine Augen mal nach vorne richten und nicht auf dein dämliches Handy, dann würden meine Bücher jetzt auch nicht auf dem Boden liegen", rechtregelt Anneke die Person ihr gegenüber, während sie sich schon hingehockt hat um ihre dicken Bücher wieder zu stapeln und auf den Arm zunehmen. 

"Du hättest dich auch einfach entschuldigen können, anstatt hier so eine Szene zumachen!" Nun war Anneke völlig perplex. Sie solle sich für etwas entschuldigen, wofür sie nicht einmal etwas konnte? Niemals. 

"Ich mich entschuldigen? Du hast sie ja nicht mehr alle!" Sie wartete gar nicht auf eine Antwort von ihrem gegenüber, sondern ging einfach. Aber nicht ohne ihm das erste mal ins Gesicht zusehen, damit sie überhaupt wusste, wer so unverschämt zu ihr war. Als sie in sein Gesicht schaute, stockte ihr kurzzeitig der Atem. Ihre hitzige Diskussion hatte sie gerade mit Marco Reus geführt. 

Sie drehte sich schnell um und ging mit hochrotem Gesicht in das Gebäude rein, aber nicht ohne sich selbst zu zuflüstern, wie dumm sie nur sei. Drinnen suchte sie dann nach Lucien Favre, der mit ihr die Formalitäten noch einmal durchgehen sollte, weil die Geschäftsebene im Moment so viel mit dem Wintertransfer zutun hat. Außerdem wird Anneke eng mit Lucien zusammen arbeiten. Als sie sein Büro erreicht hatte, klopfte sie vorsichtig an und wartete bis sie rein gebeten wird. 

"Hallo Herr Favre, mir wurde in einer Email mitgeteilt das ich mich einen Tag vor meinem ersten Arbeitstag bei Ihnen melden sollte, bezüglich der Formalitäten und der Vereinskleidung. Mein Name ist Anneke Christiansen.", stellte sie sich vor. Denn Text war sie seit Tagen schon immer im Kopf durchgegangen, damit sie bloß nichts falsches sagte und sie war wirklich zufrieden mit sich. 

"Ah Frau Christiansen, die neue Physioteamleitung. Freut mich sie kennenzulernen, aber nennen sie mich doch bitte Lucien. Wir werden ja jetzt öfter miteinander zutun haben." 

"Danke,  dann nennen sie mich bitte Anneke." 

"Also Anneke, mir wurde gesagt, dass du noch den Vertrag unterschreiben musst, Klamotten bekommen sollst und einen kleinen Rundgang. Ich habe leider nicht allzu viel Zeit wegen des Trainings, deswegen werden wir zusammen nur einmal die Klamotten holen und du darfst dann den Vertrag unterschreiben, den Rundgang macht einer meiner verletzten Spieler. Ich gebe dir gleich die Klamotten die du bitte direkt anziehst, damit wir heute schon das Foto machen können, wenn du deinen Vertrag unterschreibst. Wir treffen uns dann nebenan im Pressekonferenzraum.", erklärte Lucien Anneke schnell, aber dennoch freundlich. 

Anneke hatte dem ganzen gefolgt und saß nun in BVB Trainingsanzug und Poloshirt im Presseraum und unterschrieb ihren Vertrag. Währenddessen prasselte sie ein Blitzlichtgewitter auf sie ein. 

"Freut mich sehr in Zukunft mit dir zusammen zuarbeiten Anneke. Morgen ist um 08:00 Uhr das erste Training, bei dem du bitte dabei bist, damit du die Mannschaft kennenlernst und dein Physioteam. Du kannst dann vorne im Gang warten, es wird gleich ein Spieler kommen und dir alles zeigen." 

"Vielen dank Lucien. Dann bis Morgen!", verabschiedete Anneke sich freundlich und war gespannt wer ihr gleich das Trainingsgelände zeigen wird. 

Während sie im Flur wartete schaute sie sich die Bilder an der Wand an, die die Mannschaft bei Meisterschaftsfeiern zeigten oder das Spiel 1997 gegen Juventus Turin, wo sie die Champions League gewannen. Anneke war unfassbar stolz nun diesen Verein auf der Brust tragen zu dürfen. 

Physiotherapeutin oder doch Geliebte?Where stories live. Discover now