Kapitel 2 | Angst
L U C Y
Nach wenigen Minuten habe ich bereits das Hochhaus erreicht. Irgendwann haben wir gemerkt, dass die Tür zum Dach immer aufsteht. Und nie jemand nach dort oben geht. Also haben wir den Platz zu unserem Gemacht.Ich gehe ins Gebäude und steige in den Aufzug. Schnell fahre ich die zehn Stockwerke nach oben. Im letzten Stockwerk gehe ich zu einer verstecken Tür, diese führt zum Dach. Bereits die Treppen haben einige von uns mit Graffiti besprüht.
Grinsend öffne ich die schwere Stahltür, laute Musik schallt mir entgegen und lautes Gelächter.
Meine Freunde sitzen dort, auf Plastikstühlen, die wir mal mitgenommen haben. Aus der Box ertönt Deutsch Rap, auf dem Boden stehen Alkohol Flaschen und macht riecht den Gras Geruch sofort.
»Hey Lucy! Alles klar bei dir?« Jonas sitzt auf einem Stuhl, eine Kippe in der Hand und sieht noch relativ normal aus. Ihn komplett bekifft oder betrunken zu kriegen ist schwierig.
»Jaja, hab wieder Stress mit meiner Mutter.« Ich verdrehe die Augen. Lachend winkt er mit der Hand: »Scheiß auf die. Genieß dein Leben. Komm her, wir haben wieder viel zu Auswahl.«
Grinsend komme ich zu ihm und setze mich neben ihn auf einen Stuhl. Dabei grüße ich die anderen. Einige begrüßen mich ebenfalls, andere sind zu bekifft um etwas mitzubekommen. Aber das ist normal.
Jonas dreht mir eine Bier Dose an und grinsend öffne ich diese. Das Bier ist immerhin kalt. Einer war so schlau und hat eine Kühlbox mitgenommen.
Diese Gruppe besteht aus fünfzehn bis zwanzig Leuten. Das ist immer unterschiedlich, je nachdem wer Zeit hat. Einige sind die Freunde von Luis, die erst neu dazu kamen, seitdem wir zusammen sind. Aber alle verstehen sich, wir sind auf einer Wellenlänge.
Ich bin die jüngste hier. Zwei weitere Mädchen sind sechzehn, drei sind siebzehn. Der Rest ist zwischen achtzehn und zweiundzwanzig.
Mein Freund ist einundzwanzig. Wahrscheinlich ist das nochmal ein Punkt mehr, warum ihn meine Familie nicht leiden kann. Aber das interessiert mich reichlich wenig.
»Jo Lu, kiff mit uns.« Veronica steht vor mir und grinst mich an. Dankend nehme ich einen Joint in die Hand. Das ist genau das, was ich jetzt brauche.
Leon kommt zu uns, er ist der beste Freund von Luis. Er setzt sich neben mich auf einen Stuhl. »Scheiß auf deine Familie, das geht die nichts an, was du in deiner Freizeit machst.«
»Ja, sollen die sagen, was sie wollen. Du gehörst nun mal zu uns.« Johnny lacht laut auf und zieht dann wieder an seinen Joint. Er wird in wenigen Minuten wieder vergessen haben, was er gesagt hat. Bereits jetzt sieht man ihm an, wie bekifft er ist.
»Vor allem Dingen gehört sie Luis!«, schreit Sven von einigen Metern entfernt und lacht laut auf. Verwirrt schaue ich ihn an. So hat es bisher noch keiner ausgedrückt, dass Luis und ich in einer Beziehung sind.
Sven grinst mich breit an, zwinkert mir zu und trinkt einen weiteren Schluck aus seiner Vodka Flasche. Dann dreht er sich zu Leona um, das wird wohl wieder so enden, dass beide nachher rummachen.
Doch mich lässt das Gefühl nicht los, dass Sven irgendwie komisch gelächelt hat. Auch der Gedanke, dass er meint ich gehöre Luis, gefällt mir nicht. Es klingt wie ein Zucht Tier. Und das bin ich ja wohl nicht.
»Wo ist Luis überhaupt?«, wende ich mich an Leon. Den Gedanken an Sven verdrängend.
»Der hat noch was zu erledigen, kommt nachher auch.«
Die nächsten zwei Stunden bin ich damit beschäftigt, zu kiffen und zu trinken. Allerdings nicht so viel wie sonst oft. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich heute nicht übertreiben sollte. Warum auch immer.
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Zwischen Musik und Sport || LX ✏
FanfictionLucy hatte eigentlich immer ein gutes Verhältnis zu ihrer Familie. Doch seitdem sie in eine schlechte Freundes Gruppe geraten ist und sie kifft, trinkt und Diebstahl begeht, gibt es zuhause oft Ärger. Ihren Freund mag ihre Familie auch nicht. Doch...