Das Buch

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Ich sitze zu Hause auf meinem Bett und denke nach. Meine Mutter und ich werden umziehen. Eine neue Schule, neue Freunde, neue Lehrer, eine neue Umgebung.. Alles wird sich verändern und das nur, weil mein Vater uns verlassen hat.

Ich trete mit einem Fuß immer wieder gegen den Karton, in dem sich meine Bücher befinden. Einfach nur aus Langeweile. In meinem Leben passiert zurzeit überhaupt nichts. Vielleicht wird sich das ja durch den Umzug ändern.

Am nächsten Tag

Kurz nach Schulschluss verabschiede ich mich von allen meinen Freunden. Meine Klasse hat extra ein kleines Buch nur für mich geschrieben. Im Bus lese ich es mir durch. Auf der Vorderseite steht:

Wir wünschen dir einen guten Start in der neuen Schule :)

Deine 9b

Auf jeder Seite ist ein Bild von dem Schüler, der dazu noch einen kleinen Text verfasst hat. Jeder hat seine persönliche Nachricht an mich niedergeschrieben. Es ist schön zu lesen, was die Leute von einem hielten.

Hey John, ich wünsche dir viel Spaß in deiner neuen Schule. Ich hoffe du findest viele neue Freunde. Hoffentlich hat diese Schule dann auch ein Hockey-Team! Du hast dir das doch schon immer so gewünscht. Vielleicht findest du dann auch deine große Liebe, nach der du dich so sehr sehnst. Schreib ab und zu mal wie es dir geht.

Dein bester Freund, Mike.

Mike, Mike Stamford. Er ist wirklich mein bester Freund. Er hat mir immer geholfen, stand mir mit Rat und Tat zur Seite. Ich werde ihn wahrscheinlich am meisten vermissen.

Ich klappe das Buch zu und schaue wieder aus dem Fenster, sehe die Landschaft ein letztes Mal vorbeibrausen.

Der Bus hält an. Hier muss ich raus. Ich gehe meinen alten Schulweg entlang, schaue mir die Umgebung haargenau an. Einfach um sie in meinem Gedächtnis zu speichern.

Zu Hause angekommen werde ich sofort begrüßt.

MW (Mrs. Watson): "Hallo John! Du bist schon zu Hause? Packst du bitte deine Sachen weiter ein? Wir wollen heute los!"

JW: "Heute schon? Ich dachte morgen?"

MW: "Es sollte eine Überraschung werden."

JW: "Na die ist dir gelungen."

Ich werfe ihr ein Lächeln zu und gehe auf mein Zimmer. Das Meiste werde ich hierlassen. Keine Ahnung, ob ich mich freuen soll, dieses Dorf zu verlassen, oder ob ich weinen sollte. Die Entscheidung fällt wohl auf Ersteres.

Ich packe die letzten paar Dinge in einen Karton und verlasse mein Zimmer. Schon komisch, es so verlassen zu sehen. Ich verdrücke mir eine Träne. Auf der Autofahrt läuft das Radio. Es spielt die üblichen Hits und Charts, doch ein Lied kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich schaue auf das Display.

Dancing in the Moonlight - Toploader

Ich singe lauthals mit. Meine Mutter guckt mich schief an. Selbst sie muss lachen. Wir fahren stundenlang durch verschiedene Städte und Dörfer bis wir endlich ankommen.

soulmate | teen!lockWo Geschichten leben. Entdecke jetzt