sehnsucht

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Mit unruhigem Atem setzte ich einen Fuß vor den anderen.
Karla hatte es geschafft mich dazu zu überreden mit Mattia zu sprechen. Und jetzt war ich schon auf dem Weg.
Zu ihm.
Unangekündigt.
Das, was er getan hatte, ist nicht zu entschuldigen. Aber ohne ihn war es wie die Hölle. Und aus den Dingen, die mir Alejandro erzählt hatte, konnte ich ja letzten Endes auch nur schließen, dass Mattia das nicht beabsichtigt hat.
Kein Tag verging, an dem ich einmal keine Tränen vergossen hatte.
Kein Tag verging, an dem meine Gedanken nicht bei ihm waren.
Und dieses Gefühl, nicht komplett zu sein, besserte sich auch im Laufe der Zeit kein bisschen. Ich muss zugeben, dass ich nicht stolz auf mich bin, wieder angekrochen zu kommen. Am aller Liebsten wäre es mir, wenn ich das total gut hätte wegstecken können.
Nein.. eigentlich wäre es mir am aller Liebsten, wenn er diesen Fehler nicht mal begangen hätte.
Doch das kann man nicht mehr ändern.
Das einzige, was man jetzt noch ändern kann, ist wie wir zu einander stehen. Und das habe ich jetzt vor, gerade zu biegen.
Meine Größte Angst ist eigentlich, dass Mattias Gefühle sich geändert haben, oder er nicht mit mir sprechen möchte.
Ich fahre mir durch die Haare und versuche möglichst nicht an diese Richtung, in der das Gespräch verlaufen könnte zu denken.
Fast hatte ich mein Ziel erreicht.
Vor Angst, lief ich die letzten Meter besonders langsam.
Ich spielte mit dem Gedanken einfach wieder umzudrehen und alles, so wie es jetzt war, hinzunehmen.
Ich kniff die Augen zusammen, bis mir auf die Lippe und klingelte.
Ich war mir sicher, dass Mattias Eltern nicht zuhause waren. Das Auto stand nicht vorm Haus. Wahrscheinlich waren sie gerade in der Stadt. Es war optimal. Jetzt fehlt mir noch der Mattia-Part. Doch auch nach einigen Minuten öffnete sich die Tür nicht.
Ich atmete tief ein und sah geknickt zu Boden.
So gut wie ich es nur konnte versuchte ich meine Tränen im Bann zu halten, doch die auf meiner Haut, wie Säure, brennende Flüssigkeit lief schon in dicken kugelrunden Tropfen meine Wangen hinunter.
Vielleicht sollte es einfach nicht sein..
Ein klicken der Tür riss mich aus meinem Gedanken.
Ich versuchte noch in letzter Sekunde mein Gesicht zu trocknen, doch im selben Augenblick passierte etwas ganz anderes.
„Zoé?"
Ich verspürte diese Gefühl der Geborgenheit und Wärme. Mir war nicht klar, wie sehr ich mich nach dem Klang seiner Stimme gesehnt hatte, bis zu diesem Moment.
Das erzwungen Trocken meines Gesichts halft nun auch nichts mehr, denn mit einem Mal brach ich in Tränen aus.
Nichts konnte mich in dieser Situation beruhigen, bis auf eine Sache.
Ich sah Mattia ihn die Augen und begann mit zitteriger und verheulter Stimme zu sprechen.
„Mattia, darf ich dich bitte einfach nur umarmen?"
Leicht verwundet und zugleich verwirrt sieht er mich an, doch ohne zu zögern schließt er mich in seine Arme.
Ich weine in seinen Hoodie und genieße es seinen Duft wieder in der Nase haben zu dürfen.
Mit seinen warmen Händen streicht er über meinen Rücken und drückt mich fest an sich.
Rückwärts läuft er zurück ins Haus. Ich lasse ihn nicht los. Mit mir Arm dreht er sich mit dem Rücken zur Tür und schließt sie hinter uns.
In Mattias Zimmer lösen sich unsere Körper wieder von einander. Ich setzt mich auf sein Bett und sehe ihn an.
Ohne auch nur ein Wort hervor zu bringen breche ich wieder in Tränen aus.
„Ich vermisse dich so sehr."
Mit meinen Ärmeln wische ich mir die Tränen aus dem Gesicht und schnappe nach Luft.
„Ohne dich ist alles s-"
Mattia schaut mich mit seinen dunklen Augen und unterbricht mich. Ich spüre seine warmen Hände auf meinem Hals und schon kurz danach seine weichen Lippen auf meinen.
Mit geschlossenen Augen und immer noch an seinen Lippen hängend richte ich mich auf und erwidere den Kuss.
Nach kurzer Zeit stoppte Mattia und wischt mir noch letzte Tränen von den Wangen.
„Ich habe dich auch vermisst."
Ich lächle ihn an.
„Ich möchte einfach nur, dass alles wieder wie vorher sein kann."
Mattia nimmt meine Hand und streichelt sie, dann setzt er sich komplett aufs Bett und hebt mich auf sich.
Ich streiche durch seine Haare und beginne ihn erneut zu küssen. Seine Hände schlingt er um mich und zieht mich mit sich hinunter.
Er küsst meinen Nacken und ich liege regungslos auf ihm.
Ich rolle mich von ihm hinunter und lege meinen Kopf auf seine Brust.
„Mattia, ich will mit dir zusammen sein und mich am liebsten nie, nie wieder von dir Trennen."
Er lacht mich an und krault meinen Rücken.
Ich setze mich auf und sehe ihm in die Augen.
„Bitte versprich mir einfach nur nie, nie wieder so etwas zu machen."
Er setzt mir direkt gegenüber und legt seine Hände auf meine Schultern.
„Ich verspreche es dir. Und Zoé, ich möchte dich wissen lassen, dass ich die Zeit ohne dich unterträglich fand. Ich bin wirklich so froh dich zu haben. Du bist besonders."
Eine einzelne Träne kullerte meine Wange hinunter.
Doch diesmal war es eine Freudensträne.
Mattia sieht mich an und lächelt.
„Neeeein, nicht wieder weinen!!"
Ich lache ihn an und drücke meine Lippen auf seine. Lächelnd streiche ich über seine Wange.
Überglücklich lasse ich mich fallen und liege Arm in Arm mit Mattia auf dem Bett.

fake love., mattia p. fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt