Kapitel 1

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Hello, mein Name ist Allie. Ich bin 16 Jahre alt und bin in Miami aufgewachsen. Es ist eine tolle Stadt und dort ist immer viel los. Es fällt mir schwer, sie zu verlassen. Warum ich überhaupt wegziehe? Das ist eine extrem lange Geschichte. Also meine Eltern haben mir schon relativ früh erzählt, dass ich adoptiert wurde. Ich hab mich aber nie für meine leiblichen Eltern interessiert. Für mich stand fest, dass sie mich weggegeben haben und Punkt, aus, Ende. Okay, ich habe schon oft über sie nachgedacht. Immerhin frage ich mich, ob ich ihnen ähnlich sehe oder ob ich den gleichen Charakter habe. Ich hab mich auch oft gefragt, ob ich Geschwister habe und nun kann ich endlich alle Fragen beantworten. Es war ziemlich komisch, als plötzlich ein Mann im Rollstuhl vor meiner Haustür stand und behauptete er sei mein Vater. Ich hätte niemals gedacht, dass mich jemand suchen würde und schon gar nicht mein Vater. Aber er meinte, es sei ein dringendes Anliegen und er bräuchte meine Hilfe. Ich war etwas verwirrt und fragte ihn, wobei er meine Hilfe bräuchte. Und was er dann gesagt hat, werdet ihr mir kaum glauben. Er meinte, ich sollte für die Familie kämpfen. Für die Familie, die mich im Stich gelassen hat, für die sollte ich kämpfen. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, dass ich extrem sauer war. Aber das hat sich etwas gelegt, nach dem ich ihm zugehört habe. Der Grund, warum man mich zur Adoption gegeben hat, war, dass ich nicht geplant war. Der Ultraschall zeigte nie ein zweites Kind nur meinen Bruder. Sie konnten es sich nicht vorstellen, zwei Kinder großzuziehen. Und daraufhin hat der Arzt gesagt, dass er jemanden kenne, der gerne ein kleines Mädchen haben würde. Sie überlegten nicht lange und stimmten zu. Ich bereue es nicht, bei meinen Eltern aufgewachsen zu sein. Es fehlte mir nie an etwas, sie waren immer für mich da und sie kannten mein Geheimnis. Ja, ich konnte mich in einen Wolf verwandeln, genau wie meine Vorfahren und meine Familie. Man hat nie gedacht, dass auch Mädchen sich verwandeln können, aber nachdem es jemand aus La Push getan hat, wurde Billy aufmerksam und machte sich auf die Suche. Mich zu finden war nicht sonderlich schwer. Mich aber davon zu überzeugen, zu kämpfen, war eine sehr schwierige Angelegenheit. Ich hab immer noch nicht zugestimmt, aber ich hab mich bereit erklärt, nach La Push zu kommen. Und ja, hier bin ich. Ich stehe in meinem Zimmer und packe meinen Koffer für einige Wochen. Meine Eltern hatten nichts dagegen, sie waren sogar irgendwie darauf gefasst gewesen, dass es irgendwann passieren könnte. Sie wussten, dass es mir dort gut gehen würde und ich jederzeit zurückkehren kann. Billy hat ihnen angeboten, dass sie auch immer vorbei kommen könnten. Sie haben freundlich abgedankt und gemeint, dass sie mir meinen Freiraum lassen wollen. Ich sei reif genug und auch stark genug, um zu wissen, was das Beste für mich ist. Und wenn ich nun für immer in La Push bleiben wollte, was ich nicht glaube, wären sie auch damit einverstanden. Sie haben auch gesagt, dass dort meine leibliche Familie lebt und es langsam Zeit wird, dass ich sie kennen lerne und vor allem lieben lerne. Sie haben mir nie was böses gewollt, sie waren nur nicht auf mich vorbereitet gewesen. Oh man, wie ich meine Eltern liebte. Sie waren einfach die besten Eltern, die man sich nur vorstellen kann. Ich war ein bodenständiger Mensch, obwohl ich viel geschenkt bekommen habe. Aber sie haben mir Respekt gelernt und das von klein an. Der Respekt fehlt heutzutage vielen Kindern und sie wollten nie, dass ich genauso werde wie alle anderen. Und um ehrlich zu sein, bin ich auch was ganz besonderes geworden und das nur, weil sie immer für mich da waren und mich immer unterstützt haben, bei jeder Kleinigkeit. Ich liebe diese Menschen einfach und werde niemals vergessen, was sie für mich getan und geopfert haben. Ja, ich geb es zu, ich hab einige Autos schon demoliert. Also jedenfalls war ich nicht die beste Autofahrerin. Aber dafür hatte ich ja meine Freunde. Sie waren gestern noch bei mir und wir haben nochmal alle zusammen gelacht und Spaß gehabt. Ich werde sie echt unglaublich doll vermissen und sie mich auch. Einige Personen waren für mich, wie meine Geschwister. Und es fühlt sich echt so an, als würde ich meine Familie verlassen, obwohl ich zu meiner Familie fahre. Ich weiß, komplizierter geht es nicht mehr, aber das sind nun mal Gefühle. Und Gefühle sind bekanntlich nie einfach.
Ich packte meine Taschen fertig ein und ging dann nach unten zum Auto, um meine Sachen einzuladen. Ich verabschiedete mich von meinem kleinen Kater und fuhr dann mit meinen Eltern zum Flughafen. Der Abschied fiel uns allen sehr schwer und es rollten mehr als eine Träne. "Ich werde zurückkommen, das verspreche ich euch. Das schulde ich euch.", sagte ich unter Tränen mit meiner gebrochenen Stimme. Meine Mum gab mir einen dicken Kuss auf die Wange und mein Dad umarmte mich extrem lange. Aber nun musste ich los. Es war schwer für mich, aber es war richtig zu gehen. Jedenfalls glaube ich, dass es richtig ist. Als ich im Flugzeug saß, ich hatte einen Fensterplatz, guckte ich hinaus. Zurück auf Miami, dass immer kleiner würde. Ich verlasse es gerade und es fühlt sich komisch an. Aber ich bin unendlich glücklich, dass sich mein Leben gerade so verändert. Ich freue mich auf dieses neue Kapitel und ich bin gespannt, was mich in LA Push erwartet. Wie werden wohl alle auf mich reagieren? Ob Billy ihnen gesagt hat, dass ich komme? Ich glaube schon, aber es wird trotzdem komisch werden. Aber immerhin bin ich glücklich..

Du und ich, für immer!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt