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Clarks pov

Das Büro wirkt für mich auf eine schräge Art fremd und auch so alltäglich. Ohne Pam fehlt einfach etwas. Der Raum ist nicht so lebhaft und gefüllt mit Freude wie sonst.

Sie war nicht da. Sie ist nicht zum Meeting gekommen. Auch wenn es so besser ist, tut es so weh, dass sie nicht da war. Eine Stunde lang, habe ich dieses leere Gerede über mich gehen lassen. Mir haben ihre cleveren Ideen gefehlt, die sie mir während dem Meeting sonst immer mitteilt. Alleine dass sie in der Nähe ist, beruhigt mich unglaublich. Ohne sie ist meine Laune die ganze Zeit im Eimer. Auch ihr Geruch geht mir einfach nicht aus der Nase.

Ich wünschte sie würde jetzt mit ihrer provozierenden Art in das Büro kommen und mir meinen Kaffee geben. Ich könnte ihren süßen Po betrachten, während sie wieder davon geht und mir wünschen, dass sie wieder herein kommt.

die Tatsache, dass sie nebenan im Büro sitzt, lässt mich hibbelig werden. So nah und doch so weit weg...

In diesem Moment bemerke ich etwas auf meinem Schreibtisch, was ich davor nicht bemerkt habe.

Ein einfacher Umschlag, aber ich erkenne ihre Handschrift sofort.

In schwungvoller und schnörkeliger Handschrift steht mein Name auf dem weißen Briefumschlag.

Warum sollte sie mir einen Brief schreiben?

Schnell öffne ich den Umschlag und zerreißen ihn dabei fast, da ich unbedingt wissen will, was darin steht.

Liebster Clark,

Wenn du das liest, habe ich einen Entschluss gefasst, der für uns beide am besten ist. Ich finde wir sollten unseren Weg von nun an getrennt gehen, denn obwohl du vielleicht meine Liebe des Lebens bist, habe ich in der Zeit in der ich dich gekannt habe zu oft geweint und mir Sorgen gemacht, als dass ich mein Leben glücklich geführt habe und so sollte einen gesunde Beziehung in meinen Augen nicht sein.

Eins solltest du aber wissen: Du bist ein wundervoller Mensch. Innerlich wie äußerlich. Du hast mich glücklich gemacht, aber die meiste Zeit ging es mir einfach nicht gut und diesen Stress kann ich mir nicht mehr antun. Du hast mich zum Lachen gebracht und mir vollkommen neue Welten offenbart. Wenn du da warst hat alles in mir immer angefangen zu prickeln. Ich bin sehr dankbar für dieses Kapitel in meinem Leben, aber es geht für mich weiter. Ich bin mir sicher, dass du eine wundervolle Frau finden wirst, aber leider kann ich es nicht sein.

Das Bild auf dem zu sehen ist wie ich Ethan küsse würde vollkommen aus dem Kontext gerissen. Ich habe für ihn nie empfunden wie ich für dich empfunden habe. Wie dumm und unlogisch das auch klingen mag, aber mit diesem Kuss habe ich versucht ihm zu helfen ein Mädchen zu finden, ihn ein bisschen interessanter zu machen.

Clark, ich liebe dich und deshalb bin ich ehrlich zu dir und rate dir die Seiten, die immer nur ich von dir gesehen habe, auch anderen zu zeigen. Ich möchte, dass alle den witzigen, charmanten und etwas schrägen Clark kennen, den ich immer in dir gesehen habe.
Verschleiß dich nicht immer so sehr gegenüber Anderen. Ich weiß, dass du das tust, um dich zu schützen, aber du stehst dir selbst im Weg.

Ich hoffe du führst noch ein langes und erfülltes Leben. Ich werde dich sehr vermissen.

Mein Kündigungsschreiben liegt bei. Bitte such mich nicht und komm nicht zu mir.

In Liebe
Pamela

Bis sie auf das Blatt Papier fällt, bemerke ich die Träne, die meine Wange herunter fließt gar nicht.

Wie eine Hand schließt sich die Trauer um mein Herz und drückt es fest. Mein Körper ist taub und weitere heiße Tränen tropfen auf ihren Brief. Die Leere, die mich erfüllt breitet sich immerweiter aus.

Sie ist weg...

Wie gelähmt sitze ich auf dem Stuhl, unfähig mich zu bewegen, als sich etwas in mir rührt. Ich selber kann nicht definieren, ob es Trauer oder Wut ist. Alles in mir sträubt sich dagegen den wichtigsten Menschen in meinem Leben einfach so zu verlieren ohne etwas dagegen machen zu können.

Sofort stehe ich auf und rausche aus meinem Büro.

Ich trete in ihr Büro neben an, doch niemand ist drin. Alles ist aufgeräumt und unangerührt. Frustriert drehe ich mich um und eile zum Aufzug. Vor meinem Inneren Auge sehe ich Gesicht und es beflügelt mich nur noch mehr sie in meinem Leben zu behalten.

Sie muss einfach bei sich zu Hause sein. Wo sollte sie denn sonst sein?

***

Ungeduldig drücke ich auf die Klingel.

Hat sie es gehört?
Am besten kliofe ich einfach noch mal.

Frustriert klopfe ich und versuche durch den Türspion zu blicken.

Auf einmal öffnet sich die Tür.

"Kann man nicht einmal-", meckert sie, verstummt jedoch als sie mich sieht. Sie öffnet ihren Mund, schließt ihn dann aber wieder, als hätte sie sich umentschieden. Schließlich sagt sie doch etwas.

"Clark"

Ich stehe währenddessen wie eine Gurke im Türrahmen und weiß nicht was ich sagen soll.

"Hast du meinen Brief gelesen?", fragt sie mich.

"Ja, aber nein... Also ich hab ihn schon gelesen, aber..ich-", versuche ich zu erklären, doch sie unterbricht mich.

"In diesem Brief steht alles, was ich zu sagen habe und ich habe ausdrücklich geschrieben, dass du nicht zu mir kommen sollst", meint sie mit zusammengezogen Augenbrauen und blickt mich abwartend an.

"Ja, aber der Antrag wurde abgelehnt." Ich könnte mich selber für meine Antworten schlagen, aber mein Gehirn bringt gerade einfach nichts mehr zustande.

"Clark!Das ist kein Witz!"

"Ich dachte ich hätte dich verloren", antworte ich ihr ehrlich und Blicke in ihr aufgebrachtes Gesicht,"und dass will ich nicht, weil ich dich liebe und du alles für mich bedeutest"

Boss or more?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt