Kapitel 8

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Zeitsprung: 2 Wochen

Entspannt saß ich auf meinem Fensterbrett und schaute nach draußen. Es war dunkel, ein leichter Wind fuhr durch meine Haare und aus meinen Kopfhörern drang Musik. Ich dachte nach. Im Moment lief alles ganz gut. Wir gingen oft trainieren und hatten schon viele Songs aufgenommen. Aber manchmal wenn ich mal wieder allein war, kamen die Stimmen in meinem Kopf zurück. Ich bekam Heulkrämpfe, brach zusammen, hatte mich nicht unter Kontrolle. Aber nur wenn ich allein war, bei den anderen war ich immer nur still und schüchtern, ab und an auch emotionslos, kalt, unantastbar. Ich starrte an die Wand und Erinnerungen zuckten vor meinem geistigen Auge auf...

Ich schluchzte leise auf. Der Versuch es zu unterdrücken scheiterte kläglich. Ich wusste nicht weiter, warum lebte ich noch wenn ich eh zu schlecht bin? Das hatte sich mal wieder beim Training bewiesen. Alle hatten die Schritte hinbekommen nur ich nicht. Erst als RM sie mir immer und immer wieder zeigte. Tränen rannen mein Gesicht entlang, fielen auf meine Hände die ich verknotet in meinen Schoß gelegt hatte. Mein Kopf war benebelt, ich spürte nichts außer Leere. Und das tat weh. Wie in Trance stand ich von meinem Bett auf und lief ins Badezimmer. Ich versuchte leise zu sein und lehnte die Badetür vorsichtig an. In meiner Tasche musste ich nicht lange suchen. Mit der Klinge in der Hand ließ ich mich an der Wand nach unten gleiten und schob meinen Ärmel nach oben. Langsam setzte ich an und zog durch. Immer häufiger, immer tiefer. Mein Arm war taub, wie alles an mir. Meine Augen waren rot und Tränenspuren waren auf meinen Wangen zu sehen. Ich bewegte mich nicht, konnte es nicht und wollte es auch nicht. Leise weinte ich vor mich hin und bemerkte nicht wie die Tür aufschwang. Eine Person lief auf mich zu, es war Jimin. Das er mit mir sprach hörte ich aber mein Gehirn verarbeitete es nicht. Ich saß einfach weiter da und wippte langsam vor und zurück, weinte weiter. Jimin hatte mir meine Klinge aus der Hand genommen und verband gerade meinen Arm. „oongi? Yoongi, sag doch etwas! Ich mache mir Sorgen. Komm ich bringe dich in den Zimmer, dann legst du dich erst einmal hin und schläfst dich aus. Ich mach hier sauber", sanft aber bestimmt zog er mich hoch und trug mich zu meinem Bett. Dort deckte er mich zu, gab mir einen Kuss auf die Stirn und ging leise. Erschöpft schloss ich meine brennenden Augen und fiel in einen traumlosen, leeren Schlaf...

Und jetzt saß ich hier, den gesamten Tag war ich nicht aus meinem Zimmer herausgekommen. Jimin kam einmal herein und brachte mir etwas zu essen und zu trinken. Den anderen hatte er gesagt ich fühle mich nicht so gut, weshalb keiner mich störte. Sie waren wie gewohnt zum Training gefahren und danach noch essen. Seufzend stand ich auf, schloss das Fenster, machte einen Abstecher ins Bad und ging schlafen. Es war kein erholsamer Schlaf aber immerhin musste ich weder nachdenken noch reden. Ich konnte einfach abschalten. Heute hatte ich fast nur an die Wand gestarrt oder gezeichnet. Das einzige was positiv war, war das ich einen neuen Song geschrieben hatte. Er spiegelte all meine momentanen Gefühle wieder und das waren keine positiven. Ich schrieb von Liebeskummer, Trauer, Leere, Wertlosigkeit und so vielen anderen Gefühlen. Ich schloss die Augen und kuschelte mich in meine Decke. Meine Musik ließ ich einfach weiter laufen und genoss es das sie so laut war das sie meine Gedanken übertönte.

Ich wälzte mich hin und her, suchte eine Position in der ich schlafen konnte doch ich fand keine. Irgendwann war es mir egal und ich lag einfach auf meinem Rücken, benutzte meine Arme als Kissen, hatte die Augen geschlossen und lauschte der Musik. Bis die Müdigkeit siegte und ich es endlich schaffte einzuschlafen.

A secret, wich is deadlyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt