Es ist dunkel. Die einzige Lichtquelle ist der Mond, der durch mein Fenster scheint. Ich liege in meinem Bett und starre in die dunkle Ecke meines Zimmers. Jemand sieht mir in die Augen. Doch ich sehe niemanden. Ich werde gesehen, doch sehe selbst nichts. Ich bin allein in meinem Zimmer. Aber ich bin nicht vollkommen allein.
Ein Druck auf meiner Brust, weil sich jemand darauf gesetzt hat. Die Luft, die Luft zum atmen, wird aus meiner Lunge gepresst. Meine Augen sind geweitet. Ich sehe sie. Doch sehe ich gar nichts.
Eine kalte Hand umschließt meine Kehle und drückt zu. Doch spüre ich nichts. Ich sehe ein Lächeln. Ein Lächeln so strahlend wie der Mond selbst. Doch sehe ich es wirklich? Ich weis es nicht. Ich weis es nicht.
Doch ich weis eine Sache. Eine Sache weis ich. Diese eine Sache weis ich.
Die Augen, die jede Nacht in meine starren, der Druck auf meiner Brust, der mir die Luft aus den Lungen presst und durch jemanden verursacht wird, der sich auf mich setzt, und die kalte Hand, die mich würgt. All diese Dinge. All diese Sachen, die jede Nacht passieren. All das...All das ist nicht mein Feind. Nein, diese Dinge sind nicht mein Feind. Sondern mein Freund. Sie sind mein Freund, denn sie sind immer da. Sie sind immer zuverlässig. Ich weis, dass sie jede Nacht aufs Neue kommen. Sie lassen mich nicht allein. Niemals. Nimmer. Sie sind immer da. Und werden auch nie gehen. Wie ein wahrer Freund.
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Freund
Short StoryEbenfalls eine Kurzgeschichte, die ich geschrieben habe. Ich bin mir sicher, dass einige von euch sie verstehen und sie nachempfinden können.