Kapitel 6

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Er zog sie näher an sich, Sie sah die Spiegelung ihres eigenen Gesichtes in seinen eisblauen Augen, die sie wie Diamanten anstrahlten. Sie kamen sich immer näher, sodass sie die feine Narbe an seinem Auge deutlich erkennen konnte, bis sich ihre Lippen schließlich berührten. Erst sanft, dann immer heftiger küssten sie sich. In dem Kuss lag viel Leidenschaft und sie vergaß alles um sich herum. Kein Ton war mehr zu hören und ihr Herz schien vor Glück zu zerspringen. Als sie sich schließlich voneinander lösten, streichelte er mit seiner menschlichen Hand über ihre Wange. Sie versank in seinen wunderschönen Augen und es war als war, als würden die Worte, die dann aus seinem Mund kamen aus weiter Ferne kommen, „Ahsoka, ich l-".
In dem Moment wurde sie von dem schrillen Piepen ihres Comlinks aus ihren Träumen gerissen. Erschrocken fuhr sie aus dem Schlaf hoch und saß kerzengrade in ihrem Bett. Fahrig tastete sie nach dem Gerät und die Stimme ihres Meisters drang in ihre Ohren. Ihr Herz raste immer noch wie verrückt. „Ahsoka, ich komme in 15 Minuten runter um dich abzuholen. Du bist doch fertig oder ?" Oh Gott, sie musste viel länger geschlafen haben, als sie ursprünglich angenommen hatte. „Öhm... Klar bin ich fertig, wir sehen uns dann.", schwindelte sie, legte auf und sprang hastig vom Bett, um schnell ins Bad zu rennen. Entgeistert betrachtete sie ihr Spiegelbild, mit den Händen auf den Rand des Waschbeckens gestützt. Was ihr da entgegenblickte sah ganz und gar nicht so aus, als ob es bereit wäre jetzt zu einem Bankett zu gehen. Das einzig positive, das sie in diesem Moment sehen konnte war, dass sie sich immerhin nicht die Haare machen musste, denn ihre Lekku saßen unverändert an Ort und Stelle. Ein wenig Make-up wäre hingegen nicht schlecht, wie sie bei der genaueren Betrachtung ihrer Augenringe feststellte. Man hätte sie glatt für einen Panda halten können. Schnell duschte sie und probierte dann so gut es eben ging den Schaden in ihrem Gesicht zu beschränken. Danach stolperte sie zum Kleiderschrank und suchte hektisch nach einem dem Anlass entsprechenden Kleid. Schließlich, nach einer halben Ewigkeit wie ihr schien, hatte sie sich für ein dunkelblaues, bodenlanges Abendkleid, mit goldenen Verzierungen an den Rändern, entscheiden können. Es war äußerst eng geschnitten, sodass sie sich kaum traute einzuatmen und es war für ihren Geschmack ziemlich tief ausgeschnitten. Doch nachdem sie sich erst einmal hereingequetscht hatte, hatte sie weder Zeit noch Lust es wieder auszuziehen und nach einem neuen zu suchen.
Sie hastete wieder ins Bad, um nach goldenem, zu dem Kleid passenden Schmuck zu suchen. Sie vermisste die Silkaperlenkette, die normalerweise ihren Stand als Padawan zeigte, die sie aber auf dem Einsatz natürlich nicht tragen durfte, um nicht aufzufallen. Stattdessen hängte sie an deren Stelle also goldene Bänder und entschied sich für eine goldene Kette, die einen winzigen Vogel als Anhänger hatten. Ihr Volk hatte es ihr zum Abschied geschenkt, als sie als kleines Kind zum Jedi-Orden gegangen war. Zum Schluss steckte sie sich noch ein paar Kreolen an.
Keinen Moment zu früh war sie fertig geworden, denn kaum hatte sie den zweiten Ohrring angesteckt, da klopfte es schon an die Tür. Auf dem Weg dorthin schnappte sie sich noch ein Paar goldener Highheels, die sie sich noch während dem Laufen anzog. Sie öffnete versehentlich die Tür, als sie sich an der Klinke abstützte und verlor dadurch, und weil sie nur auf einem Fuß stand, das Gleichgewicht. Sie stürzte nach vorne und fühlte plötzlich zwei starke Arme, die sie auffingen und wieder auf die Füße zogen. Das Blut schoss ihr ins Gesicht, als sie sah, wer sie da gerettet hatte. Ihr Meister grinste sie verwegen an, „Nicht so stürmisch Snips. Hast du es etwa so eilig zu mir zu kommen ?" Um ihre Verlegenheit zu verbergen