Das Monster

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Die Schritte wurden leiser und das Echo, welches sie hinterließen, wanderte noch einmal durch das ganze Gebäude.
Das kleine Mädchen war so verängstigt, dass sie noch für einige Minuten in ihrem Versteck verharrte.
Als sie sich nun endlich etwas beruhigt hatte, verließ sie ihre sichere Zuflucht.

Die Uhr schlug 12.

Die einzige Lichtquelle im ganzen Haus war das schwache Licht des Mondes durch die riesigen Fenster, welches langsam hinter einer Wolke zu verschwinden schien.
Um sicher zu gehen, das dieses schreckliche Monster nicht doch am scheinbar endlosen Gang auf sie wartete, schaute das Mädchen, bevor sie den Gang betrat, einmal lange und genau in beide Richtungen.

Sie erstarrte.

Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, während sie am ganzen Leibe Gänsehaut bekam.
Ohne einen einzigen Laut von sich zu geben, rollten die ersten Tränen ihre Wange herab.

Direkt neben ihrem Ohr vernahm sie das Geräusch einer schwer atmenden Person.
Sie spürte die warme Luft, die aus dessen Mund kam.
Eine Hand packte sie an ihrer Schulter.
Zitternd drehte sie ihren Kopf, um die Person zu erblicken.

Vielleicht war das alles nur Einbildung?

Nach all dem was sie bis hierhin durchgemacht hatte, würde sie dies nicht mehr großartig wundern.
Doch so sehr sie es sich auch wünschte, dass nichts hiervon der Realität entsprach, so sehr wurde sie auch enttäuscht.

Das Mädchen hob ihren Blick.

Was auch immer es war... es starrte sie mit weit aufgerissenen Augen an und hatte ein so breites Grinsen, das es von einem Ohr bis zum anderen reichte.

Ghost BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt