Jesy kommt

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Nächster Morgen

Ich wache durch ein klirrendes Geräusch auf, woraufhin ein Fluchen ertönt. Ich öffne meine Augen. Draußen ist es schon hell. Ich stehe langsam auf und stütze mich auf meine Krücken. Ich hab eigendlich ganz gut geschlafen, trotz der Schmerzen. Ich gehe aus dem Zimmer und sehe Perrie mitten auf dem Flur stehen. Vor ihr viele zerbrochene Glassplitter und irgendwas flüssiges. Als sie mich bemerkt flucht sie wieder laut.

Perrie: SHITT!

Jade: Hey, was ist denn los?

Perrie: Ach ich wollte dir einen heißen Kakau ans Bett machen, aber dann ist mir natürlich die Tasse aus der Hand gerutscht.

Jade: Das ist lieb von dir. Komm wir gehen jetzt einfach runter und ich mach mir einfach noch einen Kakau, dann können wir zusammen sitzen.

Perrie: Okay, zieh du dich erstmal um und ich mach schonmal die Scherben weg. Ach ja und du kannst ruhig Sachen von mir zum anziehen nehmen. Deine Sachen sind sowieso dreckig.

Ich sage nichts mehr und gehe ins Badezimmer. Kaum bin ich drin atme ich tief aus. Wow, sie wollte mir einen Kakau ans Bett machen und ich kann ihre Sachen nehmen. Das ist echt total süß von ihr.
Plötzlich klopft es an der Tür.

Perrie: Ist alles gut? Brauchst du Hilfe?

Jade: Ne, alles gut. Hab auch keine so große Schmerzen mehr wie gestern.

Perrie: Das ist gut. Ich bin dann schonmal unten. Soll ich dich wieder die Treppe runtertragen?

Jade: Ich glaub runter kann ich gehen.

Perrie: Okay

Ich gehe schnell aufs Klo und putz mir meine Zähne und dann gehe ich in Perries Zimmer und gucke in ihren Kleiderschrank. Alles nur Markenklamotten, wo ein T-Shirt bestimmt 40 Euro kosten. Ich gucke weiter hinten und finde tatsächlich einen Jogginganzug mit Olaf drauf. Olaf kenne ich sogar noch. Den Film Eiskönigin habe ich früher mit meinen Eltern gesehen und ich fand die Story und Musik einfach klasse. Ich ziehe ihn schnell an und gehe dann zur Treppe. Schritt für Schritt gehe ich runter, bis ich endlich unten angekommen bin. Aus der Küch höre ich schon leise Musik und der Duft von Kaffee kommt mir in die Nase. Als ich in die Küche gehe, dreht sich just in diesem Augenblick Perrie um. Sie scannt meinen Körper und lächelt.

Perrie: Wow, du hast meine Lieblingsklamotten an. Hast du sie ganz hinten gefunden?

Jade: Ich wollte keine Markenklamotten anziehen, also hab ich weiter hinten im Kleiderschrank geguckt.

Perrie: Is schon gut. Ich hab dir schon einen Kakau gemacht und mit einen Kaffee.

Jade: Das ist lieb von dir. Warum machst du eigendlich so viel für mich. Ich meine, du hast mir erstmal im Park geholfen, dann hast du mich sogar noch ins Krankenhaus gebracht und hast mich danach auch noch bei dir aufgenommen.

Perrie: Du warst in Not und ich hab genug Platz hier, außerdem finde ich dich echt sympatisch. Du hast es nicht verdient auf der Straße zu leben, deswegen lasse ich dich hier bei mir wohnen.

Jade: Ich darf wirklich hier bleiben?

Perrie: Ja, wir gehen heute noch einkaufen und holen erstmal deine Medizin und dir was neues zum anziehen. Du kannst auf keinen Fall deine schmutzigen Sachen anziehen.

Jade: Ich hab ja nur die eine Sache.

Perrie: Na siehste. Es wird bald Winter und du brauchst unbedingt schöne Klamotten, wenn du einen Job haben willst.