beugte sie sich herunter und zog sich den zweiten Schuh an. Als sie sich wieder erhob tat sie, als wäre nichts gewesen und musterte ihn von Kopf bis Fuß. Auch er hatte sich zurecht gemacht. Er trug einen noch feineren Smoking als zuvor und hatte sich die Haare gekämmt, sodass sie weniger verstrubbelt aussahen. Es schien, als hätte er sie ebenso gemustert, denn langsam verwandelte sich sein entwaffnendes Lächeln in Staunen und er stammelte, „Wow Ahsoka du, du siehst unglaublich aus." Schon wieder drohte sie zu erröten, doch stattdessen boxte sie ihn einfach unsanft gegen den Oberarm und entgegnete, „Du siehst aber auch nicht schlecht aus Skyguy." Sie zwinkerte ihm zu, machte auf dem Absatz kehrt und schritt erhobenen Hauptes den Gang herunter, was gar nicht so einfach war, wenn man die Höhe der Schuhe bedachte, die sie im Vorbeigehen ausgewählt hatte. Sie musste sich voll und ganz darauf konzentrieren nicht zu stolpern oder gar hinzufallen, um sich weitere Blamagen zu ersparen. So kam es, dass sie erst im letzten Moment bemerkte, dass Anakin ihr gefolgt war und sie geschickt bei sich unterhakte.
Als sie schließlich an dem riesigen Saal angekommen waren, öffneten zwei Portiers die gewaltigen Tore und ihnen bot sich ein Bild, wie sie es noch nie zuvor gesehen hatten. Laut dröhnte die Musik durch den Raum und überall tanzten fein angezogene Leute in den verschiedensten Tanzstilen. Sie merkte, wie ihr Mund vor Staunen aufklappte und schloss ihn gleich wieder. Gemessenen Schrittes liefen sie in den Raum, unschlüssig, was sie nun tun sollten. Doch Anakin nahm ihr die Entscheidung ab. Er nahm sie bei der Hand und bat sie um einen Tanz. Zögernd willigte sie ein. Ein langsames Lied lief jetzt und sie tanzten eine Art langsamen Walzer. Sie standen so nah beieinander, dass ihre Kehle eng wurde und sie Angst hatte, sie könnt einfach in Ohnmacht fallen. Sie wagte nicht ihm ins Gesicht zu blicken aus Angst ihr Herz könnte stehen bleiben. So begnügte sie sich damit auf ihre Füße hinabzublicken, die sich langsam zum Takt der Musik bewegten. Trotzdem brachte sie es fertig, ihm ungeschickt auf den Fuß zu treten, woraufhin sie errötend aufblickte und verlegen eine Entschuldigung murmelte. "Macht doch nichts", flüsterte er ihr ins Ohr. Sie bemerkte, wie sie am ganzen Körper Gänsehaut bekam, als sie seinen Mund so nah an ihrem Ohr spürte. Sein warmer Atem legte sich auf ihre Haut und löste ein Kribbeln aus, dass sich über ihren gesamten Körper ausbreitete. Sie merkte, dass sie das nicht mehr lange aushalten würde. Als der Titel vorbei war und ein etwas flotteres Lied spielte, nutzte sie die Gelegenheit, um sich sanft von ihm zu lösen und raunte ihm etwas zu, von wegen sie würde Getränke suchen gehen. Ein wenig enttäuscht starrte er ihr hinterher.

Ahsoka taumelte durch die Menschenmasse hin zur Bar, an der sie sich schwer auf einen der Hocker fallen ließ. In ihren Ohren rauschte es, sie war nicht ganze Herr ihrer Sinne. Was war da gerade bitte passiert? Konnte das wirklich wahr sein? Oder war das wieder nur eine dieser brüderlichen Gesten gewesen ? Wäre es nicht so dann... Nein sie durfte nicht einmal im Entferntesten daran denken. Es war einem Jedi einfach nicht gestattet. Sie musste sich einfach zusammenreißen, sowohl um seinet-, als auch um ihretwillen. Sie fuhr blitzschnell herum, als sich auf einmal ein Schatten auf sie legte.

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So meine Lieben, es tut mir echt mega leid, dass so lange nichts gekommen ist, aber ich hatte viel Stress in der Schule und hatte auch keine wirkliche Motivation weiterzuschreiben. Jetzt habe ich allerdings bald wieder viel Zeit und auch wieder ein paar Idee. Vielleicht liegt das daran, dass ich gerade wieder The Clone Wars gucke. Ich werde mich bemühen bald weiterzuschreiben!

Küsschen, Helena

Love on CorelliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt