Todesnotizen | Specials

Kapitel 1

"Herr Winter, wir haben einen neuen Fall für sie." Unsere Sekretärin betrat mein Büro und legte mit einem Lächeln eine dünne Mappe vor mir ab. "Wir sind davon überzeugt, dass sie der richtige dafür sind." Wir? Als hätte sie hier irgendwas zu sagen...
"Danke, Frau Hoffmann. Ich werde es mir gleich ansehen." Ich öffnete die Mappe. Nur ein paar Blätter befanden sich darin. Viele Infos waren das nicht. "Ist das alles?" Ich schloss die Mappe wieder. Sie mussten doch noch mehr wissen.
"Ja. Viel Glück bei ihrem Fall, Adam. Ich darf sie doch so nennen, oder?" Sie blinzelte und beugte sich zu mir vor, sodass ich eine gute Sicht auf ihren Ausschnitt hatte. Nach ein paar Augenblicken gelang es mir, meinen Blick davon zu lösen auf in ihre, von blauen Kontaktlinsen verdeckten, Augen zu sehen.
"Nein, dürfen sie nicht." Sie riss die Augen auf, zog einen Schmollmund und beugte sich noch weiter vor. Dachte sie wirklich, mir gefalle das?
"Warum nicht?" Sie blinzelte mehrmals. Kein Wunder, ihre Wimpern sahen ziemlich schwer aus.
"So nennen mich nur Personen, die mir sehr nahe stehen. Sie gehören nicht dazu." Ich drückte ihre Schultern nach oben und drehte sie um, sodass sie zur Tür gewandt stand. "Und jetzt gehen sie bitte. Ich will in Ruhe arbeiten." "Aber..." Ich unterbrach sie. "In Ruhe." Dann schob ich sie aus dem Raum und schloss die Tür ab.
Sie klopfte.
"Bitte lassen sie mich rein!" Ich ignorierte sie und ging zu meinem Schreibtisch. Während sie weiter schrie und hämmerte, las ich mir die Infos zu meinem Fall durch. Eine Kollegin von mir wurde tot im Bach gefunden. Mord, eine Kugel hatte ihr Herz getroffen. Interessant.