Jade: Ich hab sowieso keine Chance auf einen Job. Ich hab noch nicht mal einen Abschluss.

Perrie: Das macht nichts. Vielleicht kannst du erstmal bei mir arbeiten. Ich müsste nur meinen Vater fragen, aber er stimmt sowieso zu.

Jade: Das würdest du für mich tun?

Perrie: Ja klar. Ich weiß nicht wieso, aber ich will dir unbedingt helfen, ein richtiges Leben zu haben.

Jade: Warum?

Perrie: Keine Ahnung, ich finde dich einfach sehr sehr nett.

Jade: Du bist auch sehr sehr nett. Ich weiß garnicht wie ich dir danken soll.

Perrie: Musst du nicht, aber naja, du könntest doch etwas für mich tun.

Jade: Und das wäre?

Perrie: Zieh dich warm an und geh mit mir einkaufen.

Jade: Klar.

Ich dachte schon jetzt kommt so eine Bedingung wie du musst in zwei Wochen aber einen Job haben oder so. Eigendlich hätte ich es auch verstanden, wenn sie sowas gesagt hätte, aber ich fange an ihr zu vertrauen und sie glaube ich ein bisschen zu mögen.

Perrie: Ach ja, du kannst eine Jacke von mir nehmen.

Jade: Okay

Ich beeil mich schnell und stehe schon 5 Minuten später bereit im Flur. Perrie kommt auch schon die Treppe runter und wir gehen nach draußen zum Auto. Wir fahren um die 10 Minuten und halten dann bei einer Apotheke, wo nebenan gleich ein Einkaufsladen ist.
Wir steigen aus und holen mir meine Medizin ab. Danach kaufen wir sehr viele Lebensmittel ein und ich bin echt überfordert auf einmal so viel einkaufen zu können. Ich konnte mir sogar so viele Süßigkeiten wie ich will aussuchen. An der Kasse bezahlt Perrie schnell und ich kriege gleich ein schlechtes Gewissen, als ich den Preis sehe. Als wir alles verstaut haben, fahren wir wieder nach Hause und... Warte habe ich gerade ,,nach Hause" gesagt? Oh mann! Auf jeden Fall ist es schon wieder Mittag und Perrie macht mein Lieblingsessen Lasangne. Danach wird Perrie angerufen und verschwindet kurz in ihr Arbeitszimmer. Ich hingegen lege mich auf die Couch und schließe meine Augen eine Weile.

2 Stunden später

Ich öffne meine Augen und blicke direkt in zwei blaue Augen. Ich schrecke weg und stoße mich dabei an der Couchlehne.

Perrie: Oh sorry, ich wollte dich nicht wecken.

Jade: Hättest du ruhig machen können, ich wollte garnicht einschlafen, sonst kann ich heute Abend nicht einschlafen. Wie spät ist es denn schon?

Perrie: Es ist halb fünf. Da du ja jetzt wach bist, kann ich dir ja auch sagen, dass meine beste Freundin heute Abend noch kommt. Sie heißt Jesy und arbeitet auch bei mir oder eher gesagt bei meinem Vater. Ist das ein Problem für dich, wenn sie kommt?

Jade: Nein nein, alles gut.

Perrie: Sie ist auch wirklich nett.

Jade: Alles gut.

Perrie: Okay, weil eigentlich ist sie jetzt schon gleich da.

Jade: Na dann geh ich wohl nach oben.

Perrie: Hä warum?

Jade: Na, du willst doch bestimmt nicht, dass sie mich sieht oder?

Perrie: Doch natürlich. Ich hab ihr schon von dir erzählt. Sie freut sich dich kennenzulernen.

Jade: Wirklich?

Perrie: Ja klar.

Just in diesem Moment klingelt es an der Haustür. Ich stehe schnell auf und richte nochmal meine Haare und Kleidung.
Kurze Zeit später erscheint auch schon Perrie mit einer Frau an ihrer Seite. Sie hat braune Haare und sieht so alt wie Perrie aus.

Perrie: Jade, das ist Jesy. Jesy, das ist Jade.

In love with a homeless girl Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt