Schließfächer, die zugeknallt wurden, Mädchen, die tuschelten sobald ich vorbei ging und Lehrer, die mir strenge Blicke zuwarfen. Jeder Schultag begann gleich. Es war zu einfach, diese viel zu leicht manipulierbaren Menschen an dieser Schule in Trubel zu versetzen. Nur ein Zwinkern, und die Frauenwelt hatte für den Rest des Tages kein anderes Gesprächsthema auf Lager. Wie würdet ihr reagieren, wenn der Badboy der Schule euch Aufmerksamkeit schenkt? Unerwartet, einfach plötzlich. Wie sollte man auch damit rechnen? Jeden, ungelogen jeden, an dieser Schule hatte ich schon mindestens einmal in Verlegenheit gebracht, wenn mir nicht gerade ein dummer Spruch einfiel, mit dem man sie ärgern konnte. Damit meinte ich nicht nur Schüler, auch die Lehrer waren beliebte Opfer. Vor allem Mrs. Mitch war schön anzusehen, wenn ich ihr nur einen Blick zuwarf. Sofortige Röte und die Schultern hochgezogen, als wolle sie sich möglichst klein machen. Zu amüsant.
Ich wäre ja zufrieden mit meinem Ruf, wäre da nicht diese eine Ausnahme. Dieser eine Mann, der keine Miene verzog und nicht zögerte, mich auf die lächerlichste Art und Weise vor der ganzen Klasse bloßzustellen, wenn ich auch nur daran dachte, ihm mit einem zielsicheren Kommentar eins auszuwischen. Nicht selten hatte ich nachsitzen müssen, und so langsam machte er mir immer mehr Angst. Von mal zu mal entstanden seltsamere Situationen, die zum Glück bis jetzt von klopfenden Lehrerinnen, die sich an ihn ranzumachen versuchten, oder der läutenden Schulglocke zum Stundenschluss unterbrochen wurden. In den Momenten, wo die Atmosphäre in dem Raum, in dem ich nachsitzen musste, komisch wurde, wurde ich schnell unsicher und hatte den seltsamen Drang, herumzuhampeln. Den Blick des Mannes, der das alles in mir auslöste, stets vermeidend.
Ich hasste diese Seite an mir. Ich wusste, bis ich ihn traf, ja noch nicht einmal, dass sie überhaupt existierte, und das machte die Situation nicht unbedingt besser. Das komische Gefühl ging sofort nach der Stunde wieder weg, meistens hielt ich es danach nur für Einbildung, aber mit jedem weiteren Mal wurde das Wissen stärker, dass das nicht nur Vorstellungen waren. Wie auch immer, ich war auf dem Weg zu dem Raum, in dem ich jetzt Unterricht hätte. Mathe. Und natürlich war unser Mathelehrer genau dieser Mann. Mr. Styles. Und ich musste leider Gottes zugeben, dass er nicht nur unheimlich gut aussah, sondern dass seine strenge und erwachsene Art mir auf eine ungewohnte Weise einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte. Ich war auf dieser Schule offen bisexuell, stören tat es niemanden und wie man sieht, beliebt war ich trotzdem mehr als genug. Immerhin war der Respekt mir gegenüber unheimlich groß.
Und damit ich diesen auch gegenüber Mr. Styles bekomme, wird er heute sein blaues Wunder erleben. Heute würde ich mich nicht einschüchtern lassen. Mittlerweile war es bereits 08.10 Uhr, das hieß, ich war schon zehn Minuten zu spät, aber das störte mich nicht sonderlich, es würde meinem Vorhaben wahrscheinlich nur noch einmal mehr Ausdruck verleihen. Kaum hatte ich den Raum betreten, lagen 28 Augenpaare auf mir, inklusive dem meines Mathelehrers. Anstatt mich für die Verspätung zu entschuldigen, grinste ich Styles nur frech zu und begab mich zu meinem Platz in der letzten Reihe, um meine Tasche achtlos auf den Boden neben dem kleinen Tisch zu werfen und mich auf den Stuhl zu setzen. Ich holte eine Packung Kaugummi aus meiner Jackentasche und steckte mir ohne zu zögern eines in den Mund, die bohrenden Blicke, die vom Lehrerpult ausgingen, ignorierend.
„Louis, was wird das, bist du verrückt?", zischte mir Zayn, mein bester Freund, leise von der Seite zu und deutete mit einem unauffälligen Blick auf die offene Packung. Ich zuckte nur gleichgültig mit den Schultern, drehte die kleine Dose zwischen meinen Fingern. „Das ist Styles, du weißt, was da auf dich zuko-" „Tomlinson, hast du nichts zu deinem Verspäten zu sagen?", unterbrach eine knurrend tiefe Stimme den Pakistani, jagte mir unterbewusst einen Schauer über den Rücken. „Nicht wirklich, ich war noch beim Kiosk und dann kam da dieses Mädchen, sie war heiß, glauben Sie mir, ich mus-", begann ich zurückzufeuern, um einen möglichst kecken und gleichgültigen Ton bemüht, doch ein lautes Knallen schnitt mir das Wort ab. Er hatte das Mathebuch auf den Pult geknallt. Wow.
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Larry Stylinson | One-Shots
FanfictionOne-Shots - Muss ich überhaupt noch was dazu sagen? Ich hoffe, es gefällt euch :) (Nur Larry btw also huh alle anderen können abhauen) Sexuelle Inhalte bla bla bla dafür seid ihr eh hier