Gespräch

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Namidas Sicht:(2 Monaten nach dem Eintreffen auf dem Schiff von Kid)Der Wind wehte um meine Nase, als ich gegen Mittag im Krähennest stand. Ich war zwar wie ein Familienmitglied aufgenommen worden, dennoch kam ich mir anders vor. Mit den Ohren und dem Schweif kam ich klar, nur ich bin das einzige Mädchen an Bord. Wenn ich mal vergessen habe die Dusche ab zu schließen, könnte es sehr unangenehm werden. Oder wenn einer der Jungs mich wecken kommt. Außer Nicolas. Mit ihm unterhalte ich mich oft. Egal ob als Mensch oder als Puma. Es war zwar am Anfang etwas schwieriger ihn zu verstehen oder ihm nicht andauernd auf den schrägen Kiefer zu schauen. Er nahm für mich eine eher brüderliche Rolle an Bord ein. Auch in Städten wo wir waren, hatte er Typen verjagt, die mich belästigt oder beleidigt haben, mir hinter geguckt oder sogar wenn sie mich schräg anschauten hatten. Ich war ihm dankbar für alles was er für mich tat. Auch die anderen waren nett zu mir. Nur Kid war etwas abweisend. Nicolas meinte immer, er würde schon noch zeigen, dass er dich mag oder er hat ne harte Schale und nen weichen Kern. Vom Gefühl her, würde er mich nie mögen. Ich seufzte. Ein Lachen kam von hinten und ich wirbelte herum. „Denkt das Kätzchen wieder an unseren Captain?", Nicolas stand dort und rückte sein Mundtuch zurecht. „Was?", mit hoch roten Kopf „Stimmt nicht.". „Ach komm.", lachte der Ältere „Ich habe genug junge Puma Damen kennen gelernt um zu wissen, wenn sie jemanden mag. Man muss sie nur langsam auf den Zahn führen. Und da du so herzlich auf Kid reagiert hast, ist wohl was im Busch.". Ich mochte Kid, keine Frage. Er hatte sie schließlich vor ihrem Sklavenleben gerettet. Aber lieben? Ich kenne ihn ja nicht mal richtig. Ich beobachtete meinen Kollegen, wie er sich in den grauen Puma verwandelte und sich im Schatten des Krähennestes hinlegte. „Sag mal, Nick. Du wirkst immer so entspannt. Woran liegt das? Alle anderen sind immer so aktiv und gehen schneller hoch als andere.". Nicolas gähnte und blickte mich ruhig mit seinen gelben Augen an. Er kam zu mir und stellte sich auf die Hinterläufe um die Vorderpfoten auf den Rand des Nestes zu legen. „Hör zu, Namida. Ich bin nun mal nicht der jüngste und früher war ich ein starker Krieger. Doch wir Pumawandler sterben aus, da unsere Köpfe als Trophäen sehr hoch angesehen sind, war ich oft der Gejagte. Jetzt wo ich bei Kid bin genieße ich den Rest meines Lebens. Schließlich ist Kid ein Kämpfer und ich stehe ihm gerne in jeder Schlacht zur Seite. Daher werde ich jeden Tagen gehen können. Doch der Gedanke an ein gutes Leben lässt mich entspannen.". Ich merkte, wie Traurigkeit in mir auf stieg. Nicolas war der einzige Pumawandler, den ich kennen gelernt habe. Doch zu hören, das sein Fell früher nicht schon weißgrau war, sonder komplett grau, ließ mich langsam alleine fühlen. Nicolas wusste, dass er nicht mehr lange hatte und er scherte sich nicht darum. Ich kannte meine Mutter nicht und Nicolas ersetzte meine Familie. Wenn er geht, bin ich wieder alleine. „Hör auf Trübsal zu blasen.", wieso wusste der graue Panther immer alles? „Ich will nicht gehen und wissen, dass du mir hinterher heulst, okay?". Er legte sich wieder in den Schatten. Ich ließ meinen Körper auch in die braune kätzische Zweitform und presste mich an den Bauch meines besten Freundes. Ich spürte seine Zunge in mütterlicher Fürsorge über mein Ohr streichen, da er wohl meine Trauer spürte. „Ich bin immer da. Auch wenn du mich nicht siehst. Ich bin immer da.", seine Stimme hallte in meinem Kopf nach, bevor Nicolas die Augen schloss und einschlief. Da die Sonne mein Fell erwärmte, schlief ich auch nach kurzer Zeit ein.

Das Raubkatzenmink-MädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt