Ich stapfe durch ein Gewässer ohne Farbe, ohne Form.
Jeder Schritt wird begleitet von den immer gleichen Geräuschen. Plitsch, platsch.
Der Weg vor mir ist verliert sich im Nichts. Ich laufe einfach weiter ziellos, solange mich meine Beine tragen. Plitsch, platsch.
Es ist schon lange kein Gehen mehr, es ist eher ein Waten, ein Schlurfen. Ich kann meine Füße kaum heben. Es reicht aber für das, was ich kenne. Plitsch, platsch.
Ich habe keine Richtung, ich habe keinen Ursprung. Ich habe nur mich und den Widerstand des Wassers. Plitsch, platsch.
Ich halte inne. Stille.
"Wieso bleibst du stehen? Du bist doch immer schon gegangen!"
War das ich? Höre ich mich so an?
"Worauf wartest du? Es gibt eh nichts anderes für dich!"
Ich stapfe weiter. Plitsch, platsch.
"Plitsch, platsch. Plitsch, platsch."
Genau.
Ich lasse mich fallen. Platsch.
"Warum liegst du jetzt? Du enttäuscht mich!"
Ich bleibe liegen und höre den Wellen zu, die ich erschuf.
"Wer hat dir das erlaubt? Du bist doch kein Musiker!"
Ich richte mich auf, bleibe aber sitzen. Mit meinen Händen bringe ich das formlose Wasser zum Singen.
Ich strahle auf und taste mich mit meinen nassen Händen ab. Von den Beiden über den Rumpf bis zum Kopf.
"Was hast du vor?"
Ich packe mir in den Nacken und ziehe. Ich ziehe an den Wirbeln. Die singenden Wellen werden übertont. Wieder macht es plitsch, platsch.
Plitsch, platsch, plitsch, platsch.
Das, was ich für mein Haut und Haar hielt, trennt sich von mir. Es regnet auf das farblose Gewässer, das jetzt das rot gesprenkelte Gewässer ist.
Vor mir halte ich eine Kreatur. Sie windet sich. Hin, und her.
Aus mir kommt eine Stimme, die meine Brust mit Wärme füllt.
"Du bist nicht länger Teil von mir."
Die Kreatur faucht. Sie dreht sich und krümmt sich. Plitsch, platsch.
"Du wirst ohne mich sterben! Nur durch mich konntest du erst so weit kommen!"
Ich erhebe wieder meine Stimme.
"Du bist nicht länger Teil von mir. Verrecke."
Ich werfe den Wurm beiseite und lasse mich wieder fallen.
Das Wasser fängt mich wortlos auf.
Wärme. Ich versuche mich hinzustellen.
Ich habe eine Richtung. Meine Zukunft strahlt mich an.