Normal

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Als ich meine Augen öffnete, fand ich mich in einem Flugzeug wieder. Ich saß angeschnallt in einem Sitz und als ich mich umblickte, stellte ich fest, dass ich alleine war. Keine andere Person saß im Flugzeug. Es war zwar nicht mein erster Flug, aber die Tatsache, dass ich alleine war, machte mich nervös.

Wegen Angst und Nervosität schaffte ich es erst beim dritten Mal, den Gurt zu lösen und stand endlich auf. Ich lief durch das Flugzeug, wollte nur zum Piloten und fragen, was hier los war. Ich klopfte an die Tür.

Einmal, zweimal, dreimal. Kein Lebenszeichen.

Es war niemand da. Ich war wirklich alleine. Mit einen Blick durch das Fenster stellte ich fest, dass ich auf einer Landebahn stand.

Ich wollte raus aus dem Flugzeug und einfach zu meinen Eltern. Ich rüttelte an der Tür, ich wollte hier weg. Aber die Tür ließ sich nicht öffnen. Ich fing an zu schreien, rief um Hilfe und nach einer kurzen Ewigkeit ging die Tür auf und ein kleiner Mann stand vor mir. Ich blickte ihm ins Gesicht und wollte die Tür einfach wieder zu machen. Er hatte nur ein Auge. Es war auf seiner Stirn. Sonst sah er ganz normal aus.

Ich schaffte es nicht die Tür zu schließen, da der Mann sie weiterhin festhielt. Doch länger bei ihm bleiben, konnte ich auch nicht. Ich rannte die Treppe also runter und hörte, wie er mir hinter her rief. Aber stehen bleiben wollte ich nicht. Auch als ich durch den Flughafen rannte, kamen mir komische Wesen entgegen. Einige mit nur einem Auge, wie der kleine Mann, andere mit drei Augen, zwei Köpfen, drei Beinen oder sogar mit drei Augen.

Ans Stehen bleiben konnte ich nicht denken. Und als ich das Gebäude endlich hinter mir gelassen hatte, blieb ich stehen. Ich schaute mich um. Ich stand vor dem Meer. „Entschuldigung? Alles okay?", fragte auf einmal jemand hinter mir. Ich drehte mich um und blickte in das Gesicht einer Frau mit drei Armen. „Wo bin ich hier?", fragte ich ängstlich und auch die Frau blickte mich entsetzt an. „Was bist den du? Du bist aber nicht normal", erwiderte die Frau und hielt ihrem Kind die Augen zu. „Wo bin ich hier?", fragte ich noch einmal. Doch sie antwortete mir immer noch nicht. Sie holte eine Art Handy raus, was unnatürlich klein aussah und fing an zu telefonieren. „Wir haben hier eine Außerirdische. Sie muss sofort eingesperrt werden. Sie ist nicht normal", sagte die Frau, sie packte das Handy wieder weg. „Wie komme ich hier weg?", fragte ich panisch. „Du kommst nicht weg. Wir sind umzingelt von Wasser. Eine Insel. Aber dir wird gleich geholfen, dann wirst du vielleicht normal", erklärte die Frau. Das war mein Stichwort, ich lief wieder los. Ich musste hier weg. Wenn es sein musste, würde ich sogar schwimmen. Ich lief am Wasser lang. Ich weiß nicht worauf ich gehofft hatte, aber ich hoffte, dass irgendwas vor mir auftauchen würde.

Meine Angst steigerte sich, denn immer, wenn mir einer dieser Wesen entgegen kam, schrien sie um Hilfe, beleidigten mich und sagten, ich sei nicht normal.

Dann erschien plötzlich vor mir ein großes Gebäude. Ich rannte weiter und lief hinein. Alles war dunkel und als die Tür hinter mir auch noch zufiel, konnte ich nicht einmal meine eigene Hand sehen. Ich wollte wieder raus, raus aus der Dunkelheit. Aber die Tür, durch die ich rein gekommen bin, war weg. Ich konnte sie nicht mehr finden. Also drehte ich mich wieder um und ging einfach tiefer in die Dunkelheit. Plötzlich ertönte ein Piepen. Erst etwas leiser, aber je weiter ich ging desto lauter wurde es. Und dann fand ich eine Lichtquelle. Eine grüne 5 leuchtete auf. Von ihr ging auch das Piepen aus, welches immer schneller wurde. Ich wurde panischer. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Also schloss ich meine Augen kurz und als ich sie wieder öffnete, lag ich in meinem Bett. Mein Wecker klingelte und zeigte 5:01 Uhr. Ich stellte ihn aus. Erleichterung machte sich in mir breit.

Es war alles nur ein Traum. 

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Was ist den 'Normal' und was 'Unnormal'? 

Eure Luna❤️

Klein aber feinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt