Als erste Geschichte kann man ja mit was Interessantem anfangen. Also, ich bin momentan 17 Jahre alt, und vor 12 Jahren starb mein Vater. Er war damals schon lange krank, da er an einem Hirntumor litt. Über das eine Jahr, an das ich wage Erinnerungen habe, veränderte er sich sehr. Klar, ein Tumor im Hirn greift Sachen wie das Gedächtnis an, trotzdem war es überraschend einfach für mich, damit umzugehen. Als er dann starb, war er einfach weg aus meinem Leben. Puff, einfach so. Ein Jahr nach Dads Tod sind wir umgezogen. Ich dachte, dass lag an einem Wasserschaden, den wir wegen einer defekten Waschmaschine über uns erlitten haben, aber der Grund war... tiefgründiger.
Meine Mutter erzählte mir vor zwei Jahren, dass wir umgezogen sind, weil ich noch mit Dad geredet habe. Anscheinend habe ich ihn immer noch in der Wohnung sehen können, weshalb ich mich regelmäßig mit ihm unterhielt. Dieser Fakt warf mich etwas aus der Bahn, allerdings verständlich, dass ein kleines Kind solch einen Verlust nicht allzu leicht verarbeitet.
Heute gehe ich regelmäßig an meinem alten Wohnort vorbei. Ich gucke durch die Fenster des dritten Stocks und hoffe, meinen Vater dort stehen zu sehen. Mittlerweile spüre ich seine Abwesenheit und ich vermisse ihn. Ich habe sogar vergessen, wie sich seine Stimme anhört. Oder was ich als Letztes zu ihm gesagt habe. Warum kann mir mein Hirn ihn nicht noch einmal vorgaukeln? Ich will mich doch nur verabschieden.
Das war es erstmal. Ich hoffe mal, ich konnte meine Erfahrung interessant erzählen. Ich werde noch viele weitere Geschichten schreiben, also hoffe ich mal, euch gefällt mein Schreibstil. Wenn das überhaupt jemand liest. Bye.