Kapitel 21

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Ich weiß nicht wieso, aber es fühlt sich irgendwie unrealistisch an.

Also ich meine mit dem Menschen, den man liebt, zusammen zu sein ist das schönste, was ich mir je vorstellen konnte.

Und jetzt ist es auch noch wahr geworden...

"Kookie?", reißt mich Taehyung aus meinen Gedanken.

"Ja?", antworte ich.

"Wäre es vielleicht möglich unsere Beziehung noch etwas privat zu halten?"

"Ja natürlich. Aber warum?", frage ich etwas verunsichert.

"Nun ja...ich denke, da wir jetzt zusammen sind, sollte ich dir von meiner Familie erzählen, wenn du dafür jetzt Zeit hast.
Dann verstehst du das bestimmt auch."

"Ja natürlich habe ich Zeit.
Ich werde dir zuhören", sage ich leicht grinsend.

"Okay danke", antwortet Taehyung und fährt fort.

"Also...Ich weiß ehrlich gesagt nicht wo ich anfangen soll, aber ich lege jetzt einfach mal los:

Als meine Mutter schwanger wurde und sich heraus stellte, dass sie einen Jungen bekommen wird, machte mein Vater einen großen Aufstand, da er sich eine Tochter und keinen Sohn gewünscht hatte.

Als ich dann geboren wurde und im Kindergartenalter war, bekam ich von meinem Vater oft Sprüche, wie "Aus dir wird nie was vernünftiges werden" oder "Ohne dich war alles besser" zu hören.

Er wurde oft aggressiv und manchmal sogar gewalttätig, sodass ich wegen ihm öfters blaue Flecken oder andere Wunden bekommen habe.

Während mein Vater mich wie Dreck behandelte, hat sich meine Mutter eher zurückgehalten und weder mitgeholfen noch was dagegen getan.

Es wirkte so, als hätte meine Mutter Angst, dass sie von ihrem Mann ebenfalls angegriffen und verletzt wird wie ich, wenn sie versucht etwas dagegen zu tun.

Doch das war nur anfangs so, da sie mit der Zeit sich auf die Seite ihres Mannes gestellt hat und mich ebenfalls schlecht behandelt hat.

Das einzig Gute, was sie für mich taten, war mir essen und trinken zu geben.

Wenn ich mal nach neuer Kleidung gefragt habe, kam nur so was wie "Sei mit dem zufrieden, was du hast.
Außerdem hast du keine neue Kleidung verdient".

Aus diesem Grund musste ich dann manchmal Socken tragen, die Löcher hatten oder Schuhe anziehen, die eigentlich schon zu klein waren usw.

In dieser Zeit habe ich mich wirklich gefreut, wenn ich von morgens bis mittags im Kindergarten musste, da ich in dieser Zeit weg von meinen Eltern war.

Natürlich haben die Erzieher von meiner Situation mitbekommen und auch schon versucht einzugreifen, aber irgendwie haben meine Eltern es geschafft vorzutäuschen, dass zuhause "alles okay" ist, sodass nichts gegen sie getan werden konnte.

Im Kindergarten haben die Erzieher sich so gut um mich gekümmert, wie sie nur konnten, was ich auch sehr wertgeschätzt habe, aber umso schmerzvoller war es dann, wenn der Kindergarten vorbei war und ich dann nach Hause musste.

Mein Leben wurde durch meine "Eltern", die ich so eigentlich nicht mehr nennen möchte, zur Hölle gemacht, wobei ich dachte, dass ich ewig in dieser Hölle stecken werde.

Doch dies änderte sich, als meine Großmutter ohne Ankündigung meine Eltern und mich besuchen kam.

Da es eine Überraschung sein sollte, dass Großmutter zu Besuch kommt, wussten meine Eltern nichts davon, sodass sie sich diesmal nicht darauf vorbereiten konnten, als sonst bei ihren Besuchen.

Sonst haben meine Eltern mir gedroht, dass ich mich normal verhalten soll und immer wenn sie zu Besuch kommt so tun soll, als wäre nichts gewesen.

Glücklicherweise hat meine Großmutter durch ihren Überraschungsbesuch gesehen, wie meine Eltern mich wirklich behandeln, wodurch sie dann ihr Bestes getan hat, um mich "aus dieser Hölle zu befreien".

Sie hatte zufälligerweise Bekannte, welche sich speziell mit solchen Familienproblemen auseinandersetzen, die dann dafür sorgen konnten, dass meinen Eltern die Fürsorgepflicht weggenommen wurde.

Während meine Eltern dann festgenommen wurden und eine Strafe von 13 Jahren bekamen, übernahm meine Großmutter die Fürsorgepflicht und kümmerte sich um mich."

Taehyung hört kurz auf zu reden und atmet noch einmal tief durch, bevor er dann weiterredet.

"Jedenfalls hat mir mein "Vater", bevor er festgenommen und ins Auto gesetzt wurde, gedroht, dass ich, wenn ich älter bin, einen weiblichen Partner haben muss, im Gegensatz dafür, dass er keine Tochter bekommen hat.

Er sagte, dass er ansonsten selbst dafür sorgen wird, sobald er und meine Mutter entlassen werden"

"Aber bis sie entlassen werden, dauert es doch noch lange."

"Nein, eben nicht.
Sie werden nächstes Jahr schon entlassen, da dieses Jahr das letzte Jahr ist, in dem meine Eltern im Gefängnis sitzen.", antwortet Taehyung beunruhigt.

"Was?! Schon nächstes Jahr?!....
Egal, mach dir nicht zu große Sorgen."

"Das versuche ich ja, aber ich habe Angst dich durch unsere Beziehung in Gefahr zu bringen."

"Das kann schon sein, aber ich lasse dich damit nicht alleine!
Wir stehen das zusammen durch, okay?"

"Okay ", antwortet Tae noch etwas unsicher.

"Ich werde dich beschützen und lasse nicht zu, dass sie dir zu nahe treten und dich wieder verletzen", versuche ich ihn etwas aufzumuntern, während ich ihn in eine Umarmung ziehe.

"Danke, dass du für mich da bist", bedankt sich Tae und lächelt wieder ein wenig.

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Ich muss schon sagen, dass ich wirklich kreativ bin, um mir Taehyungs Geschichte auszudenken xD

Ich hoffe, dass es nicht zu unrealistisch ist und das euch das Kapitel gefällt xD

More than just friends {VKOOK}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt