1. He

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Hoseok

An jenem Abend erblickten meine Augen zum ersten Mal seine wunderschöne Erscheinung. Von weißem, sanften Stoff bedeckt bewegte er seinen schlanken Körper rhytmisch zur sinnlichen Musik, welche den, in lilafarbenes Licht getauchten Raum, mit seinen sanften Klängen füllte. Ich ließ mich auf einem Sessel in seiner Nähe nieder, betrachtete ihn wie hypnotisiert. Unsere Blicke trafen sich einmal, zweimal, beim dritten Mal stieg er von der Bühne herunter, suchte gewollt meine Nähe, als er sich auf meinem Schoss niederließ, seine Arme um meinen Nacken legte und mich erotisch grinsend ansah. Ihn aus meinem Willen heraus zu berühren war mir verboten, der Barbesitzer erlaubte diese Art des Körperkontaktes nicht. Daher genoss ich die sanften Bewegungen seines leicht bekleideten Körpers gegen Meinen, welche von ihm gewollt waren. 

Seine Nähe machte mich wahnsinnig, seine Nähe süchtig. 

Das Gefühl, ich würde ohne den Kontakt zu ihm sterben, überstieg meine Vernunft, auch nur einen Tag ohne ihn leben zu können. Ich rutschte in eine Wiederholungszeitschleife, von Tag zu Tag stieg mein Bedürfnis danach, ihn zu sehen.

Von Woche zu Woche wuchs der seelische Schmerz, wenn er sich nicht in meiner Nähe befand. Das Stechen in meiner Brust wurde zu einem schmerzvollen Dauerzustand. Die kurze Zeit, wo ich seine Nähe spüren konnte, war nur ein kleines Licht der Freude, welches in meiner Dunkelheit existierte. Er schien von meiner trüben Seite nichts zu bemerken, ich verdrängte sie von Mal zu Mal mehr. Süß lächelnd sah er mich an, strich mit seinen schlanken Fingern sanft eine Strähne meiner weißen Haare hinter mein Ohr. 

Die Uhr schlug 23.00 Uhr, es wurde Zeit.

Seine weiche Stimme flüsterte sanft die Worte "Wir sehen uns morgen mein Hübscher" in mein Ohr, sanft platzierte er einen leichten, süßen Kuss auf meiner Wange.

Einige Tränen verließen meine Augen, als ich die Stelle berührte, meine Beine trugen mich immer schneller die dunkle Straße entlang. Die Nacht wurde lang, die Müdigkeit nagte an mir, doch konnte ich kaum schlafen. Ich wollte an diesem Tag eigentlich 2 Songs zuende schreiben, doch hatte ich auch nach 3 Stunden nur 2 weitere Zeilen fertig geschrieben. 

Es frustrierte mich kaum, da ich den Grund kannte. Daher wunderte es mich auch nicht, dass sich mein Zustand auch nach 2 Tassen Kaffee nicht verbesserte. Entgegen der Logik versuchte ich noch irgendwie eine relativ gute Idee in die 2. Bridge umzuwandeln, erwartenderweise tippte ich allerdings nur mit meinem Stift auf meinem fast leeren Blatt herum. Mein Kopf fühlte sich schwer an, der Tisch schien immer näher zu kommen. Das Bild vor meinen Augen flackerte, de Farben verschwammen ineinander als wäre ich betrunken. 

Weniger frustriert als aufgebend legte ich den Stift zur Seite und lehnte mich in meinem Stuhl zurück, ließ meinen Kopf in meinen Nacken fallen und starrte an die Decke. Vor meinen Augen tanzten Punkte auf der Oberfläche, mein Stuhl kippte immer mehr nach hinten. Trotz meiner Benommenheit erkannte ich, dass das Endergebnis wohl sehr schmerzhaft werden würde, setzte mich darauffolgend wieder einigermaßen aufrecht hin. Meine Beine schwer wie Blei, zog ich mich an meinem Tisch in eine relativ aufrechtstehende Position. Die Punkte wegzublinzeln funktionierte meiner Erwartung folgend nicht so gut, meine ersten Schritte zur Tür schienen von Glück gezeichnet, dass ich nicht den Boden geküsst hatte. Ich lehnte mich an den Rahmen, beobachtete den scheinbar immer schneller werdenden Zeiger der Uhr. 

Meinen derzeitigen Zustand zutiefst verfluchend versuchte ich möglichst sicher an den Spiegel zu gelangen, die zu erwartender Reflexion gefiel mir nicht so sehr. Ein leises Stöhnen verließ meine Kehle, meine bleiche Hand glitt, möglicherweise in der Absicht meine Frisur zu retten durch die einzelnen weißen Strähnen. Wie in Trance versuchte ich in meine Schuhe zu kommen, mein gesunder Menschenverstand schien nicht mehr existent, sodass ich darauffolgend, nur mit meinem Hausschlüssel in der Tasche, ins Treppenhaus hinausstolperte, die Treppe trotz meiner geistigen Abwesenheit nicht hinunterstürzte und hinaus auf die Straße gelangte. 

Die kalte Oktoberluft schlug mir ins Gesicht, doch erschien sie mir nicht störend. Ich lehnte mich an die Hauswand, richtete mich aufrecht auf und trat langsam aber bestimmt Schritt für Schritt vorwärts. 

Die Straße erschien mir endlos lang, die Umgebung veränderte sich immer mehr. Kalter Regen prasselte auf mich nieder, ließ mich trotz meines Zustandes mein Gesicht verziehen. Bunte Reklame leuchtete mir entgegen, die Dunkelheit verdrängte sich etwas. Die bisherige Stille schien sich zu lösen, ob ich mir dieses leise Weinen einbildete konnte ich nicht ausmachen. 

Ich blickte in die vermeintlich richtige Richtung, meine Augen weiteten sich erschrocken auf den Anblick, welcher sich mir bot....


Hello Friends <3,

Ich bin wieder am Start mit einer neuen FF. 

Viel Spaß beim Lesen <3


BubbleGum_Maknae <3

Dancer / 2WonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt