Kapitel 5

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„... und er nahm mich mit auf einen Spaziergang in die Gärten! Sie waren so wunderschön, ihr könnt gar nicht glauben wie hübsch es war! Und zum Abschied schenkte er mir...!"

Joannas Strahlen wurde nur noch breiter, als sie auf das Collier in ihrem Ausschnitt deutete, das über und über aus Smaragden zu bestehen schien.

„Er meinte, es würde meine Augen zum Leuchten bringen! Natürlich bewunderte er nicht nur meine Augen, sondern... Wie drückte er es noch gleich aus? Jeden glänzenden Tropfen meiner Schönheit, den die Flamme seiner Liebe in Diamant verkehrt!"

Ein Lächeln trat auf Joannas Lippen, kaum dass sie die Worte ausgesprochen hatte, ein Lächeln begleitet von einem sanften Rothauch, der über ihre Wangen kroch.

„Aber natürlich bist du schön, mein Liebling!", schmunzelte Jaime seiner Tochter zu, die ihm mit einem hinreißenden Lächeln dafür dankte.

Es war, wie es meistens war, wenn sie sich zusammen zu einem späten Abendessen am Tisch versammelten und die Diener entlassen hatten, die an einem Tag wie diesem schweigsamer waren als sonst.

Vielleicht von Joannas Schreien der letzten Nacht, die sie aufgeschreckt hatten, vielleicht weil sie die letzten 14 Jahre daran gewöhnt worden waren, dass heute kein Tag für Scherze oder Lachen war.

Nicht einmal für besonders viele Worte.

„Du musst es ihr nicht auch noch sagen, Jaime! Das weiß sie selbst sehr genau!"

Tyrion lächelte und obwohl Jaime spürte, wie sich seine Züge versteiften, strahlte Joanna ihren Onkel an.

Entweder sie hatte den Kommentar nicht verstanden oder sie sah mit der Eleganz und Anmut einer Dame über den kritischen Unterton hinweg.

„Ich... ich finde auch, dass du schön bist, Joanna!", erklang Eddards Stimme, der, wie jeden Abend, vor allem dadurch glänzte, dass er sich aus der Konversation heraushielt.

Es war meistens so, wie es auch an diesem Abend war. Joanna erzählte von ihrem Tag, während Jaime an ihren Lippen hing und sich nur äußerte, wenn Joanna ihn etwas fragte und Tyrion machte keinen Hehl aus seiner Meinung zu dem, was Joanna ihm erzählte, ob es nun Bewunderung oder Verachtung war.

„Auf jeden Fall meinte er, er würde mich gerne wiedersehen! Und wenn er gewusst hätte, dass heute mein Namenstag ist, hätte er sicher ein hübscheres Geschenk für mich gehabt, als nur das hier!", endete Joanna ihre Erzählung mit einem kurzen Augenaufschlag, der ihre langen Wimpern beben ließ, bevor sie wieder über die Smaragde an ihrem Hals strich, die sich schimmernd von ihrer blassen Haut abhoben.

„Du solltest nicht so gering von etwas sprechen, das mehreren armen Familien ein Leben in einem, in ihren Augen, verschwenderischen Wohlstand ermöglichen könnte!", erklang Tyrions Stimme über den Tisch, doch Joanna blickte ihn nur unsicher an. „Du weißt, dass man als Königin mildtätig und gütig sein muss, Joanna! Habe immer das Wohlergehen deiner Untertanen im Blick, das ist etwas, was sehr viele Herrscher vergessen!"

„Tyrion!", fauchte Jaime vom anderen Ende des Tisches, um seinen Bruder zum Schweigen zu bringen, doch der lehnte sich nur zurück und widmete sich seinem Hühnchen, offensichtlich mehr als zufrieden mit sich selbst. "Bitte nicht heute Abend!"

„Ist das auch wichtig für die Frau eines Triarchen, Onkel Tyrion?", fragte Joanna nach einigem Minuten, in denen sie über ihrem noch immer unangetasteten Teller gebrütet hatte.

„Für die Frau eines...?"

„Nun, ich nehme an, dass er irgendwann um meine Hand anhalten wird, denkst du nicht, Papa?"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 03, 2020 ⏰

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