Überkommen von diesem wunderschönen Gefühl, ewig leben zu können, alles aushalten zu können, alles machen zu können, was ich nur will, wirklich alles. Schmetterlinge im Bauch und im Kopf nur er, er, der mir mein Herz genommen hat und alle gebrochenen Stücke wieder zusammengefügt hat. Er, der mich aus dem tiefen, schwarzen Loch geholt hat. Er, der mich küsst und mich in den siebten Himmel bringt und mein Herz so schnell schlagen lässt. Er, der mich mit seinen Umarmungen rettet und mich mit seinem Lächeln, seinem so süßen Lächeln, alles vergessen lässt, was mich bei Sinnen hält. Er, der mich verrückt macht, wenn er mich mit seinen warmen Augen beobachtet und sich dabei zärtlich auf die Unterlippe beißt. Er, den ich so lange schon liebe. Er, der mich so lange hat warten lassen und der mich glauben lässt, dass er und dieses Gefühl mich von jetzt an nie wieder verlassen werden. Er, der mir sagt, dass er mich über alles liebt.
Doch dann plötzlich, Nichts, Dunkelheit, Verzweiflung, Schmerz, ein mich in den Wahnsinn treibender Schmerz und Trauer, oder ist es doch Wut? Diese Eifersucht, die ich in jeder Zelle meines Körpers spüre und der Hass lassen mich erschaudern. Mein Herz wieder in Stücken, klitzekleine Teilchen, die ich nicht mehr finden kann. Ich fühle mich nirgends mehr wohl, nicht einmal in den Armen der Freundschaft, die mir von so vielen so großzügig geöffnet werden. Nur tausende und abertausende von Fragen in meinem Kopf, der jede Sekunde platzen wird. Warum ist das passiert? Wie soll ich das verstehen? Wieso tut er mir das an? Was hat sie, was ich nicht habe? Aber die Liebe, die ich empfinde, diese innige, starke unbeschreibliche, wunderschöne Liebe liegt immer noch tief, so tief, in mir. Liegt sie aber auch noch in ihm? Spürt er noch das, was ich spüre? Sollen wir noch? Können wir noch? Können wir noch einmal? Anscheinend nicht. Nein.
