Mein Liebstes Tagebuch 1.0

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"Ich wollte schon ICH LIEBE DICH sagen"

Henrike, dein zärtlicher nach Pfirsich duftender Körper. Ich erinner mich an dich als wäre es erst gestern gewesen. Deine zarte Haut, dieser zeitlose Augen Aufschlag am morgen, deine weichen Lippen, die winzigen zuckungen beim schlafen. Wie ich es geliebt habe dich zu beobachten. Das leichte auf und ab deines Brustkorbes. Das Pulsieren deiner Halsschlagader. Die Wärme deines Atmes im Nacken. Küss mich wach.
Herrlich. Eine Fleischgewordene Fantasie jeden Jungen Mannes.
Ich würde dich am liebsten den ganzen Tag berühren und liebkosen.
Hand in Hand durch die Gegend schlendern. Eine Portion Eis mit dir teilen. Die erste gemeinsame Wohnung, das erste Haustier, dich die viel zu tristen Tapeten aussuchen lassen. Achja, ich schwelge hier grade vor mich hin.

"Oh man, wo habe ich mich da nur reingeritten..."

Das einzige wo ich sagen kann das ich es mag ist meine Familie. Alles andere kann mir gestohlen bleiben. Wieso ich ausgerechnet meine Familie so mag? Ehrlich gesagt ich weiß es nicht. Meine Geschwister sind beide Älter und haben mir recht viel beigebracht. Nicht das hassen, das waren andere, aber nützliche Dinge wie zum Beispiel Knoten binden, das hantieren mit Waffen, und zubereiten haltbarer Lebensmittel. Ich bin auf einem Hof groß geworden, ziemlich weit weg von der modernen  Zivilisation. Jeden morgen früh raus, zur Schule und wieder das alte Lied, bis zum Abschluss habe ich nicht viel von der Welt gesehen. Meine Lehre als Elektriker verging wie im Flug. Nun konnte ich auf dem Hof helfen ohne ein Gewehr in die Hand nehmen zu müssen. Im Ort Gab es eine Senioren Residenz die erneuert wurde, die Elektrik war sehr marode, genau wie bei uns auf dem Hof. Das Badezimmer ist schön geworden. Wenigstens etwas was mir ein kleines Lächeln auf die Lippen zaubert. Wie die alten Leute sich gefreut haben. Endlich wieder mit Licht baden ohne Taschenlampe oder die Flurtür auflassen zu müssen.

"Muss das so riechen?"

Ich sah dich an und wusste sofort wonach sich dein Körper verzerrte. Du hattest, obwohl es recht warm war, ein langes aber dünnes Oberteil an, deine Brüste zeichneten sich darunter ab, dein Rock war kurz, aber lang genug um alles für mich unwichtige zu verdecken. Deine Schulterlangen rotbraunen Haare waren zu einem Strammen Zopf gebunden. Man sah deinen zierlichen Hals, ich wusste: wenn einer seine Hände um deinen Hals legt und zudrückt, bin ich das.
Wie schön ich es mir ausgemalt habe: meine Hände auf deinen wunderschönen Hals zulegen und dir alles an Leben aus den Leib zu pressen. Und was war? Nach deiner Zungenkunst durfte ich dich von Hinten ficken. Alles war perfekt. Meine Hände lagen schon an deiner Wunderschönen blaßen Haut, ich konnte das beben in deinen Adern spüren, ich war fast soweit als du dich umdrehtest um mir beim kommen in die Augen zuschauen. Ich kann das nicht, den perfekten Moment verstreichen lassen, ich konnte dir aber auch nicht in die Augen schauen, da habe ich in der Not zur Plastiktüte gegriffen. Dein überraschter Blick Als dir klar wurde was gleich passieren würde, dein kläglicher Versuch dich loszuschlagen, deine Schreie erstickten im Plastik, das du panisch beim versuch ein und aus zu Atmen immer wieder angesaugt hast. Deine willkürlichen zuckungen im Todeskampf. Deine leisen Schreie klangen nach einer Zeit fast schon wie lachen. Ich zog die Tüte fester um deinen Hals, um es dir nicht noch schwerer zu machen. Zum Glück sah ich deine Augen nicht. Ich merke das dass wehren aufhörte. Es war nur noch ein leises gluckern zuhören was nach kurzer Zeit verstummte.

"Wie lange seit ihr schon da?"

Meine Schwester wollte backen, wie ich ihren Zitronen Kuchen liebe. Mit Zitronensaftglasur und bunten Streusel. Ein richtiger dick Macher, aufm Land sind die Kalorien eh schnell wieder runter. Wie ich Besuch hasse. Heute war ich schon oft auf dem Dach, diese beschissene alte Sateliten Schüssel einstellen. Wieso kann man nicht einmal was komplett neu kaufen. Mindestens 2 mal die Woche die alte Leiter aus dem Schuppen holen und aufs Dach. Geben und nehmen ermahnten mich meine Geschwister immer wieder. Ätzend. Aber wo sie recht hatten..
Sie haben mir schließlich auch oft unter die Arme gegriffen.

"DAS VENTIL REIßT"

Wunderschön, wie du da liegst.
Aus uns hätte so viel mehr werden können. Man, was für eine Verschwendung. Jetzt stehe ich hier in der scheiße. MAN WAS EIN MIST. Wieso konntest du nicht einfach deinen Arsch umgedreht lassen. Scheiße wie ich dich dafür hasse! Es war so perfekt. Auch wenn wir uns nur wenige Stunden kannten. Ich fokussiere mich schon nur auf eine Sache. Was soll ich denn sonst noch machen? Ich bin doch schon strukturierter als vorher. Meine Gedanken sind etwas sortierter. Ich bin erledigt. Es war fast alles so wie ich es mir für uns beide gewünscht habe. Jetzt bleibst du mir strampelnd mit einer Tüte über dem Kopf in Erinnerung. Fuck was für eine Verschwendung. Ich habe fast 17 Monate verstreichen lassen. Für den einen Augenblick. Die 60 Sekunden hätten unsere Leben so aneinander geschweißt. Stattdessen bist du leider Gottes nur NR. 2. Verdammt.

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